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Autor*innen: Wiegmann, Ulrich
Titel: Über vergessene, verschwiegene und verdrängte Ursprünge des marxistischen Erziehungsbegriffs bei Robert Alt
In: Jahrbuch für historische Bildungsforschung, 10 (2004) , S. 75-100
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; wissenschaftsorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsgeschichte; Pädagogik; Geschichte; Alt; Robert; Krieck; Ernst
Abstract: Die Antwort auf die Frage nach den Ursprüngen des funktionalen Erziehungsbegriffs bei Robert Alt als einem der bedeutendsten DDR-Pädagogen wird zunächst biografisch gesucht. Die Spur führt zurück zur soziologisch-pädagogischen undpädagogisch-soziologischen Debatte der 1920er Jahre. Es kristallisiert sich eine deutliche Nähe zum Erziehungsverständnis des Soziologen Alfred Vierkandt heraus, aber auch zum Erziehungsbegriff von Ernst Krieck. Beiden war R. Alt persönlich begegnet. Während Alt diese Bekanntschaft zu Vierkandt einräumte, ist die frühere Begegnung des rassistisch Verfolgten mit Krieck, dem späteren Chefpädagogen des Nationalsozialismus an der Pädagogischen Hochschule in Frankfurt a.M., höchst brisant und jahrzehntelang tabuisiert worden. Gleichwohl scheint eine Rezeption des Krieckschen Erziehungsbegriffs durch Robert Alt wahrscheinlich, der sich offenkundig darum verdient machen wollte, den funktionalen Erziehungsbegriff materialistisch zu wenden. Darauf weisen nicht zuletzt die frühen Debatten in der Sowjetischen Besatzungszone hin.
DIPF-Abteilung: Forschungsstelle Berlin