Unterschiedliches Eingreifen je nach Geschlecht

Die Studie des DIPF sowie der Universitäten in Mannheim und in Konstanz hatte untersucht, welche Bedeutung das Geschlecht von Lehrkräften und Schüler*innen dafür hat, mit welcher Wahrscheinlichkeit Lehrer*innen eingreifen, wenn es unter ihren Schüler*innen zu sozialer Ausgrenzung kommt. Ein Befund: Nach einer fiktiven Situation befragt, würden die Lehrkräfte einem ausgegrenzten Mädchen eher helfen als einem Jungen. Woran das liegt, konnte die Studie nicht gesichert beantworten, aber es liegt nahe, dass soziale Zuschreibungen eine Rolle spielen können – etwa, dass Jungen widerstandsfähiger und Mädchen schutzbedürftiger seien.
Jan-Martin Wiarda stellt diese Befunde in dem Beitrag in seinem Blog nun in einen weiteren Zusammenhang. Er verweist darauf, dass zwar intensiv diskutiert werde, „dass sich der große Bildungserfolg von Mädchen und jungen Frauen nicht angemessen in der Verteilung der Karrierechancen widerspiegelt“. Aus seiner Sicht sollte aber auch ein Fokus darauf gelegt werden, „dass unter den Bildungsverlierern von heute und morgen die Jungen einen sehr hohen Anteil ausmachen“. Im Schnitt zeige sich das beispielsweise an schlechten Noten oder niedrigeren Schulabschlüssen, so Wiarda.
Vor diesem Zusammenhang plädiert der Journalist für weitere Forschungen in diesem Feld, um mehr dazu zu erfahren, wie Lehrkräfte noch besser für die Bedarfe von Jungen und Mädchen sensibilisiert werden können.