Digitalisierung des Bildbestandes des Adolf-Reichwein-Archivs

Das mit Mitteln des Adolf-Reichwein-Vereins e. V. geförderte Projekt hatte zum Ziel, das umfangreiche Bildmaterial für Publikationen und Ausstellungen sowie aus Gründen der Bestandserhaltung digital bereitzustellen.

Projektbeschreibung

Adolf Reichwein (1898-1944) ist der Forschung sowie einem breiteren Publikum durch sein Wirken in unterschiedlichen Aufgabenfeldern und Zusammenhängen bekannt: so in seiner Funktion in der Erwachsenen-und Arbeitnehmendenbildung in Thüringen, durch seine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie in Halle, seine erfolgreiche Umsetzung eines Landschulprojektes in Tiefensee bei Berlin, seine museumspädagogische Arbeit am Staatlichen Museum für Deutsche Volkskunde in Berlin und nicht zuletzt durch seine Zugehörigkeit zur Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“, für die er im Dritten Reich vor dem Volksgerichtshof angeklagt und 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde.

Das Adolf-Reichwein-Archiv, das sich als Depositum des Adolf-Reichwein-Vereins e.V. im Archiv der BBF befindet, enthält rund 1.300 Bilder – vornehmlich Fotografien – aus unterschiedlichen Lebens- und Wirkungszusammenhängen, die im Rahmen des Projektes digitalisiert werden.

Es handelt sich dabei um Porträtaufnahmen von Reichwein, aber auch weiterer Personen, zudem um Familienaufnahmen und Fotografien von seinen Reisen. Zahlreiche Gruppenbildnisse entstanden vornehmlich während seiner Tätigkeit in der Erwachsenen- und Arbeitnehmendenbildung in Thüringen in den 1920er Jahren sowie während seiner Zeit als Hochschullehrkraft an der Pädagogischen Akademie in Halle in den frühen 1930er Jahren und seiner Tätigkeit am Staatlichen Museum für Deutsche Volkskunde in Berlin bis 1944.

Von seiner Zugehörigkeit zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten zeugen Fotografien der Verhandlung vor dem Volksgerichtshof am 20. Oktober 1944.

Eine gesonderte Stellung nehmen die veröffentlichen und unveröffentlichten, professionellen Fotografien aus Tiefensee ein, die für die Publikationen „Schaffendes Schulvolk“ (Titel im Bibliothekskatalog) und „Film in der Landschule“ (Titel im Bibliothekskatalog) angefertigt wurden. Sie dokumentieren die praktische Schularbeit und den Schulalltag der Landschule in den 1930er Jahren.

Aus rechtlichen Gründen können die Digitalisate nicht online zur Verfügung gestellt, sondern nur im Archiv vor Ort eingesehen werden.

Bestand in der Archivdatenbank

Finanzierung

Die Digitalisierung des Bestandes wird vom Adolf-Reichwein-Verein e.V. gefördert.

Projektleitung

Dr. Bettina Reimers

Projektteam

Anja Ludwig

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
Laufzeit:
04/2016 – 12/2019
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: Anja Ludwig, Archivarin