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Author(s): Hartig, Johannes; Klieme, Eckhard
Title: Kompetenz und Kompetenzdiagnostik
In: Schweizer, K. (Hrsg.): Leistung und Leistungsdiagnostik, Berlin: Springer, 2006 , S. 127-143
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Kompetenz; Begriff; Definition; Test; Lesen; Mathematik; Problemlösen
Abstract: Der Begriff der Kompetenz spielt in der Psychologie vor allem dort eine Rolle, wo Leistungsfähigkeit aus einer anwendungsorientierten Sicht betrachtet wird. In der pädagogischen Psychologie und der Bildungsforschung hat dieser Begriff im Zusammenhang mit der Definition der Ziele von Bildungssystemen, z.B. bei der Entwicklung von Bildungsstandards, eine große Bedeutung gewonnen. Der Beitrag befasst sicht mit einer Eingrenzung und Definition des Kompetenzbegriffs und Modellen zur Erfassung von Kompetenzen. Kompetenzen werden hierbei im Sinne Weinerts als kontextspezifische kognitive Leistungsdispositionen definiert. Vom Konzept der Intelligenz lässt sich Kompetenz dadurch abgrenzen, dass Kompetenzen (1) sich auf spezifische Kontexte und Situationen beziehen, (2) erlernbar sind und (3) stärker nach spezifischen situationalen Anforderungen strukturiert werden statt nach kognitiven Prozessen. Bei der Erfassung und Beschreibung von Kompetenzen können Kompetenzniveaumodelle und Kompetenzstrukturmodelle unterschieden werden. Erstere erlauben eine kriterienorientierte Testwertinterpretation, indem Abschnitte auf Kompetenzskalen hinsichtlich konkreter Anforderungen, die Personen auf diesen Niveaus bewältigen können, beschrieben werden. Strukturmodelle befassen sich mit den Zusammenhängen zwischen spezifischen Kompetenzen und Teilkompetenzen. Schulische Kompetenzkonzepte werden am Beispiel der in den PISA-Studien erfassten Bereiche Lesekompetenz, mathematische Kompetenz und Problemlösekompetenz illustriert.
DIPF-Departments: Bildungsqualität und Evaluation