Evaluation der Initiative „ArbeiterKind.de“

Im Rahmen der Evaluation der Initiative „ArbeiterKind.de“ wird untersucht, inwiefern die Initiative einen Beitrag zur Erhöhung der Studierwahrscheinlichkeit bei Schüler*innen aus bildungsfernen Familien leistet.

Projektbeschreibung

Der Zusammenhang zwischen der Bildungsbeteiligung im Hochschulbereich und der sozialen Herkunft ist ein in der Forschung gut dokumentierter Befund. Während Bildungskarrieren von Kindern aus akademischen Familien, auch unter Kontrolle der schulischen Leistung, überdurchschnittlich häufig in der Hochschule münden, sind Kinder aus nicht-akademischen Familien im tertiären Bildungsbereich deutlich unterrepräsentiert. Die Chance, ein Studium aufzunehmen, variiert in hohem Maße mit dem Bildungsstatus der Eltern, sodass sich der Zugang zur Hochschule als eine weitere Selektionsschwelle im deutschen Bildungssystem darstellt.

Die 2008 gegründete Initiative „ArbeiterKind.de“ verfolgt das Ziel, über eine weitgehende Ausschöpfung der Studierpotentiale bildungsferner Gruppen soziale Ungleichheiten am Übergang zur Hochschule abzubauen. Sie unterstützt Kinder aus Elternhäusern ohne akademischen Bildungshintergrund, um deren Benachteiligungen im Hinblick auf Informationsdefizite oder mangelnde Vertrautheit mit dem Hochschulsystem zu verringern.

Vor dem Hintergrund der Entwicklung von Bildungsungleichheiten ist daher von Interesse, auf welche Weise „ArbeiterKind.de“ am Hochschulübergang wirksam wird und welchen Beitrag die Initiative zur Erhöhung der Studierwahrscheinlichkeit bei Schüler*innen aus bildungsfernen Familien leistet. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung wird auf Basis einer quantitativen Längsschnittstudie sowie qualitativen Interviews folgenden Fragestellungen nachgegangen:

  • Wie entwickeln sich die beruflichen und akademischen Orientierungen der Studienberechtigten?
  • Wie werden Unterstützungsmöglichkeiten bewertet und welchen Einfluss haben sie auf die Studienwahlentscheidung?
  • Inwiefern gelingt es „ArbeiterKind.de“, die Zielgruppe von Schüler*innen mit einem nicht-akademischen Hintergrund zu erreichen?

Die Evaluation zielt darauf ab, den Erfolg der Maßnahmen zum Abbau sozial selektiver Hürden bei der Bildungsteilhabe zu messen und die Wirksamkeit der Initiative zu untersuchen.

Kooperationen

Die Evaluation der Initiative „ArbeiterKind.de“ erfolgt gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Empirische Bildungsforschung der FU Berlin (Prof. Dr. Rainer Watmermann), der die Studie federführend durchführt. 

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
Laufzeit:
06/2012 – 05/2014
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: Prof. Dr. Kai Maaz, Geschäftsführender Direktor des DIPF