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Herausgeber*innen: Jude, Nina; Klieme, Eckhard
Titel: PISA 2009 - Impulse für die Schul- und Unterrichtsforschung
Erscheinungsvermerk: Weinheim: Beltz Juventa, 2013 (Zeitschrift für Pädagogik. Beih., 59)
URN: urn:nbn:de:0111-opus-78209
URL: http://www.pedocs.de/volltexte/2013/7820/pdf/ZfPaed_59_Beiheft_komplett.pdf
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Zeitschriftensonderheft
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsgang; Bildungsstandards; Deutschland; Deutschunterricht; Elternberatung; Empirische Untersuchung; Jugendlicher; Kulturelle Identität; Lehrer; Leistungsmessung; Leistungssteigerung; Lesekompetenz; Mathematikunterricht; Mehrsprachigkeit; Migrationshintergrund; PISA <Programme for International Student Assessment>; Schulentwicklung; Schüler; Schülerleistung; Schulforschung; Schuljahr 09; Sekundarbereich; Soziale Ungleichheit; Spracherwerb; Unterrichtsforschung; Vergleich; Zweitsprache
Abstract: PISA, das Programme for International Student Assessment, ist im vergangenen Jahrzehnt zum Markenzeichen der empirischen Bildungsforschung geworden, aber auch zum Gegenstand heftigster Auseinandersetzungen um die empirische Beobachtung und politische Steuerung des Bildungswesens. Im Dezember 2010 wurden die Befunde der bislang letzten Erhebung aus dem Jahr 2009 veröffentlicht. Damit liegen nun Daten aus insgesamt vier Erhebungszeitpunkten vor, die Veränderungen im Zeitraum von einem Jahrzehnt umfassen. Das vorliegende Beiheft zeigt anhand von national ausgerichteten, vertiefenden Analysen, welche erziehungswissenschaftlichen Forschungsfragen auf Basis dieser Daten bearbeitet und diskutiert werden können. Dabei steht das durch nationale Ergänzungen und Trendinformationen verstärkte Erkenntnispotenzial der PISA-Studien für substanzielle schulbezogene Forschung im Vordergrund.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Drope, Tilman; Jurczok, Anne
Titel: Weder gleichwertig noch gleichartig. Besonderheiten und Problemlagen integrierter Sekundarschulen in einem sozio-ökonomisch schwachen Stadtteil Berlins
In: Zeitschrift für Pädagogik, 59 (2013) 4, S. 496-507
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Berlin; Deutschland; Ethnographie; Gegliedertes Schulsystem; Grundschule; Gymnasiale Oberstufe; Gymnasium; Integrierte Sekundarschule; Schulform; Schulkultur; Schulreform; Schulstandort; Schulwahl; Sekundäranalyse; Soziale Ungleichheit; Sozioökonomische Lage; Stadtteilarbeit; Tradition; Wahrnehmung; Weiterführende Schule
Abstract: Seit dem Schuljahr 2010/2011 gibt es in Berlin ein zweigliedriges Schulsystem aus Gymnasien und Integrierten Sekundarschulen. Auf der Grundlage von im Rahmen eines ethnografisch orientierten Forschungsprojektes gesammelten Daten untersucht dieser Beitrag die Wahrnehmung der Umstellung und die daraus resultierenden Anforderungen in einem sozio-ökonomisch schwachen Berliner Stadtteil. Dabei zeigt sich, dass die bildungspolitisch wiederholt geäußerte Gleichwertigkeit beider Schulformen, die vor allem mit der prinzipiellen Möglichkeit des Erwerbs der Hochschulreife begründet wird, in erster Linie von den Bedingungen einzelner Standorte abhängig ist.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Göhlich, Michael; Reh, Sabine; Tervooren, Anja
Titel: Ethnographie der Differenz. Einführung in den Thementeil
In: Zeitschrift für Pädagogik, 59 (2013) 5, S. 639-643
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Bibliografien/Rezensionen u.ä. (z.B. Linktipps)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsforschung; Einführung; Empirische Forschung; Erwachsenenbildung; Ethnographie; Frühe Kindheit; Gleichheit; Jugendarbeit; Schule; Ungleichheit
Abstract: Das Editorial zum Thementeil der Ausgabe gibt Hinweise zum Bedeutungsgewinn ethnografischer Forschungszugänge in den Sozial- und Kulturwissenschaften und verortet die im Heft versammelten Beiträge aus der erziehungswissenschaftlichen Bildungsforschung.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Rabenstein, Kerstin; Reh, Sabine; Ricken, Norbert; Idel, Till-Sebastian
Titel: Ethnographie pädagogischer Differenzordnungen. Methodologische Probleme einer ethnographischen Erforschung der sozial selektiven Herstellung von Schulerfolg im Unterricht
In: Zeitschrift für Pädagogik, 59 (2013) 5, S. 668-690
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Analyse; Einflussfaktor; Ethnographie; Lehrer; Leistungsbeurteilung; Leistungsdifferenzierung; Lernkultur; Methodologie; Schule; Schüler; Schulerfolg; Schülerleistung; Soziale Herkunft; Soziale Ungleichheit; Theorie; Unterricht
Abstract: Längst hat die weitgehend unumstrittene Tatsache, dass mit Bildung ein zentrales Moment - und zwar sowohl als Folge wie auch als Bedingung - der gesellschaftlichen Reproduktion sozialer Ungleichheit markiert werden kann, zu einer deutlichen Intensivierung und methodologischen Differenzierung ihrer Erforschung geführt. Doch während die einen unterschiedliche statistische Korrelationen zwischen sozio-ökonomischer Herkunft und schulischer Leistung aufzeigen und die anderen in sozialwissenschaftlicher Perspektive Passungsverhältnisse zwischen Herkunfts- und Lernkultur beschreiben, ist die Frage, wie in unterrichtlichen Praktiken welche hierarchisierten Unterschiede zwischen Schüler_innen als Leistungsdifferenzen produziert werden, erziehungswissenschaftlich bislang erstaunlich wenig untersucht worden. Ausgehend davon, dass schulische Leistungen eben nicht einfach gegeben sind und nur angemessen erfasst, sondern vielmehr je neu erst hervorgebracht werden müssen, wird ein praktikentheoretisch orientierter, methodologischen Vorschlag für die Untersuchung pädagogischer Differenzordnungen als Leistungsordnungen entwickelt. Dabei wird im Rückgriff auf ethnographische Studien zu Heterogenität und Differenz die These einer sozial selektiven Herstellung von Schulerfolg als 'ReInszenierung' sozialer Differenzen in schulischer Leistung skizziert und theoretisch zu plausibilisieren versucht.
Abstract (english): For a long time now, the more or less undisputed fact that education can mark a crucial moment - both as cause and as consequence - in the societal reproduction of social inequality has led to a significant intensification and methodological differentiation of research in this field. But while some reveal diverse statistical correlations between socio-economic background and school achievement and others describe the fit of background culture and learning culture from a socio-scientific perspective, there is a remarkable lack of educational-scientific studies examining the question of how classroom practices produce which hierarchical differences among students in the form of achievement-related differences. Based on the assumption that academic achievement is not simply given and merely adequately recorded, but rather has to be created anew in each case, the authors develop a practice-theoretically oriented, methodological proposal for the investigation of pedagogical systems of difference as systems of achievement. Drawing on ethnographic studies on heterogeneity and difference, the thesis of a socially selective production of school achievement as the "re-staging" of social differences in academic achievement is sketched and its theoretical plausibility is discussed.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Schwarz, Alexandra; Weishaupt, Horst
Titel: Regionale Disparitäten der Bildungsfinanzierung
Aus: Becker, Rolf; Schulze, Alexander (Hrsg.): Bildungskontexte: Strukturelle Voraussetzungen und Ursachen ungleicher Bildungschancen, Wiesbaden: Springer VS, 2013 , S. 483-510
DOI: 10.1007/978-3-531-18985-7_17
URL: http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-531-18985-7_17
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsausgaben; Bildungsfinanzierung; Bundesland; Deutschland; Empirische Untersuchung; Finanzausgleich; Föderalismus; Gemeinde <Kommune>; Region; Schule; Schulsystem; Schulträger; Statistik; Steuerung; Trägerschaft; Ungleichheit; Zuständigkeit
Abstract: Für die Gestaltung des Bildungswesens ist dessen Ausstattung mit finanziellen Mitteln von zentraler Bedeutung. Durch die Zuständigkeit der Länder für Bildungsangelegenheiten und deren unterschiedliche Finanzkraft sind Ungleichheiten in der Finanzausstattung des Bildungswesens zwischen den Ländern strukturell angelegt. Im Schulbereich - auf den sich der Beitrag konzentriert - kommt die geteilte Zuständigkeit von Land und Schulträgern hinzu. Die Abgrenzung zwischen den auf den Unterricht und das Curriculum bezogenen inneren Schulangelegenheiten (pädagogisches Personal), für die das Land zuständig ist, und den äußeren Schulangelegenheiten, zu denen insbesondere der Bau und die Unterhaltung der Schulen und das nichtlehrende Personal gehören und für die die Schulträger zuständig sind, variiert zwischen den Flächenländern. Dadurch ergeben sich Unterschiede in der Ausgabenkompetenz (Kommunalisierungsgrad) zwischen den Ländern und dem von den Kommunen selbst finanzierten Anteil dieser Ausgaben. Die Daten liefern Hinweise darauf, dass eine hohe Finanzierungsverantwortung der Kommunen mit einem insgesamt niedrigeren Niveau der Ausgaben je Schüler im Zusammenhang steht. Auch im regionalen Vergleich auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte zeigen die kommunalen Steuereinnahmen - bei Kontrolle der Länderunterschiede - den höchsten Einfluss auf die kommunalen Schulausgaben je Grundschüler. Durch die unterschiedlichen Konstellationen der kommunalen Schulträgerschaft ergeben sich im Ländervergleich uneinheitliche Einflussstrukturen auf die kommunalen Schulausgaben. Dieses Ergebnis sollte dazu auffordern, den interregionalen Bedingungen der Schulfinanzierung mehr Aufmerksamkeit zu schenken, weil sich sozioökonomische Ungleichheitsstrukturen über die Schulfinanzierung reproduzieren könnten.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Seeber, Susan; Wolter, Andrä; Döbert, Hans; Kerst, Christian; Becker-Stoll, Fabienne; Seitz, Cornelia
Titel: Bildung
Aus: Rump, Jutta; Walter, Norbert (Hrsg.): Arbeitswelt 2030: Trends, Prognosen, Gestaltungsmöglichkeiten, Stuttgart: Schäffer-Poeschel, 2013 , S. 93-121
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Altersgruppe; Arbeitskräftebedarf; Arbeitsmarkt; Armut; Berufsausbildung; Bevölkerungsentwicklung; Bildung; Bildungsabschluss; Bildungsangebot; Bildungsbeteiligung; Bildungsexpansion; Bildungsnachfrage; Bildungsniveau; Bildungsreform; Bildungssystem; Deutschland; Empfehlung; Familie; Gegliedertes Schulsystem; Hochschulbildung; Hochschulzulassung; Lebenslanges Lernen; Lernzeit; Migration; Migrationshintergrund; Qualifikation; Qualitätsentwicklung; Region; Schuldauer; Schulsystem; Soziale Ungleichheit; Sozioökonomische Lage; Weiterbildung
Abstract: Die Entwicklung zur Wissens- und Innovationsgesellschaft in Kombination mit dem demografischen Wandel weist dem Bildungswesen eine herausragende Rolle zu. Neben dem unmittelbar arbeitsmarktrelevanten Ausbau der Angebote frühkindlicher Bildung und Betreuung kommt insbesondere der Verminderung der Risikogruppen, die mit unzureichenden Grundqualifikationen das Bildungssystem verlassen und keinen Sekundar-II-Abschluss erlangen, sowie der Gestaltung des Übergangsmanagements zwischen Schule und Beruf besondere Bedeutung zu. Zu diesen zentralen Handlungsfeldern wurden Analysen und wissenschaftlich begründete Empfehlungen dargestellt.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Züchner, Ivo; Rauschenbach, Thomas
Titel: Bildungsungleichheit und Ganztagsschule - empirische Vergewisserungen
Aus: Braches-Chyrek, Rita;Nelles, Dieter; Oelerich, Gertrud; Schaarschuch, Andreas (Hrsg.): Bildung, Gesellschaftstheorie und Soziale Arbeit, Opladen: Budrich, 2013 , S. 175-192
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsangebot; Deutschland; Einflussfaktor; Eltern; Empirische Untersuchung; Forschungsstand; Freizeitangebot; Ganztagsschule; Migrationshintergrund; Multivariate Analyse; Offene Ganztagsschule; Schüler; Schulerfolg; Schülerleistung; Soziale Herkunft; Soziale Ungleichheit; Teilnahme; Wirkung
Abstract: Der Beitrag untersucht, inwieweit der Ausbau der Ganztagsschulen ein wirksames Instrument ist, sozialer Bildungsungleichheit entgegenzuwirken. Anhand der Daten der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen wird die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen an den verschiedenen Ganztagsangeboten der Schulen sowie die Elternunterstützung für Schule untersucht. Im Ergebnis zeigen sich Hinweise, dass Ganztagsschulen der Herkunftsabhängigkeit des Schulerfolgs etwas entgegenwirken können.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Schneider, Kerstin; Weishaupt, Horst; Schwarz, Alexandra; Makles, Anna; Gawronski, Katharina; Diepers, Birte
Titel: Ungleichheiten im Bildungswesen und der Bildungsföderalismus. Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Erscheinungsvermerk: Frankfurt am Main: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung; Universität Wuppertal, 2013
URL: http://www.insm.de/insm/dms/insm/text/publikationen/studien/bildungsfoederalismus-2013/Bildungsf%C3%B6deralismus.pdf
Dokumenttyp: 5. Arbeits- und Diskussionspapiere; Forschungsbericht/Projektberichte/Schulrückmeldungen
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Anerkennung; Benachteiligung; Bildungschance; Bildungsrecht; Bildungssystem; Bundesland; Chancengleichheit; Deutschland; Einschulung; Elementarbereich; Empfehlung; Fächerwahl; Föderalismus; Ganztagsschule; Gegliedertes Schulsystem; Gymnasiale Oberstufe; KMK <Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland>; Lehramtsprüfung; Lehrer; Mobilität; Sprachförderung; Student; Übergang; Ungleichheit; Unterschied; Vergleichsuntersuchung; Weiterführende Schule
Abstract: In der vorliegenden Studie steht der Bildungsföderalismus in Deutschland im Fokus und wird auf bestehende Unterschiede und Ungleichheiten überprüft. Unterschiede entstehen zum einen, weil die Länder ihre Gestaltungsfreiheiten wahrnehmen und gestaltend wirken. Diese Unterschiede sind zunächst gewünscht und die Konsequenz des Föderalismus. Zum anderen können aber genau durch diese Gestaltungsfreiheit Ungleichheiten in den Bildungschancen entstehen, die über ein tolerierbares Maß hinausgehen und zu einem Gerechtigkeitsproblem, zur Benachteiligung, werden.
Die Studie beschreibt die Unterschiede in den rechtlichen Rahmenbedingungen und zeigt in deskriptiven Befunden, wie sich diese in der Ausgestaltung der Bildungsbereiche auswirken und ob diese wiederum Konsequenzen für die bestehende Ungleichheit haben. Zwei Ziele wurden verfolgt: Erstens sollte an einzelnen Beispielen geprüft werden, ob durch die unterschiedliche rechtliche Ausgestaltung und die faktische Bildungssituation im Ländervergleich tatsächlich als Benachteili-gungen anzusehende Unterschiede zwischen den Bundesländern bestehen. Zweitens sollte unter-sucht werden, in welcher Beziehung sich diese Länderunterschiede in der Ausgestaltung von Bil-dungsstrukturen zu den regionalen Beteiligungsstrukturen im Bildungsbereich verhalten.
• Im Elementarbereich gibt es zwar in fast allen Ländern Sprachstandserhebungen. Aber nur in einem Teil der Länder und mit großen Unterschieden werden anschließende sys-tematische Maßnahmen der Sprachförderung für die Kinder ergriffen, bei denen ein Sprachförderbedarf festgestellt wurde. Neben dem Problem der Verteilungsgerechtigkeit entsteht im Ländervergleich das Problem der Leistungsgerechtigkeit, da aufgrund der unterschiedlichen Sprachfeststellungsverfahren zwischen den Ländern nicht sicher-gestellt ist, dass Kinder für gleiche Sprachleistungen ähnlich in ihrer Sprachkompetenz bewertet werden. Die großen und häufig diskutierten Unterschiede im Ausbau der Krip-penbetreuung zwischen den Ländern verweisen ebenfalls auf das Problem der Vertei-lungsgerechtigkeit.
• Unterschiede bestehen zwischen den Ländern auch im Alter der Kinder bei Einschulung. Werden bayrische Kinder durchschnittlich mit 5,8 Jahren eingeschult, so sind regulär eingeschulte Kinder in Hessen mindestens 6,2 Jahre alt. Diese Unterschiede im Einschu-lungsalter sind durchaus relevant für die spätere Bildungskarriere, wie vorliegende em-pirische Studien zeigen.
• Bezogen auf die Ganztagsangebote existieren erhebliche Probleme hinsichtlich der Ver-teilungsgerechtigkeit. Nach wie vor lässt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle identifizie-ren, ferner setzen die Länder nach Schularten im Ausbau der Ganztagsschulen unter-schiedliche Schwerpunkte. Auch der Zugang sowie die Ausgestaltung vollzeitschulischer Berufsbildungsgänge in der Sekundarstufe II, die gerade für bildungsbenachteiligte Gruppen interessant sind, unterscheiden sich stark.
• Angesichts der immer wieder betonten Notwendigkeit, Kindern mit Migrationshinter-grund verbesserte Bildungschancen zu eröffnen und im Sinne einer integrativen Förde-rung auch ihre kulturellen Erfahrungen schulisch anzuerkennen, sind die tatsächlichen Möglichkeiten der Berücksichtigung der Muttersprache in der Schule gering und in eini-gen Ländern faktisch nicht gegeben.
• Die Regelungen in den Bundesländern bezüglich der Gliederung des Schulsystems sind sehr heterogen. Hat Sachsen beispielsweise nur zwei weiterführende Schulformen der Sekundarstufe I, finden sich in Niedersachsen derzeit acht Schulformen der Sekundar-stufe I. Wie sich derartige Unterschiede kausal auf die Kompetenzen der Schüler auswir-ken, lässt sich nicht sagen, da die erforderlichen Daten nicht für eine ländervergleichende Studie zur Verfügung stehen. Doch allein die Unübersichtlichkeit des Systems ist ein ungleichheitsrelevanter Aspekt, weil nur über ein hohes Maß an Eigeninitiative und Vor-kenntnissen die nötigen Informationen zu beschaffen sind.
• Beim Übergang auf weiterführende Schulen stellt sich zwar die Frage nach der Leis-tungsgerechtigkeit. Hier fehlt sowohl ein einheitlicher Bewertungsmaßstab für die Schü-lerleistungen als auch zunehmend die Möglichkeit einer Beurteilung, ob mit der Schul-wahlentscheidung am Ende der Grundschule gegenwärtig noch weitergehende Bil-dungsentscheidungen festgelegt und damit Bildungschancen eröffnet oder beschnitten werden. Folglich ist es weiterhin angebracht, den zum Teil ausgeprägten Unterschieden zwischen den Bundesländern im gymnasialen Schulbesuch nachzugehen. Sie haben Kon-sequenzen für die soziale Ungleichheit der Bildungschancen und können kaum durch kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Bedürfnisse zwischen den Bundesländern gerechtfertigt werden.
• Die Fächerwahl in der gymnasialen Oberstufe verweist auf das Problem der Befähi-gungsgerechtigkeit, weil im Ländervergleich unterschiedliche Befähigungsdimensionen von Schülerinnen und Schülern in unterschiedlicher Weise in die Abiturprüfung einge-bracht werden können. Mit der Einführung von zentralen Abiturprüfungen in allen Bun-desländern sind sie einen wichtigen Schritt in Richtung einer Verbesserung der Leis-tungsgerechtigkeit gegangen. Erst mit der Umsetzung der Bildungsstandards für das Abitur und deren zentraler Überprüfung bzw. einem bundesweit einheitlichen Abitur könnten aber die noch bestehenden Defizite weiter verringert werden.
Es zeigt sich somit deutlich, dass die Unterschiede zwischen den Ländern in den untersuchten Bereichen des Bildungswesens durchaus erheblich sind und auch ungleichheitsrelevante Differenzen bestehen, die die Chancengerechtigkeit einschränken können. Zudem gibt es trotz bestehender Beschlüsse der KMK und des Hamburger Abkommens nur wenig erkennbare Tendenzen zur Vereinheitlichung der Bildungssysteme und zu einem geeigneten Rahmen für Wettbewerb durch die ländereigene Umsetzung von Beschlüssen und Abkommen. Eher hat die Kultusministerkonferenz mit rechtlich unverbindlichen Beschlüssen die Vereinbarungen des Hamburger Abkommens zu-nehmend ausgehöhlt und die Unübersichtlichkeit der Bildungsmöglichkeiten für die Bildungsteil-nehmer und ihre Erziehungsberechtigten immer weiter vorangetrieben.
Vertiefende Analysen einiger besonders gleichheits- und gerechtigkeitsrelevanter Themen verstärken den Eindruck, dass jedoch nicht nur die Variation zwischen den Ländern erheblich ist, sondern auch eine erhebliche Ungleichheit innerhalb der Bundesländer besteht. Möglicherweise sind die Ungleichheiten im Bildungswesen auf regionaler Ebene deutlich bedeutsamer als derzeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Diese Befunde bedeuten nicht, dass die Autonomie der Länder in Bildungsfragen gänzlich aufgegeben werden sollte, aber eine deutliche Korrektur scheint geboten, um Ungerechtigkeit im Bildungswesen zu verringern.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Kann, Caroline
Titel: Immer mehr Privatschulen für immer weniger Schüler. Regionale Disparitäten im Schulangebot und zunehmende Privatschülerzahlen - Entwicklungen und Trends auf kommunaler Ebene. Erste Zwischenergebnisse
Aus: Hornberg, Sabine; Parreira do Amaral, Marcelo (Hrsg.): Deregulierung im Bildungswesen, Münster: Waxmann, 2012 , S. 273-294
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Allgemein bildende Schule; Bevölkerungsentwicklung; Bildungsbeteiligung; Deutschland; Empirische Forschung; Freie Trägerschaft; Gemeinde <Kommune>; Ländlicher Raum; Mecklenburg-Vorpommern; Privatschule; Regionalentwicklung; Schulangebot; Schülerzahl; Schulstandort; Segregation; Stadt; Thüringen; Ungleichheit; Weiterführende Schule; Zugang
Abstract: Als Teilaspekt des Forschungsvorhabens "Auswirkungen struktureller Anpassungsmaßnahmen im allgemeinbildenden Schulwesen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels" widmet sich vorliegender Beitrag zunehmender regionaler Disparitäten im Schulangebot sowie der Entwicklung des (Privat-) Schulwesens ausgewählter Kommunen in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. Abnehmende Schülerzahlen haben in den vergangenen Jahren zu zunehmenden Disparitäten im allgemeinbildendenden Schulangebot geführt. Ob und inwiefern diese Entwicklung, besonders im ländlichen Raum Ostdeutschlands, mit Disparitäten bei der regionalen Bildungsbeteiligung einhergeht, soll im Rahmen des Forschungsvorhabens untersucht werden. Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die zu beobachtende Verlagerung der Schulträgerschaft vom Staat auf freie Träger und inwiefern können Schulen in freier Trägerschaft die im öffentlichen Schulwesen vollzogenen Schulschließungen kompensieren? Für das Forschungsvorhaben sollen die Entwicklungen auf kommunaler Ebene nachgezeichnet, die Gründe für Privatschulgründungen erschlossen und Spezifika für den städtischen und den ländlichen Raum herausgearbeitet werden. Erste Zwischenergebnisse werden hier vorgestellt.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Weishaupt, Horst
Titel: Am Ende des Sonderwegs
In: DIPF informiert, (2011) 16, S. 13-15
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; Journale - Verbandsmitteilungen - Bulletins - Interviews
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Behinderter Jungendlicher; Behindertes Kind; Deutschland; Förderschule; Inklusion; Integrationsklasse; Menschenrechte; Regelschule; Sonderpädagogische Maßnahme; Soziale Ungleichheit
Abstract: Die politische Diskussion der sonderpädagogischen Förderung von Schülerinnen und Schülern wird gegenwärtig im Anschluss an die Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung vor allem unter dem Gesichtspunkt der Integration, präziser der Inklusion, geführt. Sie ist von grundsätzlicher Bedeutung, weil die Bundesländer nach einer Verfassungsänderung, die explizit ein Benachteiligungsverbot wegen einer Behinderung vorsah, in ihren Schulgesetzen einer integrativen Unterrichtung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Vorrang einräumten. Das bedeutet, künftig sollen möglichst viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit Kindern lernen, die nicht sonderpädagogisch gefördert werden. Vor diesem Hintergrund war zu erwarten, dass die Bedeutung der separaten Förderschulen in Deutschland abnimmt. Bisher ist eine solche Entwicklung aber nur begrenzt erkennbar, weil sie von der Erfüllung sachlicher und personeller Voraussetzungen abhängig gemacht wurde. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens