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Autor*innen: Gehring, Petra; Gurevych, Iryna
Titel: Suchen als Methode? Zu einigen Problemen digitaler Metapherndetektion
In: Journal Phänomenologie - Schwerpunktthema: Metaphern als strenge Wissenschaft, 21 (2014) 41, S. 99-109
URL: https://www.ukp.tu-darmstadt.de/fileadmin/user_upload/Group_UKP/publikationen/sp_gehring_gurevych.pdf
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; wissenschaftsorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Algorithmus; Computerlinguistik; Computerunterstütztes Verfahren; Diskurs; Metapher; Recherche; Textanalyse
Abstract: Eine Vielzahl von geistes-, kultur- und textwissenschaftlichen Disziplinen nimmt aktuell die Metapher in den Blick. Seit mehreren Jahrzehnten wuchs das Interesse an Metaphorik an: Neben linguistischen Untersuchungen, die zumeist das Ganze eines Sprachsystems (oder modellhaft Kognitionssystems) oder aber empirische Daten alltagsprachlichen Zuschnitts zum Hintergrund haben, jedoch auch Fachsprachen oder Diskurse oder andere textlinguistisch oder textpragmatisch bestimmte Materialien zum Gegenstand haben können, sind es literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungen, die sich an Metaphernvorkommen festmachen: Motivforschung, Toposforschung sagte man früher. Heute spricht man auch hier von Diskursen. Hinzu kommt ein Alltagskultur und Literatur allenfalls berührendes Feld: die Wissens-, Wissenschafts- und Ideengeschichte, deren Augenmerk der Theoriesprache der Forschung gilt: Tropen, in welchen Rationalitäten sich umzugestalten scheinen, Tropen, in welchen ein "Mut" des Geistes sich "in seinen Bildern selbst voraus" ist. Wissensgeschichte als Metapherngeschichte: hierfür stehen heute-erwachsen aus global gesehen einer gewissen Sondertradition, der deutschsprachigen Begriffsgeschichte der 1970er und 1980er Jahre- die Namen Reinhart Koselleck ("historische Semantik") sowie Hans Blumenberg ("Metaphorologie"). Parallel, dabei aber ganz anders ausgerichtet, haben Metapherntheorien Konjunktur - seit längerem in der Sprachphilosophie sowie neuerdings in der sogenannten Philosophy of Mind, in Psycholinguistik sowie psychologischer Emotionsforschung, dazu in Soziologie und Politikwissenschaft. Keinesfalls wird also unter dem Namen Metapher/metaphor überall am selben Gegenstand geforscht. Festhalten lässt sich hingegen: Die Metapher boomt. Sie wird auf ganz unterschiedliche Weise als Schlüssel zu semantikorientierten, pragmatikorientierten oder sogar medienorientierten Fragen genutzt. Gebraucht werden in dieser Lage: Methoden. Damit nähern wir uns unserem Thema. (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Informationszentrum Bildung