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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus
Titel: Lernstörungen: Ein unvermeidbares Schicksal?
In: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 36 (2022) 1/2, S. 1-17
DOI: 10.1024/1010-0652/a000324
URL: https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024/1010-0652/a000324
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Bibliografien/Rezensionen u.ä. (z.B. Linktipps)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Intervention; Förderungsmaßnahme; Lernschwierigkeit; Begriffsbildung; Diagnose; Schülerleistung; Intelligenz; Lese-Rechtschreib-Schwäche; Leseschwäche; Rechtschreibschwäche; Rechenschwäche; Rechenschwierigkeit; Risikofaktor; Genetik; Soziales Umfeld; Didaktik; Kognitive Fehlfunktion; Prävention
Abstract: Etwa jedes dritte Kind in Deutschland leidet im Laufe der Grundschule unter besonderen Lernschwierigkeiten beim Erwerb von Lesen, Rechtschreiben und Rechnen. Mindestens jedes achte Grundschulkind erfüllt sogar die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für die Vergabe der Diagnose "Lernstörung". In diesem Beitrag wird erläutert, was unter Lernstörungen im Einzelnen zu verstehen ist und was über die biogenetischen und sozialen (einschließlich didaktischen) Risiken für das Entstehen von Lernstörungen bekannt ist. Außerdem wird auf den Forschungsstand zu der Frage eingegangen, welche eingeschränkten kognitiven Funktionen mit einem hohen individuellen Risiko für das Entstehen einer Lernstörung einhergehen. Es folgt ein Überblick über den Forschungsstand zu (vorschulischen) Präventionsansätzen, die sich als wirksam zur Vermeidung von Lernstörungen erwiesen haben, und zur Frage, welche Interventionsansätze bei Auftreten besonderer Lernschwierigkeiten beim Erwerb von Schriftsprache und Mathematik in der Schule am ehesten geeignet sind, diese zu überwinden. Darauf aufbauend werden abschließend Vorschläge zu einer sequentiellen Strategie für die weitgehende Vermeidung von Lernstörungen und ihren negativen Langzeitfolgen unterbreitet und die Potenziale digitaler diagnosebasierter Förderprogramme diskutiert. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): Approximately a third of all children in Germany experience particular learning difficulties during primary schooling, with respect to the acquisition of reading, writing and arithmetic skills. At least every eighth primary school child meets the criteria of the World Health Organization (WHO) for the diagnosis of a specific developmental disorder of scholastic skills (learning disorder). This contribution illustrates details underlying the concept of learning disorders and what is known about the biogenetic and social (including instructional) risks of their emergence. The current state of research on the limited cognitive functions related to a high individual risk of acquiring a learning disorder is then presented. Research on pre-school intervention is also outlined, focusing on approaches that have proven to be effective in the prevention of learning disorders. An overview is then given of intervention approaches that seem most appropriate in overcoming particular learning difficulties in the domain of written language and mathematics at school. Finally, this contribution presents recommendations for a sequential strategy for a far-reaching avoidance of learning disorders and their negative long-term consequences. Potentials of digital diagnosis-based intervention programs are also discussed. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Herausgeber*innen: Reh, Sabine; Bühler, Patrick; Hofmann, Michéle; Moser, Vera
Titel: Schülerauslese, schulische Beurteilung und Schülertests 1880-1980
Erscheinungsvermerk: Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2021
DOI: 10.25656/01:22266
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-222669
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=22266
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Abitur; Abiturprüfung; Aufsatz; Auslese; Ausleseverfahren; Begabung; Beobachtung; Berufsberatung; Berufseignung; Berufspsychologie; Bildungsfähigkeit; Bildungsgeschichte; Deutschland; Deutschland-BRD; Deutschland-DDR; Diagnose; Diagnostik; Differenzierung; Exklusion; Experiment; Fallbeispiel; Förderklasse; Gehirn; Gehirnschädigung; Geistige Behinderung; Geschichte <Histor>; Gutachten; Handschrift; Heterogenität; Hilfsschule; Historische Bildungsforschung; Historische Quelle; Hochbegabung; Inklusion; Intelligenzschwäche; Intelligenztest; Kaiserreich; Kategorisierung; Kriegsbeschädigter; Leistungsbeurteilung; Leistungsmessung; Lernbehinderung; Lernschwäche; Maßnahme; Migrant; Migrationshintergrund; New York; NY; Pädagogik; Pädagogische Diagnostik; Pädagogische Psychologie; Preußen; Primarbereich; Psychiatrie; Reform; Schrift; Schuleignung; Schüler; Schülerbeurteilung; Schulgeschichte; Schulische Integration; Schulpsychologie; Schulsystem; Schweiz; Selektion; Soldat; Sonderpädagogik; Sonderpädagogische Einrichtung; Sonderschule; Sonderschulpädagogik; Stern; William Louis; Test; Übergang Primarstufe - Sekundarstufe I; Übungsschule; USA; Vergleich; Weimarer Republik
Abstract: Über den schulischen Umgang mit einer "Heterogenität" der Schüler*innen wird seit einer Reihe von Jahren heftig debattiert. Der vorliegende Band zeigt, wie seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Beobachtung von Unterschieden - solchen der Begabung, des Verhaltens und des Interesses - zwischen Schüler*innen in den Schulen mehr und mehr in das Blickfeld rückte. Auseinandersetzungen darüber, wie vor diesem Hintergrund "passende" Lerngruppen zusammengestellt werden sollten, bestimmten zunehmend das Bild der pädagogischen und schulpolitischen Debatten. Rekonstruiert werden Selektionsmechanismen im Schulsystem zwischen 1880 und 1980, mit denen zwischen Normalen und Nicht-Normalen, zwischen Begabten und Minderbegabten, zwischen solchen, die sich anpassten, und solchen, die das nicht taten, unterschieden wurde. Die Beiträge untersuchen Praktiken des Beobachtens, Prüfens und Beurteilens von Schüler*innen, die dafür eingesetzten Verfahren und Tests sowie die damit verbundenen individuellen, pädagogischen und politischen Bedingungen und Folgen. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Reh, Sabine; Bühler, Patrick Hofmann Michéle; Moser, Vera
Titel: Einleitung - Prüfen, Testen, Auslesen und Zuweisen. Zum Inklusions-Paradox des Schulsystems
Aus: Reh, Sabine; Bühler, Patrick, Hofmann, Michéle; Moser, Vera (Hrsg.): Schülerauslese, schulische Beurteilung und Schülertests 1880-1980, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2021 (Bildungsgeschichte), S. 7-28
DOI: 10.25656/01:22267
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-222673
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=22267
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelbänden; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Abitur; Abiturprüfung; Aufsatz; Auslese; Ausleseverfahren; Begabung; Beobachtung; Berufsberatung; Berufseignung; Berufspsychologie; Bildungsfähigkeit; Bildungsgeschichte; Deutschland; Deutschland-BRD; Deutschland-DDR; Diagnose; Diagnostik; Differenzielle Psychologie; Differenzierung; Exklusion; Experiment; Fallbeispiel; Förderklasse; Gehirn; Gehirnschädigung; Geistige Behinderung; Geschichte <Histor>; Gutachten; Handschrift; Heterogenität; Hilfsschule; Historische Bildungsforschung; Historische Quelle; Hochbegabung; Inklusion; Intelligenzschwäche; Intelligenztest; Kaiserreich; Kategorisierung; Kriegsbeschädigter; Leistungsbeurteilung; Leistungsmessung; Lernbehinderung; Lernschwäche; Maßnahme; Migrant; Migrationshintergrund; New York; NY; Pädagogik; Pädagogische Diagnostik; Pädagogische Psychologie; Preußen; Primarbereich; Psychiatrie; Reform; Schrift; Schuleignung; Schüler; Schülerbeurteilung; Schulgeschichte; Schulische Integration; Schulpsychologie; Schulsystem; Schweiz; Selektion; Soldat; Sonderpädagogik; Sonderpädagogische Einrichtung; Sonderschule; Sonderschulpädagogik; Stern; William Louis; Test; Übergang Primarstufe - Sekundarstufe I; Übungsschule; USA; Vergleich; Weimarer Republik
Abstract: Einleitend zeigen die Autor*innen, in welchem institutionellen Kontext eines sich entwickelnden, die gesamte Bevölkerung einschließenden, also inkludierenden, und gleichzeitig differenzierenden Bildungswesens die in den Beiträgen des Bandes beschriebenen, verschiedenen pädagogischen und psychologischen Praktiken der Kategorisierung und Selektion von Schüler*innen entstanden. Erst in dieser Perspektive einer langen Geschichte schulischer Inklusion wird in aller Klarheit ersichtlich, dass und wie so anscheinend ganz unterschiedliche und unabhängig voneinander existierende Ereignisse und Debatten, wie die um die Entstehung der Hilfsschule in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Diskussionen unter Lehrkräften und Schulmännern über die Abiturprüfung um 1900 oder diejenigen unter Vertreter*innen einer empirischen Pädagogik und Psycholog*innen zur Entwicklung der Ausleseverfahren im Übergang von der Grundschule in das höhere Schulwesen in den 1920er Jahren, miteinander verknüpft sind. Gleichzeitig erweist sich dabei auch die Frage nach spezifischen disziplinären und professionellen Blickwinkeln - vor allem der Pädagog*innen und der Psycholog*innen - und deren Praktiken als ebenso eng wie komplex verwoben mit politischen und pädagogischen Ideen eines Aufstiegs durch Bildung, des offenen Zuganges zu Bildungsressourcen und damit schließlich nach Gerechtigkeit. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Herausgeber*innen: Titz, Cora; Weber, Susanne; Ropeter, Anna; Geyer, Sabrina; Hasselhorn, Marcus
Titel: Konzepte zur Sprach- und Schriftsprachförderung umsetzen und überprüfen
Erscheinungsvermerk: Stuttgart: Kohlhammer, 2018 (Bildung durch Sprache und Schrift, 2)
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Schreibkompetenz; Lesekompetenz; Grundschule; Sekundarbereich; Selbstregulation; Projekt; Deutschland; Schriftsprache; Schreibenlernen; Förderung; Konzeption; Sprachförderung; Kindertagesstätte; Schule; Qualität; Pädagogische Diagnostik; Tool; Implementierung; Strategie; Evidenz; Evaluation; Selbstevaluation; Forschungsdesign; Methode; Wirkung; Lesen; Dialog; Diagnose
Abstract: Dieser Band behandelt die notwendigen Qualitätsstandards bei der Umsetzung von Konzepten zur Förderung von Sprache und Schriftsprache. Es geht darum zu überprüfen, ob ein Konzept angestrebte Ziele erreicht. Dabei wird auf Formen externer Überprüfung (Evaluation) von Konzepten ebenso eingegangen wie auf Möglichkeiten der Selbstevaluation. Beschrieben werden die formative Evaluation, die der schrittweisen Optimierung des Förderkonzeptes und seiner Umsetzung dient, und die summative Evaluation, die darauf abzielt, Aussagen über die prinzipielle Effektivität des umgesetzten Förderkonzepts zu treffen. Aspekte der Konzeptumsetzung und -überprüfung werden zunächst auf einer theoretischen Ebene erörtert, um diese dann anschließend anhand von Beispielen für jede Bildungsetappe exemplarisch zu konkretisieren. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Herausgeber*innen: Südkamp, Anna; Praetorius, Anna-Katharina
Titel: Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften. Theoretische und methodische Weiterentwicklungen
Erscheinungsvermerk: Münster: Waxmann, 2017 (Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie, 94)
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Förderung; Lehrer; Diagnostik; Kompetenz; Modellierung; Unterricht; Situation; Lehrerurteil; Diagnose; Qualität; Schülerbeurteilung; Empirische Forschung; Pädagogische Diagnostik; Pädagogisches Handeln; Didaktik
Abstract: Diagnostische Kompetenz gilt als zentraler Aspekt der Lehrerprofessionalität: Nur wenn Lehrkräfte die Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler kennen, können sie ihren Unterricht optimal an diese Voraussetzungen anpassen. Dieses Buch gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema der diagnostischen Kompetenz und stellt Ansätze zu ihrer Weiterentwicklung vor. Kern des Buchs ist ein umfassendes und differenziertes Arbeitsmodell der diagnostischen Kompetenz, das in zukünftiger Forschung als theoretische Grundlage genutzt werden kann. Darüber hinaus werden Herausforderungen bei der Erfassung diagnostischer Kompetenz benannt sowie innovative Methoden zur Analyse der Urteilsakkuratheit von Lehrkräften vorgestellt. Verschiedene Ansätze zur Förderung diagnostischer Kompetenz werden ebenfalls ausführlich behandelt. (DIPF/Verlag)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Kämmer, Juliane; Hautz, Wolf; Herzog, Stefan; Kunina-Habenicht, Olga; Kurvers, Ralf
Titel: The potential of collective intelligence in emergency medicine. Pooling medical students' independent decisions improves diagnostic performance
In: Medical Decision Making, 37 (2017) 6, S. 715-724
DOI: 10.1177/0272989X17696998
URL: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0272989X17696998
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Medizin; Student; Diagnose; Kompetenz; Kollektiv; Intelligenz; Entscheidung; Computersimulation
Abstract (english): Background: Evidence suggests that pooling multiple independent diagnoses can improve diagnostic accuracy in well-defined tasks. We investigated whether this is also the case for diagnostics in emergency medicine, an ill-defined task environment where diagnostic errors are rife. Methods: A computer simulation study was conducted based on empirical data from 2 published experimental studies. In the computer experiments, 285 medical students independently diagnosed 6 simulated patients arriving at the emergency room with dyspnea. Participants' diagnoses (n = 1,710), confidence ratings, and expertise levels were entered into a computer simulation. Virtual groups of different sizes were randomly created, and 3 collective intelligence rules (follow-the-plurality rule, follow-the-most-confident rule, and follow-the-most-senior rule) were applied to combine the independent decisions into a final diagnosis. For different group sizes, the performance levels (i.e., percentage of correct diagnoses) of the 3 collective intelligence rules were compared with each other and against the average individual accuracy. Results: For all collective intelligence rules, combining independent decisions substantially increased performance relative to average individual performance. For groups of 4 or fewer, the follow-the-most-confident rule outperformed the other rules; for larger groups, the follow-the-plurality rule performed best. For example, combining 5 independent decisions using the follow-the-plurality rule increased diagnostic accuracy by 22 percentage points. These results were robust across case difficulty and expertise level. Limitations: Our findings are based on simulated patients diagnosed by medical students. Whether results generalize to clinical practice is currently unknown. Conclusion: Combining independent decisions may substantially improve the quality of diagnoses in emergency medicine and may thus enhance patient safety. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Praetorius, Anna-Katharina; Hetmanek, Andreas; Herppich, Stephanie; Ufer, Stefan
Titel: Herausforderungen bei der empirischen Erforschung diagnostischer Kompetenz
Aus: Südkamp, Anna;Praetorius, Anna-Katharina (Hrsg.): Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften: Theoretische und methodische Weiterentwicklungen, Münster: Waxmann, 2017 (Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie, 94), S. 95-102
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelbänden; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Lehrer; Diagnostik; Kompetenz; Empirische Forschung; Diagnose; Situation; Unterrichtsgestaltung; Pädagogisches Handeln; Lehrerurteil; Qualität; Indikator
Abstract: Um die Erforschung der diagnostischen Kompetenz erfolgreich weiter vorantreiben zu können, sehen die Autoren die Berücksichtigung [einiger zentraler] Herausforderungen als eine wichtige Grundlage an, [...] insbesondere (1) die Sicherstellung der Repräsentativität der ausgewählten diagnostisch relevanten Situationen, (2) die konzeptuelle und empirische Trennung von diagnostischem und pädagogischen Handeln sowie (3) die Identifikation geeigneter Qualitätsindikatoren für die Messung diagnostischer Kompetenz. Als Einführung in die Thematik werden diese drei Herausforderungen [im Beitrag] näher erläutert. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Brandenburg, Janin; Fischbach, Anne; Labuhn, Andju Sara; Rietz, Chantal Sabrina; Schmid, Johanna; Hasselhorn, Marcus
Titel: Overidentification of learning disorders among language-minority students. Implications for the standardization of school achievement tests
In: Journal for Educational Research Online, 8 (2016) 1, S. 42-65
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-120293
URL: http://www.j-e-r-o.com/index.php/jero/article/view/621
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Beitrag in Sonderheft
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Deutsch; Deutsch als Zweitsprache; Deutschland; Diagnose; Empirische Untersuchung; Grundschule; Intelligenzmessung; Leistungsbeurteilung; Leistungsmessung; Lernstörung; Lesekompetenz; Migrationshintergrund; Muttersprache; Schülerleistung; Schuljahr 03; Standard; Test; Testkonstruktion
Abstract: Die Prävalenzstudie untersucht bei Kindern, die Deutsch als Muttersprache (DaM) bzw. als Zweitsprache (DaZ) sprechen, die Häufigkeit von Lernstörungen nach ICD-10 (WHO, 1992). Die meisten deutschen Schulleistungstests, die zur Lernstörungsdiagnose herangezogen werden, stellen keine gesonderten Normen für Kinder mit DaZ bereit. Es ist anzunehmen, dass dies zu einer Überidentifikation von Lernstörungen bei Kindern mit DaZ führt, da die besondere Spracherwerbssituation dieser Kinder nicht berücksichtigt wird. Dennoch ist bislang wenig über das Ausmaß dieses Effektes bekannt. Die vorliegende Studie vergleicht daher die Lernstörungsprävalenz zwischen Drittklässlern mit DaM (n = 566) bzw. mit DaZ (n = 478) wenn gemeinsame versus getrennte Schulleistungsnormen zur Leistungsbeurteilung herangezogen werden. Die Studie erbrachte drei wesentliche Ergebnisse: (1) Wie erwartet kam es bei Verwendung gemeinsamer Schulleistungsnormen zu einer deutlichen Erhöhung der Lernstörungsprävalenz bei Kindern mit DaZ. Die Wahrscheinlichkeit einer Lernstörungsdiagnose belief sich für diese Teilstichprobe auf 25-30 % und war damit annähernd doppelt so groß wie bei Kindern mit DaM, für die sich eine Gesamtprävalenz von 14-18 % ergab. (2) Die Gruppenunterschiede variierten dabei in Abhängigkeit des Lernstörungstypus: Während keine signifikant unterschiedlichen Prävalenzraten für die isolierte Rechenstörung (F81.2) nachweisbar waren, zeigten sich für die verbalen Lernstörungstypen (d. h. Lese-Rechtschreibstörung [F81.0], isolierte Rechtschreibstörung [F81.1] und kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten [F81.3]) signifikant erhöhte Prävalenzraten für Kinder mit DaZ. (3) Werden hingegen getrennte Schulleistungsnormen zur Lernstörungsdiagnose herangezogen um für die besondere Spracherwerbssituation von Kindern mit DaZ zu kontrollieren, nähern sich die Prävalenzraten beider Gruppen wie erwartet auf ein vergleichbares Niveau an. Es wird diskutiert, welche Herausforderungen sich bei der Lernstörungsdiagnostik von Kindern mit DaZ ergeben. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): This German prevalence study examined disproportionate representation of language-minority students among children identified with learning disorder (LD) according to ICD-10 (WHO, 1992). Most German school achievement tests used in LD diagnostics do not provide separate norms for language-minority students, and thus do not take these children's second language status into account when evaluating their academic performance. Although this is likely to result in an LD overidentification of language-minority students, little is known about the magnitude of this effect. Therefore, we compared the estimation of LD prevalence between native German speaking students (n = 566) and language-minority students (n = 478) when pooled versus group-specific achievement norms were used for LD classification. Three important findings emerged from our study: Firstly, and as expected, significant disproportionality effects occurred under pooled norms. Specifically, the likelihood of being diagnosed with LD amounted to 14-18 % among native German speakers and nearly doubled to 25-30 % among language-minority students. Secondly, disproportionality varied as a function of LD subtype: Whereas no disproportionate representation was revealed for arithmetic LD (F81.2), overidentification of language-minority students was found for verbal LD subtypes (namely, reading disorder [F81.0], spelling disorder [F81.1], and mixed disorder of scholastic skills [F81.3]). Thirdly, disproportionality effects were absent when group-specific norms were used for LD classification that controlled for second-language issues. Challenges that have to be met when testing language-minority students for LD are discussed. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Kuger, Susanne; Roßbach, Hans‑Günther
Titel: Was Eltern für ihre begabten Kinder tun können
Aus: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.): Begabte Kinder finden und fördern: Ein Wegweiser für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2015 , S. 54-69
URL: https://www.bmbf.de/pub/Begabte_Kinder_finden_und_foerdern.pdf#page=56
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Begabung; Beratung; Diagnose; Digitale Medien; Eltern; Emotionale Entwicklung; Förderung; Frühe Kindheit; Hochbegabung; Kind; Kindergarten; Lesenlernen; Mädchen; Persönlichkeitsentwicklung; Schule
Abstract: Auch im Fall hochbegabter Kinder kommt Eltern eine zentrale Rolle in der Erziehung und Bildung zu. Der Beitrag weist auf einige Punkte hin, die Eltern den Alltag mit ihren hochbegabten Kindern erleichtern können und hebt besonders wichtige Aspekte in der Begleitung dieser Kinder hervor. Dazu gehört auch das Aufklären mancher Mythen, wir z.B. dass alle Hochbegabten besondere Persönlichkeitseigenschaften besäßen. Eltern werden in ihrer Rolle als Ansprechperson und aufmerksame Begleiter für das Kind gestärkt und konkrete Hinweise helfen z.B. in der Kommunikation nach außen, etwa mit Freunden und Lehrern, in Fragen der Medienerziehung und bei der Abwägung der Bedeutung besonderer Fördermaßnahmen, wie einer vorzeitigen Einschulung oder dem Klassenüberspringen. (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Grünkorn, Juliane; Lotz, Alexander; Terzer, Eva
Titel: Erfassung von Modellkompetenz im Biologieunterricht
In: Mathematischer und Naturwissenschaftlicher Unterricht (MNU), 67 (2014) 3, S. 132-138
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-125362
URL: http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-125362
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; praxisorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Biologieunterricht; Diagnose; Erhebungsinstrument; Kompetenz; Lehrer; Modell; Modellbildung; Schüler; Sekundarstufe I; Selbsteinschätzung
Abstract: Grundlage für kompetenzorientiertes Unterrichten sind Informationen über den aktuellen Kompetenzstand der Schüler. Für Modellkompetenz im Biologieunterricht schlägt der vorliegende Beitrag ein Raster zur Selbsteinschätzung für Lernende und einen Diagnosebogen vor, den Lehrkräfte zur Erfassung und Einordnung von Schüleraussagen anhand eines Kategoriensystems nutzen können.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation