-
-
Autor*innen: Plath, Ingrid; Bender-Szymanski, Dorothea; Kodron, Christoph
Titel: Dokumentation zur Situation von Schülerinnen und Schülern mit Migrationserfahrungen an Frankfurter Schulen im Schuljahr 2000/2001. Im Auftrag des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main, Stadtschulamt
Erscheinungsvermerk: Frankfurt am Main: DIPF, 2002
URN: urn:nbn:de:0111-opus-25887
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=2588
Dokumenttyp: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Ausländischer Schüler; Frankfurt a.M.
Abstract: Die Dokumentation wurde im Auftrag des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main, Stadtschulamt, erstellt. Im ersten Teil (Plath, S. 3-118) wird die "Dokumentation zur Situation ausländischer Schüler an den Frankfurter Schulen" aus den Jahren 1978- 1982 auf der Grundlage der vom Hessischen Statistischen Landesamt regelmäßig an Schulen erhobenen Daten aktualisiert und die Bildungsbeteiligung und der Bildungserfolg ausländischer Schüler/innen für das Schuljahr 2000/2001 differenziert dokumentiert, analysiert und kritisch bewertet. Die Auswertung zeigt, dass die Bildungssituation von Schüler/ innen mit ausländischem Pass im Vergleich zu Schüler/innen mit deutschem Pass insgesamt in fast allen untersuchten Bereichen recht deutlich zu ungunsten der ausländischen Schüler/innen ausfällt. Dennoch hat sich ihre Beteiligung an Hauptschulen von 1978 bis 2000 erheblich verringert und an Gymnasien leicht erhöht. Im Vergleich zu Hessen und der Bundesrepublik insgesamt liegt Frankfurt sowohl bei ausländischen als auch bei deutschen Schulentlassenen mit seinen Anteilen an allgemein bildenden Abschlüssen, einschließlich derer an beruflichen Schulen, vor allem in Bezug auf den Erwerb einer Hochschul- bzw. Fachhochschulreife günstiger. Auch die Quote der ausländischen Schüler/innen ohne Hauptschulabschluss ist sichtbar niedriger. Insgesamt ist der Prozentsatz ausländischer Schüler/innen, die die Schule ohne einen Abschluss verlässt, zu hoch, und der mit einer Hochschulreife zu niedrig. Im zweiten Teil (Bender-Szymanski, S.119-216) werden die Ergebnisse einer Schulleiterbefragung (Rücklaufquote: 80%, 132 Schulen) zur Fördersituation für Schüler/innen anderer Herkunftssprachen sowie zu neuen Formen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern anderer Herkunftssprachen für das Schuljahr 2001/2002 differenziert dargestellt und auf der Grundlage psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Erkenntnisse diskutiert. Die Befunde belegen: Die Förderangebote unterscheiden sich in ihrem Umfang je nach Förderbereich erheblich voneinander. Der Förderbedarf ist insgesamt als hoch zu bezeichnen. Die Ausrichtung der Schule auf die faktische Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität ist bereichsspezifisch und in unterschiedlichem Ausmaß realisiert. Herkunftssprachlicher Unterricht wird positiv eingeschätzt und mehrheitlich als Aufgabe der Schule angesehen. Schulinterne und -externe Lehrerfortbildung ist in Angebot und Nachfrage verbesserungsbedürftig. Die Kooperation zwischen Schule und Elternhaus gelingt mehrheitlich in eher konventionellen Bereichen, weist aber auch deutlich innovative Konzepte auf. Wenn Förderangebote in mehrkulturelle Kooperationsnetze eingebunden sind, werden sie erfolgreich praktiziert. Gründe für eine mögliche Bildungsbenachteiligung von Schüler/innen anderer Herkunftssprachen werden auch im eigenen Bildungssystem gesehen. Im dritten Teil (Kodron, S.217-228) wird die Frage nach Kriterien für zukünftige statistische Erhebungen zur Erhöhung des prognostischen Wertes hinsichtlich zu erwartender Entwicklungen und einer besseren Fundierung bildungspolitischen Handelns diskutiert. An einzelnen Beispielen wird aufgezeigt, in welchen Bereichen Verbesserungen der Bildungsdaten des HSL aussagekräftiger werden könnten, wie z. B. durch Vereinheitlichung der Erhebungsbögen, Feindifferenzierung nach Nationalitäten bei allen Schulabschlüssen, zusätzliche Datenerhebungen über Schulabbrüche, Anzahl der an einer deutschen Schule verbrachten Jahre, Geburtsorte. Auch eine Verknüpfung erhobener Daten könnte die Aussagefähigkeit erhöhen. Prinzipiell ist jedoch festzuhalten, dass die in schulstatistischen Erfassungsbögen verwendeten Kategorien wie "Deutsche" und "Ausländer" ( oder auch nach Nationalitäten) nicht trennscharf und kaum brauchbar sind. Sie geben weder Hinweise auf einen Förderbedarf, noch sagen sie etwas über individuelle Schullaufbahnen und das auf Schülerebene wirksame Bedin- gungsgefüge von Faktoren aus, das Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg entscheidend beeinflusst.
Abstract (english): {Abstract_englisch}
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur