Von Tiefkühlkost und harten Stühlen

Von Tiefkühlkost und harten Stühlen
13.07.2015
Vor allem um den zeitweiligen Mitarbeitern, die während ihres Forschungsaufenthalts im Institutsgebäude untergebracht waren, ein preiswertes und warmes Mittagessen zu bieten, unterhielt das DIPF seit 1952 eine eigene Kantine in den Kellerräumen.

Dort wurden in den sechziger Jahren für etwa 40 Mitarbeiter „wöchentlich 3 tiefgekühlte Fertiggerichte und 2 durch eigenes Küchenpersonal hergestellte Essen“ ausgegeben, ergänzt durch Suppen, Beilagen und Nachspeisen. Zur Ausstattung gehörten deshalb eine Tiefkühltruhe, ein Auftaugerät, ein Kühlschrank sowie ein Gas- und ein Elektroherd.

Essenausgabe im Kellergeschoss, Jahrbuch der studierenden Mitarbeiter 1954/55, Institutsarchiv, Best. 300 Institutsgeschichtliche Sammlung, B 3

Als der Kantinenbetrieb 1968 eingestellt werden sollte, pries Hansgeorg Bartenwerfer, Professor für Statistik und Methodenforschung am DIPF, die „ideellen Vorteile des mittäglichen Beisammenseins“. Wegen seines schmucklosen Aussehens war der Speisesaal indessen nie der attraktive Aufenthaltsraum, den sich viele Mitarbeiter dringend wünschten. Ein Vorstoß Friedrichs Eddings aus dem Sommer 1963, wenigstens bequeme Stühle, Vorhänge und eine Deckenlampe anzuschaffen und den Raum „durch eine bessere Farbgebung“ aufzuhellen, blieb wegen finanzieller Engpässe im Ansatz stecken.

Zum 1. Januar 1969 musste die Kantine auf Betreiben des Landesrechnungshofs geschlossen werden, da sie „wegen der kleinen Zahl der Essenteilnehmer unwirtschaftlich und nach den Kantinenrichtlinien des Landes Hessen unzulässig“ war. Die Mitarbeiter erhielten von nun an Essenmarken, die sie in einem nahegelegenen Kaufhausrestaurant einlösen konnten.

 

Dokumente

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(1) Protokoll der Sitzung des Forschungskollegiums vom 15.11.1966, Institutsarchiv, Best. 112 Forschungskollegium, Nr. 5

(2) Hausmitteilung zu den Kosten des Kantinenessens, 29. Januar 1964, Institutsarchiv, Best. 122 Allgemeine und vergleichende Erziehungswissenschaft, Nr. 2