Wir hätten auch IABF heißen können...

Wir hätten auch IABF heißen können...
10.12.2013
„Institut für angewandte Bildungsforschung“, kurz IABF, war einer von elf Namensvorschlägen, die anlässlich der Aufnahme der Hochschule für Internationale Pädagogische Forschung in das Königsteiner Abkommen zur Diskussion standen. Wie vor fünfzig Jahren aus der HIPF das DIPF wurde, ist Thema dieses Archivsplitters.

Vorschläge zur Namensänderung der HIPF, Vorlage zur Sitzung des Senats am 7.1.1963, 3. Januar 1963; Institutsarchiv, Best. 111 Senat Nr. 2, Bl. 228

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Die 1951 gegründete Hochschule für Internationale Pädagogische Forschung wurde in den ersten Jahren vom Land Hessen, dem Hohen Kommissar der USA und der Stadt Frankfurt gemeinsam getragen. Nach dem Wegfall der amerikanischen Gelder 1954 erhöhte Hessen seinen Zuschuss, versuchte aber auch die anderen Bundesländer in die Finanzierung einzubeziehen. Die Bemühungen drohten zu scheitern, als in West-Berlin ein Institut für Bildungsforschung der Max-Planck-Gesellschaft mit vergleichbarem Profil gegründet wurde.

Erst im Dezember 1963 vereinbarten die Kultus- und Finanzminister der Länder, die HIPF mit Wirkung vom 1.1.1964 in den Kreis der durch das Königsteiner Staatsabkommen geförderten Wissenschaftseinrichtungen aufzunehmen. Die Hochschulgremien hatten vorher Satzungsänderungen und eine Umbenennung beschlossen, weil das Königsteiner Abkommen nur „Forschungsinstitute“ kannte. Ein Papier für die Senatssitzung am 7.1.1963 enthält elf Vorschläge für einen neuen Namen, die von „Deutsches Institut für Bildungsforschung“ bis „Institut zur Erforschung der Schulwirklichkeit“ reichten. Die heutige Bezeichnung ist noch nicht erwähnt, wohl aber schon die beiden Formen „Deutsches Institut für pädagogische Forschung“ und „Institut für Internationale pädagogische Forschung“.

Vielen Vorschlägen gemeinsam war die Absicht, die Praxisnähe und empirische Ausrichtung des Instituts bereits im Namen anzuzeigen. Senat, Vorstand und Kuratorium beschlossen letztlich aber eine Variante, die sich eng an die bisherige Bezeichnung anlehnte und von den Kultusministerien bevorzugt wurde. Am 13.2.1964 konnte mit der Neufassung der Satzung auch der Namenswechsel vollzogen werden: Die Geschäftsstelle erhielt den Auftrag, zwei Entwürfe für eine neue Schrifttafel am Institutsgebäude anzufordern.