ReAL – Neurobehavioral Development of Reading and Arithmetic Skills – A Longitudinal Study

Im Projekt ReAL wurde die Lese- und Rechenentwicklung von Grundschulkindern mittels entwicklungspsychologischer und neurowissenschaftlicher Methoden (EEG, MRT) über die ersten vier Schuljahre längsschnittlich untersucht.

Projektbeschreibung

Im Projekt ReAL (Neurobehavioral Development of Reading and Arithmetic Skills – A Longitudinal Study) wurden klassische Forschungsmethoden der Entwicklungspsychologie mit modernsten Verfahren aus den Neurowissenschaften kombiniert. Die Erhebungen waren längsschnittlich angelegt, um die Lernentwicklung derselben Kinder über die gesamte Grundschulzeit hinweg beobachten und analysieren zu können. Ein besonderes Merkmal von ReAL war zudem, dass die Entwicklung des Lesens und Rechnens gemeinsam untersucht wurde.

Die Kinder nahmen jährlich an drei Untersuchungen teil: In einer Verhaltensuntersuchung wurde mittels Videoanalyse und Befragung erfasst, welche Strategien Kinder mit verschiedenen Leistungsvorrausetzungen bei der Bearbeitung von Lese- und Rechenaufgaben verschiedener Schwierigkeit verwenden. In einer zweiten Sitzung wurden die Kinder gebeten, entsprechende Aufgaben zu bearbeiten, während mittels Elektroenzephalographie (EEG) die elektrische Aktivität des Gehirns abgeleitet wurde. So konnte das zeitliche Zusammenspiel neuronaler Systeme bei der Bearbeitung der Lese- und Rechenaufgaben untersucht werden. Ergänzend zu dieser Methode bearbeiteten die Kinder in der dritten Sitzung dieselben Aufgaben in einem Magnetresonanztomographen (MRT), wodurch die Quellen der neuronalen Aktivität räumlich sehr genau bestimmt werden können. Zusätzlich konnten Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen individuellen Lese- und Rechenleistungen bzw. -strategien und dem Aufbau des Gehirns der Kinder ermöglicht werden.

Finanzierung

LOEWE-Logo

Kooperationen

Das Projekt ReAL war ein Kooperationsprojekt des DIPF und der Goethe-Universität Frankfurt.

Publikationen

Lonnemann, J., Linkersdörfer, J., Hasselhorn, M., & Lindberg, S. (2013). Developmental changes in the association between approximate number representations and addition skills in elementary school children. Frontiers in Psychology, 4, 783. doi: 10.3389/fpsyg.2013.00783

Linkersdörfer, J., Lonnemann, J., Lindberg, S., Hasselhorn, M., & Fiebach, C. J. (2012).  Grey matter alterations co-localize with functional abnormalities in developmental dyslexia: An ALE meta-analysis. PLoS ONE, 7(8), e43122.

Lindberg, S., Lonnemann, J., Linkersdörfer, J., Biermeyer, E., Mähler, C., Hasselhorn, M., & Lehmann, M. (2011).  Early strategies of elementary school children's single word reading. Journal of Neurolinguistics, 24(5), 556–570.

Projektleitung

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Projektteam

Susanne Weber

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Bildung und Entwicklung
Laufzeit:
11/2008 – 12/2017
Finanzierung:
Drittmittelprojekt

IDeA-Logo