DERET – Deutscher Rechtschreibtest für das fünfte und sechste Schuljahr

Ein vom Hogrefe-Verlag im Rahmen einer Dissertation finanziertes Drittmittelprojekt zur empirischen Absicherung der qualitativen Fehleranalyse neben der quantitativen Fehlerauswertung von unterdurchschnittlicher Rechtschreibleistungen

Projektbeschreibung

Nach Beendigung der Konzeption des DERET 5-6+ wurde das Verfahren seit November 2009 normiert. Für die Entwicklung des DERET 5-6+ wurden ausgewählte Curricula und aktuelle Schulbücher hinsichtlich Wortmaterial und Rechtschreibanforderungen eingehend analysiert. Die Lehrplan-Analysen zeigten, dass neben der Schriftproduktion auch die Fähigkeit zur Fehleridentifikation ab der fünften Klasse ein bedeutsames Lernziel darstellt. Neben den Aufgaben zur Schriftproduktion wurde deshalb auch ein Fehlertext entwickelt, bei dem die Schüler*innen angehalten werden, jahrgangstypische Fehler zu identifizieren. Die Untersuchungen zur Validität des Fehlertextes ergaben, dass dieser sich als hoch ökonomisches und objektives Screeningverfahren zur Erfassung unterdurchschnittlicher Rechtschreibleistungen eignet.

Schwerpunkt des Projekts

Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit dieses vom Hogrefe-Verlag finanzierten Drittmittelprojekts ist die empirische Absicherung der qualitativen Fehleranalyse, die neben der quantitativen Fehlerauswertung ermöglicht werden soll. Für eine möglichst große und heterogene Population an Nutzenden werden dazu verschiedene Auswertungsebenen bereitgestellt. Dazu bietet der DERET 5-6+ optional zwei verschiedene Arten der Fehleranalyse an. Die Skalenanalyse, die traditionelle Fehleranalyse an Hand von Fehlerkategorien, soll z. B. Lehrkräften helfen einzuschätzen, welche curricularen Inhalte die Schüler*innen aus dem Bereich „Rechtschreibfähigkeiten“ beherrschen oder nicht. Erste Analysen der Reliabilitäten von Fehlerkategorien zeigten, dass die vor allem von sprachwissenschaftlicher Seite aus propagierte Fehleranalyse einer empirischen Überprüfung Stand halten und den Fehlerkategorien Skaleneigenschaften zugesprochen werden können. Es zeigte sich jedoch auch, dass anders als in der Grundschule nicht mehr alle Fehlerkategorien von empirischer Bedeutung sind.

Dem DERET 5-6+ wird daher ein jahrgangsspezifisch eingegrenztes Fehlerkategoriensystem zu Grunde gelegt. Die Kompetenzanalyse nach Reuter-Liehr soll eine Einschätzung darüber liefern, auf welcher Entwicklungsstufe der Schriftsprachentwicklung sich Schüler*innen befinden und auf welcher Kompetenzstufe gegebenenfalls therapeutisch angesetzt werden sollte. Das sprachsystematische und symptomorientierte Förderkonzept nach Reuter-Liehr (2008) formuliert insgesamt sieben Lernstufen, die Kinder während der Lese-Rechtschreib-Therapie chronologisch durchlaufen. Es wurde überprüft, ob dieses interventionsorientierte Konzept auch als allgemeines Modell der Rechtschreibentwicklung aufgefasst werden kann und dazu geeignet ist, den Stand der Schriftsprachentwicklung von jungen Sekundarstufenschüler*innen zu beschreiben. Diese Analyse soll vor allem LRS-Therapeut*innen dienen, aber auch Lehrkräften, die den Förderunterricht Deutsch anbieten. Für die sehr detaillierte Fehleranalyse gilt es eine ökonomische, aber in Hinsicht auf die Ziele erschöpfende Methode zur Datenauswertung zu entwickeln. Dazu wurde an einer Software gearbeitet, die der Vereinfachung der Auswertung dienen und damit zur Steigerung der Objektivität und Ökonomie des Testverfahrens beitragen soll.

Finanzierung

Hogrefe-Verlag

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Bildung und Entwicklung
Laufzeit:
04/2007 – 10/2012
Finanzierung:
Drittmittelprojekt