-
-
Autor*innen: Weiß, Manfred; Preuschoff, Corinna
Titel: Schülerleistungen in staatlichen und privaten Schulen im Vergleich
Aus: Schümer, Gundel; Tillmann, Klaus-Jürgen; Weiß, Manfred (Hrsg.): Die Institution der Schule und die Lebenswelt der Schüler, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2004 , S. 39-71
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Schulwesen; Vergleichsuntersuchung; Öffentliche Träger; Private Träger; Schülerleistung
Abstract: Bei der Suche nach Antworten auf das schlechte Abschneiden Deutschlands in derPISA-Studie wird bisweilen auch der Ausbau privater Bildungsangebote als aussichtsreiche Strategie zur Qualitätssteigerung propagiert. Dahinter steht die Überzeugung, dass Privatschulen leistungsfähiger als staatliche Schulen seien. In dem Artikel werdendie Ergebnisse eines auf der Basis eines Matching-Verfahrens vorgenommenen Leistungsvergleichs 15jähriger Schülerinnen und Schüler staatlicher und privater Realschulen und Gymnasien der PISA-E Stichprobe präsentiert. Sie zeigen keine substanziellen Leistungsunterschiede in den in PISA 2000 untersuchten Kompetenzbereichen. Zwei tentative Schlussfolgerungen werden daraus gezogen: (1) Das in Deutschland existierende, in Artikel 7 GG festgelegte korporatistische Modell des "Dritten Sektors" im Schulbereich sorgt für relativ geringe Unterschiede in den institutionellen Rahmenbedingungen der Schulen in staatlicher und privater Trägerschaft ( Ersatzschulen). (2) Für die Entstehung selektionsbedingter Lernmilieus ist die Schulform von überragender Bedeutung, so dass die Rechtsform der Schule kaum noch differenzierungsverstärkend wirkt.
Abstract (english): As a reaction to Germany's poor performance in PISA 2000 some propose an expansionof the private school sector as a strategy to improve quality in the school system.This is based on the conviction that private schools outperform public ones. In the articlethe results of an achievement comparison between 15year old students at public and private Realschulen and Gymnasien of the extended PISA sample are presented which have beenmatched according to certain criteria. No substantial differences are found in the three domains tested in PISA 2000. Two tentative conclusions are drawn: (1) The corporatist third sector model in Germany as laid down in Article7 of the Federal Constitution ensures that there are little differences in the institutionalcontext of public and private schools. (2) For the formation of selective learningenvironments the type of school is of paramount importance, the status of control(public/private) does not add to a significant degree to selectivity.
DIPF-Abteilung: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens