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Autor*innen: Sujbert, Monika
Titel: "Geschenkt ist geschenkt" Rechtsanaloge Strukturen in kindlichen Interaktionen am Beispiel von Objekttransfers
Erscheinungsvermerk: Berlin: Weißensee, 2006
Dokumenttyp: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Kind; Gleichaltrigengruppe; Objekt; Transfer; Einstellung (Psychologie); Interaktion; Recht; Kinderkrippe; Kindergarten; Kinderhort; Entwicklungspsychologie; Rechtswissenschaft; Videographie; Empirische Forschung; Dissertation
Abstract: Wie transferieren Kindern in Gruppen miteinander eigene und fremde Objekte? Welche Strategien werden eingesetzt, um von anderen ein Objekt zu bekommen? Welche Ähnlichkeiten weisen diese Interaktionen die sich auf Objekte beziehen zum kodifizierten Recht auf? Welche qualitativen Veränderungen erfahren sie mit zunehmendem Alter der Kinder? Das Buch setzt sich mit diesen Fragen - Fragen der rechtlich relevanten Orientierungen kindlicher Objekttransfers - auseinander. Es stellt die Ergebnisse einer auf Beobachtungen basierten qualitativen empirischen Forschung dar, die in einer Krippe, in Kindergärten und Horten durchgeführt wurden. Anhand videographierter Sequenzen werden die beobachteten Transferaktionen wie Leihe, Tausch oder Schenkung exemplarisch beschrieben und unter entwicklungspsychologischen und rechtswissenschaftlichen Gesichtspunkten erläutert und interpretiert, verschiedene Determinanten des Umgangs mit Objekten werden vorgestellt. Neben anderen Normen- und Regelsystemen, die das menschliche Verhalten regulieren, fand das Thema Entwicklung von Recht in der Forschung trotz seiner Dringlichkeit u.a. im Hinblick auf den gewaltfreien Umgang miteinander bislang wenig Beachtung und stellt damit ein Desiderat dar. Dieses Buch gibt auch Akteuren der Praxis, wie Kindergärtnern(-innen), Grundschullehrern(-innen) und Eltern Anregungen und Hinweise für den erzieherischen Alltag. (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Weyers, Stefan
Titel: Moral und Delinquenz. Moralische Entwicklung und Sozialisation straffälliger Jugendlicher
Erscheinungsvermerk: Weinheim: Juventa, 2004
Dokumenttyp: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Jugendlicher; Jugendkriminalität; Moral; Entwicklungspsychologie; Empirische Untersuchung
Abstract: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Moral und Delinquenz? Im Alltagsverständnis wird eine solche Beziehung unterstellt und auch im öffentlichen Diskurs wird häufig eine Verbindung gezogen zwischen Jugendkriminalität und der vermeintlichen Auflösung traditioneller Bindungen an soziale Normen. Die individuelle Moral ist sicherlich keine Ursache von Delinquenz, weitgehend ungeklärt ist jedoch, inwieweit moralische Kompetenzen und Orientierungen delinquentes Handeln hemmen oder biographische Wandlungsprozesse fördern können. Im Zentrum des Buches stehen Studien zur moralischen Entwicklung und Sozialisation straffälliger Jugendlicher. Ausgangspunkt sind die kriminologischen Thesen von Lawrence Kohlberg. Im Rahmen seiner Stufentheorie des moralischen Urteils postulierte er, dass jugendliche Straftäter starke Entwicklungsverzögerungen aufweisen und vorwiegend auf den niedrigen Stufen 1 und 2 urteilen. Interventionen zur Förderung des moralischen Urteils im Strafvollzug stützen sich auf diese Annahmen, auch in der Moralforschung gelten sie als weitgehend gesichert. Nach einer kritischen Rekonstruktion der Theorie Kohlbergs und seiner kriminologischen Thesen wird eine alternative moraltheoretische Interpretation von Delinquenz skizziert. Im empirischen Teil der Arbeit wird eine Untersuchung mit 30 männlichen Jugendstrafgefangenen vorgestellt. Neben dem moralischen Urteil werden die moralische Orientierung, die allgemeine Akzeptanz von Normen, die Straftaten der Probanden, retrospektive biographische Deutungen und soziale Bedingungen der Moralentwicklung analysiert. Die Ergebnisse widersprechen Kohlbergs These, straffällige Jugendliche urteilten vorwiegend auf den niedrigen Moralstufen. Es zeigt sich auch keine Beziehung zwischen der Moralstufe und der Schwere der Tat. Ein Zusammenhang zur Schwere der Tat weist dagegen der "Moraltyp" auf, ein Konzept Kohlbergs, das stärker motivationale Orientierungen berücksichtigt. Auch die Bedeutung der sozialen Schicht, des Familiensystems und insbesondere der Schulbildung für dieEntwicklung des Moralurteils wird bestätigt. Die Akteure unterscheiden sich in der biographischen Selbstpräsentation und der retrospektiven Bewertung der eigenen Taten erheblich voneinander. Es lassen sich sechs Idealtypen rekonstruieren, die auch unterschiedliche moralische Perspektiven auf sich und das eigene Tun repräsentieren. Bei der Diskussion der Befunde wird die Ambivalenz vieler Straftäter gegenüber moralischen Normen betont. Für delinquentes Handeln und die Verarbeitung der Taten erscheinen weniger moralkognitive Kompetenzen, als vielmehr Prozesseder Aufrechterhaltung der moralischen Identität von Bedeutung. Die biographischen Interviews legen die These nahe, dass moralische Entwicklungsprozesse eine wichtige Rolle für biographische Umorientierungen im Hinblick auf Delinquenz spielen können. In pädagogischer Perspektive deuten die Befunde auf die begrenzte Reichweite rein kognitiver Ansätze der Moralerziehung hin.
Abstract (english): {Abstract_englisch}
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Breit, Heiko; Eckensberger, Lutz H.
Titel: Die Faktizität des Normenbewusstseins. Eine entwicklungspsychologische Perspektive
Aus: Lütke, C.; Vollmer, G. (Hrsg.): Fakten statt Normen? Zur Rolle einzelwissenschaftlicher Argumente in einer naturalistischen Ethik, Baden-Baden: Nomos, 2004 , S. 207-224
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Psychologische Forschung; Entwicklungspsychologie; Normen; Bewußtsein
Abstract: Unser gängiges Wissenschaftsideal fordert, den Generierungsprozess von Fakten von Wertungen frei zu halten. Betrachtet man allerdings die gegenwärtige öffentliche Diskussion über wissenschaftliche Ergebnisse, scheinen normative Wertungen alles andere zu sein, als auszuschaltende Störgrößen. Die Frage nach dem Verhältnis von normativem Bewusstsein und deskriptivem Wissen diskutieren Breit & Eckensberger aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive, diein der Tradition von Jean Piaget und Lawrence Kohlberg Gründe erschließt, weshalb Befragte Normen für berechtigt halten. Die Autoren werfen zunächst einen allgemeinen Blick auf das Verhältnis von normativem Bewusstsein und deskriptivem Wissen in der Ontogenese und ziehen vorsichtige Vergleiche mit Entwicklungen in der Kulturgeschichte. Dabei wird nicht nur die Rolle des unauflösbaren Zusammenhangs von kognitiven, normativen und affektiven Strukturen deutlich, sondern auch, dass Welt einschließlich des objektiven Wissens aus intersubjektiven Beziehungen heraus konstruiert wird, welche Bedeutung soziale Kognitionen hierbei haben, inwieweit diese normativ sind und welche Konsequenzen dies für das Verständnis von Welt und Fakten hat. Danach stellen Breit & Eckensberger Grundzüge der kontextualisierten Theorie des moralischen Urteils dar, die als Folie für das Verständnis anschließend präsentierter empirischer Ergebnisse benötigt wird. Diese Ergebnisse kontextualisierter Moralforschung zeigen, dass im konkreten gesellschaftlichen Kontext auf komplexen Fakten basierende Situationen in normative Entscheidungsprozesse einbezogen werden müssen. Hierbei interpretieren verschiedene Befragte in Abhängigkeit ihrer moralischen Urteilskompetenz das Verhältnis von Normen und Fakten unterschiedlich.
Abstract (english): Our established ideal of science demands that the generation of facts remains free from evaluations. But if one considers actual public discussions about scientific results, normative evaluations appear to be unavoidable. Breit & Eckensberger attempt to discuss the relationship of normative consciousness and descriptive knowledge from the perspective of developmental psychology in the tradition of Jean Piaget and Lawrence Kohlberg, which reconstructs the arguments of why interviewees take norms to be justified. First the authors generally look at the relation between normative consciousness and descriptive knowledge during ontogenesis and circumspectly compare this to developments in cultural history. In doing so the inextricable connection of cognitive, normative, and affective structures as well as the social construction of the world, including objective knowledge, on the basis of intersubjective relations becomes evident. The normative foundation of social cognitions and the consequences in terms of understanding world and facts is demonstrated as well. In addition Breit & Eckensberger present the basics of the contextualized theory of moral judgements, which serves as a background for understanding the empirical results presented subsequently. The results of contextualized research of moral judgements show that in concrete societal contexts situations based on complex facts have to be integrated into processes of normative evaluations. In these processes different interviewees interpret the relation between norms and facts differently depending on the competence of their moral judgements.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Bildungsziel Demokratie. Eine entwicklungspsychologische Perspektive
Aus: Eckensberger, Lutz H.; Beate Tröger und Hermann Zayer (Hrsg.): Erinnerungen - Perspektiven. 50 Jahre Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt am Main: DIPF, 2002 , S. 94-117
URL: http://www.dipf.de/publikationen/publikationsverzeichnis/50eckensberger_volltext.pdf
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Tagungsband/Konferenzbeitrag/Proceedings
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Demokratische Erziehung; Entwicklungspsychologie
Abstract: Es werden zunächst Argumente entwickelt, weshalb es analytisch sinnvoll ist, Demokratieerziehung weitgehend mit Erziehung zu moralischen Urteilen gleichzusetzen. Dann werden die Theorien zur Entwicklung moralischer Urteile diskutiert, die Piaget und Kohlberg vorgelegt haben. Es wird begründet, dass Demokratieerziehung eine kontextualisierte Theorie der Entwicklung moralischer Urteile braucht (die weder bei Piaget noch bei Kohlberg vorliegt), und eine solche Theorie, an der der Autor seit fünfundzwanzig Jahren arbeitet, wird vorgestellt und unterschiedlich allgemeine Konsequenzen für die Erziehung zur Demokratie aus ihr abgeleitet.
Abstract (english): First some arguments are developed why it is useful and analytically justified to basically equate education for democracy with education for the development of moral judgments. In a second step the theories which Piaget and Kohlberg proposed are summarized. But it is argued that a contextualized theory is necessary for education for democracy. Such a theory has been developed and extended steadily by the author during the last twenty five years. Specific and general consequences for education for democracy are derived.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Juízos morais no contexto de orientações de valores econômicos e ecológicos: o caso de uma usina de força abastecida a carvão
Aus: Eda Terezinha de Oliveira Tassara (Org.): Panoramas interdisciplinares para uma psicologia ambiental do urbano, Sao Paulo: EDUC/FAPESP, 2001 , S. 141-186
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Portugiesisch
Schlagwörter: Moral; Urteil; Wertorientierung; Entwicklungspsychologie; Umwelt
Abstract: Das Kapitel fasst eine umfangreiche Studie zusammen, deren Ursprünge im Jahr 1984 liegen. Es behandelt die Spannung zwischen ökonomischen und ökologischen Wertorientierungen in einem lebensnahen Kontext. Die Studie zielt deshalb nicht auf eine Bestimmung "ökoethischer" Positionen im engeren Sinn ab, sondern auf eine Analyse der Rolle moralischer Urteile im Kontext eines Umweltproblems. Die moralischen Urteile sind durch drei unterschiedliche Ansätze definiert, die zunehmend kontextualisiert sind: (a) Durch das (dekontextualisierte) Heinz- Dilemma; (b) durch ein kontextualisiertes (fiktives) Dilemma, und (c) durch "alltagsweltliche Moraltypen", die aus biographischen Interviews gewonnen wurden. Mit steigender Kontextualisierung nimmt auch die Bedeutung nicht- moralischer Konzepte zu: (a) propositionales Inhaltswissen über das Krafwerk, z.B. technische, ökonomische, historische Aspekte; (b) motivationale Faktoren (Betroffenheit); (c) Kontrollvorstellungen; (d) emotionale Prozesse. Die Studie basiert auf einer Theorie (Handlungstheorie) und auf Methoden (Dilemmakern und biographische Interviews) , die einerseits auf Kohlbergs Arbeiten aufbauen, andererseits von diesen abweichen. Die Studie demonstriert die generelle Fruchtbarkeit der Verknüpfung der entwicklungspsychologischen Theorie über moralische Urteile und der Umweltpsychologie.
Abstract (english): The chapter is a highly selected summary of a large scale project, which began in 1984, and aimed at the analysis of moral judgments implied in the tension between economic and ecological orientations in real life contexts. Hence, the study does not aim at the investigation of "eco-ethics" in the narrow sense of the word, but at the analysis of the role of moral arguments in the context of an environmental problem. Moral judgments are defined by three approaches which entail increasing amounts of contextualization. (a) They are defined by the decontextualized Heinz-dilemma, (b) by a contextualized (fictitious) dilemma that refers to the construction of a real power plant, and (c) by "types of everyday morality", derived from biographical interviews. With increasing contextualization, non-moral dimensions also increase in their relevance: (a) propositional knowledge, i.e. technical, economic, historical aspects of the case, (b) motivational factors, ( c) control theories, and (d) emotional involvement in the problem. The study is based on a theory (action theory) and method (dilemma core and biographical interviews) which is derived from, but also deviates in some respects from the one KOHLBERG developed. The study quite generally demonstrates the fruitfulness of combining the developmental psychological theory of moral judgments with environmental issues.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Döring, Thomas; Breit, Heiko
Titel: Moral dimensions in risk evaluation
Aus: Boehm, Gisela; Nerb, Josef; McDaniels, Timothy; Spada, Hans (Ed.): Environmental risks: Perception, evaluation and management, Oxford: Elsevier Science, 2001 (Research in Social Problems and Public Policy, 9), S. 137-164
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Moral; Urteil; Handlungstheorie; Interview
Abstract: In dem Beitrag soll gezeigt werden, dass die Theoriearbeit und Forschung zum Risiko durch die Integration von Konzepten der Entwicklungstheorie zum moralischen Urteil eine Bereicherung erfährt. Um beide Theoriestränge aufeinander zu beziehen, wird ein (gemeinsamer) handlungstheoretischer Theorierahmen verwendet, innerhalb dessen sowohl die Theorie des moralischen Urteils als auch Risikokonzeptionen rekonstruiert werden können. Es wird argumentiert, dass sich in Abhängigkeit von verschiedenen moralischen Orientierungen auch die Wahrnehmung und Konstruktion von Risiken ändert. Durch die Integration von verschiedenen Handlungsebenen und moralischen Urteilsniveaus konnten 4 Typen eineralltagsweltlichen Moral konstruiert werden, die sich in Bezug auf "Reifegrad" und Komplexität unterscheiden. Diese Idealtypen wurden durch halb-strukturierte, leitfadenorientierte Interviews (N=80) über Risiken im Bereich der Landwirtschaft empirisch getestet. Die Ergebnisse bestätigen a) die empirische Validierung der 4 Typen und b) die Unterschiedlichkeit der Risikokonstruktionen in Abhängigkeit der Typen. Es werden einige Parallelen zu anderen Typen von sog. "Risikokulturen" diskutiert und einige praktische Konsequenzen (für Handeln und Bildung) herausgearbeitet.
Abstract (english): The contribution intends showing that theorizing and research on risk is enriched by integrating concepts from the developmental theory of moral judgement. It is argued that in the context of different moral orientations the perception and conceptualization of risk changes. To integrate both research traditions (risk and morality) a common action theory framework is proposed and applied to the theory of moral development and risk conceptualizations. By integrating "levels of actions" into "levels of moral judgment" four "ideal types of everyday morality" are constructed theoretically and tested empirically by means of semi-structured interviews (N= 80) on risks in agricultural settings. The types differ in maturity and complexity. The results demonstrate (a) the empirical validity of the four types and (b) that in fact the risk concepts of these types differ. Some similarities to other types of "risk cultures" are discussed and practical consequences (for behavior and education) are elaborated.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Anmerkungen zur Beziehung zwischen Recht und Moral aus entwicklungspsychologischer Sicht
Aus: Jung, Heide; Neumann, Ulfried (Hrsg.): Rechtsbegründung - Rechtsbegründungen.Günter Ellscheid zum 65. Geburtstag, Baden-Baden: Nomos, 1999 , S. 19-55
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Moral; Urteilsbildung; Strafe
Abstract: Es handelt sich um ein Kapitel für eine Festschrift für Günter Ellscheids 65 Geburtstag. Insofern greift sie ein entwicklungspsychologisches Thema auf, das dieser einmal aus rechtlicher Perspektive diskutiert hat: Die wechselnde Rolle der Strafe in der Rechtsgeschichte, die er in Beziehung setzt zur Theorie der Entwicklung moralischer Urteile, die der Schweizer Biologe, Psychologe und Philosoph Jean Piaget bereits 1932 vorgelegt hat. Das Kapitel greift Ellscheids Argumente auf und diskutiert diese vor dem Hintergrund der gegenwärtigen entwicklungspsychologischen Theoriebildung und Forschung zur Moralentwicklung.
Abstract (english): The chapter is part of a festschrift in honour of Günter Ellscheid's 65th birthday. It takes up a topic which is of developmental psychological origin and which he applied to a legal perspective: the changing role of punishment in the history of law, which he relates to the ontogenetic theory of moral judgment presented by the Swiss biologist, philosopher and psychologist Jean Piaget in 1932. In the chapter Ellscheid's arguments are used as a starting point for a discussion of this topic in light of present research and theorizing on the development of moral judgments.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Socio-moral development
Aus: Messer, David; Millar, Stuart (Hrsg.): Exploring developmental psychology: From infancy to adolescence, London: Arnold, 1999 , S. 302-322
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Lexika/Enzyklopädie o.ä.
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Moral; Ethische Erziehung
Abstract: Es handelt sich um ein Kapitel in einem entwicklungspsychologischen Lehrbuch, das für den englischen "Markt" geschrieben wurde. Es setzt den Schwerpunkt auf die Entwicklung ethisch-moralischen Denkens. Die Darstellung beginnt bei PIAGET, geht zu KOHLBERG über und endet bei modernen Theorien. Es betont jedoch - im Gegensatz zu vielen Darstellungen vor allem von PIAGETs Theorie - die wichtige Rolle der Affekte in der Entwicklung moralischen Denkens, und es zeigt, daß in gegenwärtigen Forschungsansätzen, einerseits der Bereich moralischer Urteile um weitere normative Bezugssysteme (Persönliche Vorlieben, Konventionen) ergänzt wird, und daß andererseits die kulturellen Kontexte für die Entwicklung der "sozio-moralischen Entwicklung" stärker berücksichtigt werden.
Abstract (english): The chapter is part of a textbook, written for the British "market". It focuses on ethical-moral thinking, starting with theories of PIAGET and KOHLBERG, and ending with modern approaches. Contrary to the presentation of this topi c in other textbooks - particularly of PIAGET's theory - the role of affects in the development of moral judgments is underscored. Additionally, it is explained that the domain of moral reasoning has been supplemented by other domains of normative rules systems (personal concerns, conventions), and that cultural contexts are of increasing relevance to this topic.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko; Döring, Thomas
Titel: Ethik und Barrieren in umweltbezogenen Entscheidungen. Eine entwicklungspsychologischje Perspektive
Aus: Linneweber, Volker; Kals, Elisabeth (Hrsg.): Umweltgerechtes Handeln: Barrieren und Brücken, Berlin: Barriere und Brücken, 1999 , S. 165-190
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Urteilsbildung; Moral; Ethik; Umweltschutz
Abstract: In dem Buchkapitel wird die Theorie der (ontogenetischen) Entwicklung moralischer Urteile mit Fragen der Bewertung von unterschiedlichen Umweltproblemen verknüpft. Aus dieser Perspektive stellen sich Barrieren als wichtige Anregungsbedingungen heraus. Zudem wird eine handlungstheoretische Perspektive eingenommen. Aus dieser wird zunächst die generelle Beziehung zwischen ökonomischem und ethischem Denken diskutiert und herausgearbeitet, dass sich diese "De nktypen" gerade über die in ihnen enthaltenen Barrieren komplementär zueinander verhalten. Dann werden im Rahmen einer handlungstheoretischen Rekonstruktion moralischer Urteile vier "Typen alltagsweltlicher Moral" unterschieden und ihre je spezifische Beziehung zur Umwelt durch thematisch relevante Konzepte wie Emotionen, Faktenwissen, Risikoauffassung, Verantwortung, Kontrolle, Solidarität und Identitätsbezug expliziert.
Abstract (english): The main goal of the chapter is to combine the (ontogenetic) theory on the development of moral judgments with environmental issues. From this developmental perspective barriers turn out to be fertile incitement conditions. Additionally, an action theory perspective is taken, which allows one to determine the relationship between economical and ecological "types" of reasoning quite generally on the basis of the barriers involved. Finally four "types of everyday morality" are distinguished empirically and elaborated in terms of their relationship to environmental issues. This is realized by means of concepts like emotions, propositional knowledge, risk, responsibility, control, solidarity and identity formation which are all discussed in terms of their relevance for environmental decisions and their evaluation.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Bender-Szymanski, Dorothea; Hesse, Hermann-Günter
Titel: Auswirkungen schulischer und ausserschulischer Erziehung auf die kognitive Entwicklung: Eine Problematisierung aufgrund neuerer interkultureller psychologischer Forschung
In: Zeitschrift für erziehungs- und sozialwissenschaftliche Forschung, 1 (1984) 2, S. 343-370
URN: urn:nbn:de:0111-opus-16937
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=1693
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; wissenschaftsorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Kognitive Entwicklung; Verhaltensmuster; Einflussfaktor; Schulbildung; Schule; Erziehung; Pädagogik; Außerschulische Jugendbildung; Außerschulisches Lernen; Interkultureller Vergleich; Interkulturelle Forschung; Interkulturelle Psychologie; Vergleichende Erziehungswissenschaft; Pädagogische Psychologie; Entwicklungspsychologie; Kulturpsychologie; Psychologie; Schulpädagogik; Forschungsbericht; Forschungsstand; Deutschland
DIPF-Abteilung: Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft