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Autor*innen: Sujbert, Monika
Titel: 'Zwang' der Gesetze als Garantie für Veränderungen? Am Beispiel der neuen Richtlinien im ungarischen Bildungswesen
In: Trends in Bildung - international (TiBi) Im Blickpunkt, (2005) 3, S. 6
URN: urn:nbn:de:0111-opus-50873
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=5087
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; Journale - Verbandsmitteilungen - Bulletins – Interviews
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Schulwesen; Bildungsreform; Bildungsgesetz; Interview; Ungarn
Abstract: "Entlastung": Mit diesem Wort kann die rapide Veränderung im ungarischenBildungswesen charakterisiert werden. Keine Leistungsbeurteilung mit Notenim Grundschulbereich, keine Hausaufgaben für das Wochenende und in denFerien, weniger Unterrichtsmaterial, mehr Autonomie für Schule und Eltern, Reduktion von Druck und Distanz zu den Problemen, die ursächlich mit demVersuch zur Erreichung von Chancengleichheit verknüpft werden. Diese neueForm der Entlastung soll mit dem Bildungsgesetz gewährleistet werden. Kann aber ein Gesetz eine, wenn auch sich erst langsam realisierendeGarantie für Veränderungen sein? Für Veränderungen, die gegen die kulturelleTradition, gegen die "Mentalität" sprechen? Diese Frage stellt sich, wennman die neuen Bestimmungen der ungarischen Regierung liest, die, mit deneuropäischen Trends nicht ganz deckungsgleich, vor allem zu den alltäglichenRoutinen im Schulsystem der letzen Jahrzehnte in starkem Kontrast stehen. Esist die Frage nach dem Verhältnis von formal gesatztem Recht und in sozialenKontexten verankerten Regelsystemen wie Moral und Konvention. Sie bildet dentheoretischen Hintergrund des Gesprächs, das mit Tamas Schüttler(Chefredakteur der 'Neuen Pädagogischen Schau' am Nationalen Institut füröffentliche Bildung in Budapest) geführt wurde, und das die neuenBildungsgesetze, Richtlinien, ihre Hintergründe, Wurzeln und ihreZukunftsperspektiven zum Inhalt hatte.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur