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Autor*innen: Stahmer, Carsten; Ewerhart, Georg
Titel: Ökonomie, in Zeit aufgelöst.
Aus: Reich, U.-P.; Stahmer, C.; Voy, K. (Hrsg.): Geld und Physis, Marburg: Metropolis, 2001 (Kategorien der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, 3), S. 287-309
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelbänden; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Ökonomie; Zeit; Volkswirtschaft; Deutschland-Westliche Länder
Abstract: Bei der Erfassung ökonomischer Aktivitäten wird in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) üblicherweise auf Geldeinheiten abgestellt. In diesem Beitrag wird alternativ die Zeit als "Ersatz-Währung" für die Beschreibung der Güterströme eingesetzt. Dabei wird das Arbeitswertmodell verwendet, nach dem die Ergebnisse der heutigen Produktionsprozesse nicht nur mit den unmittelbar auf sie verwendeten Zeitinputs, sondern auch mit den auf allen Vorstufen der Produktion in früheren Perioden angefallenen Arbeitszeiten bewertet werden. Kapitalgüter "tröpfeln" dabei aus der Vergangenheit in Form von Abschreibungen in die Produktionsprozesse der Gegenwart. Diese Modellierung betrifft auch die Bildungsaktivitäten vergangener Perioden, und sie finden in Form von Abschreibungen auf Bildungsvermögen Eingang in die laufende Produktion. Das Modell wird zunächst im Rahmen einer Zeit-Input-Output-Tabelle allgemein dargestellt. Es wird anschließend empirisch auf Westdeutschland 1990 angewendet.
Abstract (english): The registration of economic activity in national accounting is commonly based on monetary units. As an alternative to this approach in our contribution time is utilised as a "substitute currency" to describe the goods transactions. For this purpose the labour value model of production is employed, according to which the output of today's production processes has to be valued not only by the labour time inputs directly required, but also by the time inputsfrom all prior stages of production in earlier periods. In this context capital goods are "dripping" from history to present time in the shape of capital consumption. This modelling approach does also apply to education activities from former periods, which enter current production in terms of education capital consumption. The model is initially presented in general terms within the framework of an input-output table in time units and is subsequently applied empirically to West Germany 1990.
DIPF-Abteilung: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens