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Autor*innen: Zach, Britta; Reh, Sabine
Titel: Abituraufgaben in der späten Weimarer Republik zwischen Normierung der Aufgabenbearbeitung und dem Anspruch nach 'Selbständigkeit'
In: Didaktik Deutsch, (2018) 44, S. 44-60
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Abstract: Mit der preußischen Prüfungsordnung von 1926 wird erstmals verbindlich vorgeschrieben, für den 'deutschen Aufsatz' vier thematisch unterschiedliche Aufgaben zur Auswahl vorzugeben. Im Rahmen des vorliegenden historiographischen Beitrags sollen Anforderungen jeweils einer Aufgabe mit und ohne Literaturbezug untersucht werden, die 1930 an einem Berliner Gymnasium gestellt wurden. Dabei zeigt sich, dass die Bearbeitung beider Aufgaben einer stärkeren Normierung unterliegt, als die Aufgabenformulierungen dies suggerieren. Wird 'Selbständigkeit' der Aufgabenbearbeitung teilweise explizit gewürdigt, erweist sich in einem Fall ihr Stellenwert gegenüber weiteren Anforderungen, im anderen Fall der Entscheidungsspielraum Aufgaben als Streitfall zwischen Erst- und Zweitbeurteilung. Darüber hinaus wird erkennbar, dass Aufsätze zu beiden Aufgaben primär auf Wissensbestände zurückgreifen, die heute nicht mehr im Kernbereich des Deutschunterrichts liegen. Insgesamt bestätigt sich die Vermutung, dass Untersuchungen von (historischen Aufgaben) auf eine vergleichende Betrachtung von Aufgabenformulierungen, -bearbeitungen und -bewertungen angewiesen sind.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung