Interlinking Pictura – Bertuchs Bilderbuch für Kinder als semantisches Netz

In dem durch das Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften (CEDIFOR) geförderten Projekt werden die fast 1 200 Bildtafeln aus dem von Friedrich Justin Bertuch (1747–1822) herausgegebenen „Bilderbuch für Kinder“ in einer virtuellen Forschungsumgebung analysiert, ausgewertet, in Kontext mit anderen Quellen gesetzt und neu präsentiert.

Projektbeschreibung

Aufgabe des von der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des DIPF unterhaltenen Bildarchivs zur Bildungsgeschichte Pictura Paedagogica Online (PPO) ist, die Forschung an Bildern als Quellen der Bildungsgeschichte zu fördern. Um die Möglichkeiten der Analyse und Auswertung von Abbildungen aus PPO zu verbessern, werden die Funktionalitäten laufend weiterentwickelt. In Kooperation mit dem Informationszentrum Bildung des DIPF (IZB) wird in einem Pilotprojekt Interlinking Pictura ein ausgewählter Bestand aus PPO in einer virtuellen Forschungsumgebung annotiert zur Verfügung gestellt.

Für das Pilotprojekt wurde Bertuchs „Bilderbuch für Kinder“ ausgewählt. Friedrich Justin Bertuch (1747–1822) veröffentlichte ab 1790 seine aufwendig gestalteten Bildtafeln, ein letzter Band erschien postum 1830. Bertuch beabsichtigte mit seinem Werk, Kindern einen Überblick über das Wissen seiner Zeit zu geben. Die Tafeln zeigen Tiere und Pflanzen aus aller Welt, Erfindungen, Entdeckungen und geschichtliche Ereignisse. Sie erschienen heftweise mit jeweils einer Seite beschreibendem Text pro Tafel. In der ersten Auflage war dieser zweisprachig (deutsch und französisch), spätere Auflagen boten auch Erklärungen in italienischer und englischer Sprache.

Interlinking Pictura gibt einen systematischen Einblick in sämtliche Inhalte. Alle Bildtafeln werden in guter Bildqualität und inhaltlich erschlossen zur Verfügung gestellt. So findet man jeweils Angaben zur Quelle – zum Beispiel zum Erscheinungsjahr und im Falle einer Signatur zum Künstler – und zu Kontextinformationen. Das können beteiligte Personen bei Erfindungen, geografische Hinweise bei Gebäuden oder die wissenschaftlichen Namen von Tieren und Pflanzen sein. Die Originaltexte liegen als Scan und als durchsuchbarer Text vor. Der Einstieg ist beispielsweise über die einzelnen Bände, die Abbildungen, die geografische Verortung oder Schlagwörter möglich.

Interessierte Laien und Forschende aller Fachrichtungen können die Wiki-Inhalte nun weiter anreichern und damit das Wissen um das historische Werk erweitern.

Finanzierung

Das Projekt wurde finanziell vom Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften (CEDIFOR) unterstützt.

Projektleitung

Projektteam

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilungen:
Laufzeit:
04/2017 – 04/2018
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: Dr. Stefanie Kollmann, Informationsmanagerin