Über Ziele statt Zuständigkeiten diskutieren

Über Ziele statt Zuständigkeiten diskutieren
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14.03.2023
Um die aktuellen Herausforderungen in der Bildung ging es bei einer Diskussionsrunde beim „Bildungsgipfel 2023: Chance Bildung“ am 14. März, an der neben Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger auch DIPF-Forscher Prof. Dr. Kai Maaz teilgenommen hat. Weitere Gesprächspartner auf dem Podium waren die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse, der Hamburger Bildungssenator Ties Rabe sowie der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Ralph Spiegler.

Eines der wichtigsten Themen der Runde war das Zusammenwirken von Bund, Ländern und Kommunen in der Bildung. Der Frage nach der Abschaffung des Bildungsföderalismus erteilte Prof. Maaz eine deutliche Absage. „Lassen Sie uns doch von den Stärken und Fehlern der anderen lernen und nicht dieselben Fehler noch einmal machen“, so der Wissenschaftler und Geschäftsführende Direktor des DIPF. Statt einer Neuverhandlung über Zuständigkeiten brauche es eine klare Verständigung der verschiedenen beteiligten Ebenen über die Ziele. Als Beispiel nannte er den Ganztag, denn für Horte und andere Betreuungseinrichtungen sind die Kommunen zuständig, für Schulen jedoch die Länder. „Der Ganztag und die Schule gehören zusammen, und wir können unsere Ziele nur erreichen, wenn wir anfangen, sie zusammen zu denken.“

Insgesamt müsse man nicht nur den Unterricht verbessern, sondern auch den vorschulischen Bereich integrieren und den Sozialraum und dessen Ressourcen mitdenken, unterstrich Prof. Maaz. Zudem gäbe es zwar bereits ein breites Wissen darüber, wie man Basiskompetenzen fördern kann, jedoch funktioniere die Implementation dieses Wissens in der Fläche noch nicht. Er schlug darum vor, diesen Implementierungsprozess zum Gegenstand von Forschung zu machen.

Im Anschluss an den Gipfel findet am 14. und 15. März noch die Bildungsforschungstagung Bifo23 statt. Auf deren „Markplatz“ präsentieren sich vom DIPF das Projekt ABIBA, die Informationsstelle Open Educational Resources sowie das am DIPF koordinierte Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale.