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Author(s): Döbert, Hans (Hrsg.); Klieme, Eckhard (Hrsg.); Kopp, Botho von (Hrsg.); Weiß, Manfred (Hrsg.); u.a.; Arbeitsgruppe Internationale Vergleichsstudie (Hrsg.)
Title: Vertiefender Vergleich der Schulsysteme ausgewählter PISA-Teilnehmerstaaten
Published: Berlin: BMBF, 2003 (Bildungsreform, 2)
URL: http://www.dipf.de/publikationen/volltexte/pisa_vergleichsstudie.pdf
Publication Type: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: PISA; Schülerleistung; Internationaler Vergleich; Empirische Untersuchung
Abstract: PISA hat in der deutschen, aber auch der internationalen erziehungswissenschaftlichen Diskussion die Frage neu virulent werden lassen, welche Merkmale von Bildungssystemen, aber auch welche kulturellen und sozio-ökonomischen Hintergrundmerkmale für die unter- schiedliche "Produktivität" von Bildungssystemen verantwortlich sind. Diese Fragen und Erwartungen sind der Ausgangspunkt des internationalen Vergleichs. Die Untersuchung kombiniert in wohl einzigartiger Weise (1) Theorieansätze und Befunde der empirischen Bildungsforschung, (2) die Expertise international renommierter Wissenschaftler bei der Beurteilung der Bildungssituation ihrer Länder und (3) interpretative Verfahren der vergleichenden Erziehungswissenschaft. Auch wenn die gewonnenen Erkenntnisse keine eindeutigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge darstellen können, lassen sich wesentliche Erkenntnisse zur erfolgreichen Steuerung von Schulsystemen ableiten: Wer von den bei PISA erfolgreicheren Ländern lernen will, muss vor allem die sozialen und migrationsbedingten Disparitäten ernst nehmen und in den Mittelpunkt pädagogischer Innovationen stellen. Die Praxis der erfolgreicheren PISA- Teilnehmerstaaten sollte Anlass sein, nach Alternativen zu einer frühen Festlegung von Bildungsgängen zu suchen. Damit die Bildungseinrichtungen (Schulen wie Kindergärten) und ihr Lehrpersonal die Aufgabe der Integration, der Differenzierung und der individuellen Förderung bewältigen können, brauchen sie eine hochqualifizierte Ausbildung, eine kontinuierliche und verbindliche Fortbildung, eine besondere Weiterbildung für Leitungsfunk- tionen und - gestützt auf Evaluationen - Beratung durch Expertenteams. In PISA erfolgreichere Staaten haben frühzeitig, systematisch und mit langem Atem Bildungsreformen in Angriff genommen und neue Modelle der Steuerung des Schulsystems eingeführt. Deren Komponenten sind die Vorgabe von Bildungsstandards (zum Teil in Verbindung mit einem natio- nalen Curriculum), die Erhöhung der Eigenverantwortung der Schulen und der Ausbau schulinterner differenzierter Bildungsangebote, die Einrichtung von hoch professionellen nationalen Evaluationsagenturen, die regelmäßige Durchführung von zentralen Vergleichsstudien und Schulevaluationen, sowie als Konsequenz der Evaluation eine differenzierte Ressourcenzuweisung in Verbindung mit einer gezielten Unterstützung der Akteure im Bildungspro- zess. Aus diesem Vergleich zeichnet sich daher das Modell eines flexiblen Schulsystems ab, das durch Eigenverantwortung der Schulen, output- orientierte externe Prüfung und gezielte, intensive Intervention in Problemfällen charakterisiert ist.
Abstract (english): {Abstract_englisch}
DIPF-Departments: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens