LONDI – Einrichtung einer Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen

Im Projekt LONDI (vormals OnDiFoe) wurde eine Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit hartnäckigen Schwierigkeiten beim Erwerb von Lesen, Schreiben und/oder Rechnen entwickelt. Dieses Tool beinhaltet evidenzbasierte Informationen und Materialien zum Screening, zur individuellen Diagnostik und zur Förderung.

Projektbeschreibung

Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung einer evidenzbasierten, praxistauglichen und breit verfügbaren Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit hartnäckigen Lernstörungen bzw. einer umschriebenen Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten (UESF). Diese Online-Plattform beinhaltet evidenzbasierte Informationen und Hilfestellungen zur individuellen Diagnostik (einschließlich Verlaufsdiagnostik) und Förderung, die von Lehrkräften, Therapeut*innen, Beratungslehrkräften, Schulpsycholog*innen, Eltern sowie Mitarbeitende der Jugendhilfe genutzt werden. Im Rahmen des Verbundvorhabens wurden auch neue Diagnostik- und Fördertools entwickelt und evaluiert. Hinzu kommt ein Hilfssystem, das (semi-)professionellen Nutzenden adressatengerechte Informationen über sinnvolle Schritte zur Abklärung der individuellen Problematik bei Verdacht auf UESF zur Verfügung stellt und Fördermaßnahmen empfiehlt. Die Konzeption dieses evidenzbasierten Hilfssystems erfolgte in enger Abstimmung mit Praxisvertreter*innen. Das bedeutet, dass individuelle Förderbedarfe im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen der Kinder mit Hilfe dieses Tools identifiziert werden können und weitere Hilfestellungen für die konkrete Umsetzung von Fördermaßnahmen für die betroffenen Kinder bereitgestellt werden. Besondere Berücksichtigung finden hierbei Kinder mit Deutsch als Zweitsprache bzw. Migrationshintergrund, da diese ein deutlich erhöhtes Risiko für Entwicklungsverzögerungen im Lesen, Schreiben und Rechnen aufweisen.

Der Einbezug der Familie in das Förderkonzept wurde durch die Entwicklung eines psychoedukativen Tools für Eltern zum Umgang mit der Entwicklungsstörung des Kindes gewährleistet. Zur Förderung der Rechtschreibleistung wurde basierend auf einer bereits bestehenden online verfügbaren Lernumgebung ein altersübergreifendes, adaptives Fördertool entwickelt und evaluiert.

Zentrale Fragestellungen

  • Wie lässt sich ein computerbasiertes Online-Screening zur Feststellung von UESF und komorbiden Auffälligkeiten realisieren?
  • Wie beeinflusst Lernverlaufsdiagnostik die Wirksamkeit von Diagnostik und Fördermaßnahmen bei hartnäckigen Lernschwierigkeiten?
  • Wie lässt sich bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eine valide Lernstörungsdiagnose stellen? Wie unterscheiden sich Kinder mit DaZ und schwacher Schulleistung von Kindern mit DaZ und UESF?
  • Was sollte eine evidenzbasierte, praxistaugliche Online-Plattform zur Förderung der Kinder mit hartnäckigen Lernschwierigkeiten beinhalten? Wie kann durch eine Plattform die Förderplanung standardisiert werden, so dass die Bedarfe der unterschiedlichen Zielgruppen berücksichtigt werden?
  • Welche Fördermaßnahmen können bei einer kombinierten Lese-Rechen- oder Rechtschreib-Rechenstörung zum Einsatz kommen, um möglichst für beide Bereiche optimale Förderresultate zu erzielen?
  • Wie kann die Rechtschreibleistung bei Kindern mit einer Rechtschreibstörung effizienter gefördert werden?

Finanzierung

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Kooperationen

Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne)

Projektleitung

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Projektteam

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Bildung und Entwicklung
Laufzeit:
04/2017 – 10/2021
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: Dr. Kathleen Thomas, Wissenschaftliche Mitarbeiterin