WiKo-Studie: Evaluation der Willkommensklassen in Berlin

Die WiKo-Studie ist eine wissenschaftliche Begleituntersuchung zu Willkommensklassen an den öffentlichen Berliner Schulen, mit dem Ziel vertiefte Einblicke in die Umsetzung und den Erfolg der schulischen Arbeit mit neu zugewanderten Schüler*innen ohne oder mit geringen Deutschkenntnisse(n) in diesen Klassen zu gewinnen.

Projektbeschreibung

Spätestens mit dem stark erhöhten fluchtbedingten Zuwanderungsaufkommen im Jahr 2015 sehen sich Schulen und weitere Bildungseinrichtungen mit der Anforderung konfrontiert, Kinder und Jugendliche ohne oder mit geringen Deutschkenntnisse(n) in das deutsche Bildungssystem aufzunehmen.

Das Land Berlin sieht für neu zugewanderte Schulkinder und Jugendliche ohne oder mit geringen Deutschkenntnisse(n) überwiegend den Unterricht in so genannten „Willkommensklassen“ vor. Ziel ist es, diese Schüler*innen innerhalb eines Schuljahres auf den Besuch einer Regelklasse vorzubereiten, wobei der Schwerpunkt auf der Vermittlung von deutschen Sprachkenntnissen liegt. Besondere Anforderungen ergeben sich hierbei aus der Diversität der Gruppen in den Willkommensklassen in Bezug auf ihre Herkunftsstaaten sowie den jeweiligen Sprachhintergrund, verschiedene Altersgruppen und Unterschiede im familiären Bildungshintergrund. Hinzu kommen teilweise Belastungsfaktoren für die Schüler*innen im Falle von Fluchterfahrungen, der oftmals unsicheren Bleibeperspektive und nicht zuletzt der vielfach prekären sozioökonomischen Situation.

Über die konkrete Umsetzung und den Erfolg der schulischen Arbeit in den Willkommensklassen in Berlin (und ähnlichen Vorbereitungsklassen in anderen Bundesländern) liegen bislang nur vereinzelt Forschungsbefunde vor. An dieser Stelle setzt die WiKo-Studie an, in deren Fokus die Evaluation der praktischen Umsetzung der schulischen Arbeit in den Berliner Willkommensklassen steht.

Projektziele

In einem ersten Schritt erfolgt eine Bestandsaufnahme aller Willkommensklassen in Berlin mittels einer Schulleitungsbefragung, die strukturelle und organisatorische Aspekte sowie Einschätzungen zur Bewertung der Arbeit in den Willkommensklassen fokussiert. Zu Vergleichszwecken werden auch Schulen ohne Willkommensklassen, die neu zugewanderte Schüler*innen direkt integrativ in Regelklassen beschulen, in die Befragung einbezogen. In einem zweiten Schritt werden Schulleitungen und Lehrkräfte an Schulen mit Willkommensklassen vertiefend zu schulischen, didaktischen und pädagogischen Konzepten und Organisationsformen befragt. Folgende übergreifende Forschungsfragen sollen dabei untersucht werden:

  • Durch welche organisatorischen und pädagogisch-didaktischen Umsetzungsaspekte ist die Arbeit in Willkommensklassen gekennzeichnet und inwieweit finden sich diesbezüglich Unterschiede zwischen den Schulen?
  • Inwieweit betrachten Schulleitungen und Lehrkräfte die Arbeit in den Willkommensklassen als geeigneten Weg für die Förderung von neu zugewanderten Schüler*innen ohne oder mit geringen Deutschkenntnisse(n)? Welche Gelingens- und Hinderungsbedingungen sehen sie?
  • Wie bewerten Lehrkräfte und Schulleitungen die Lernfortschritte der Schüler*innen in den Willkommensklassen?
  • Wie gestaltet sich der Übergang in die Regelklassen und welche Fördermaßnahmen bestehen für ehemalige Schüler*innen aus Willkommensklassen?
  • In welcher Hinsicht finden sich Unterschiede im Umgang mit neu zugewanderten Schulkindern und Jugendlichen zwischen Schulen mit Willkommensklassen und Schulen ohne Willkommensklassen, die direkt integrativ in Regelklassen beschulen?

Projektleitung

Prof. Dr. Kai Maaz

Projektteam

Projektdaten

Status:
Laufendes Projekt
Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
Laufzeit:
09/2018 – 06/2021
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: