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Autor*innen: Weiß, Manfred; Steinert, Brigitte
Titel: Privatisierung des Bildungsbereichs - Internationale Tendenzen
Aus: Radke, Frank-Olaf; Weiß, Manfred (Hrsg.): Schulautonomie, Wohlfahrtsstaat und Chancenungleichheit, Opladen: Leske u. Budrich, 2000 , S. 35-51
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Schule; Effizienz; Privatisierung; Internationaler Vergleich
Abstract: Die Finanzkrise und wachsende Legitimationsprobleme staatlicher Einrichtungen haben zu einer weltweiten Reduzierung von Staatsaktivitäten in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Sektors geführt. Diese Entwicklung hat inzwischen auch den Bildungsbereich erfaßt. Die Errichtung quasimarktmäßiger Bedingungen durch Privatisierung ist in einer wachsenden Zahl von Ländern zu einem Leitprinzip der Bildungspolitik geworden. Die davon erwarteten Effizienzvorteile im Bildungsbereich, wie sie von den Marktbefürwortern behauptet werden, lassen sich empirisch indes nicht sichern. Die Statistiken zeigen bislang auch keinen Privatisierungstrend im Elementar-, Primar- und allgemeinbildenden Sekundarschulbereich in den OECD- Ländern. Dieses Ergebnis kann jedoch nicht in die Zukunft extrapoliert werden, weil der private Sektor im Verlauf wachsender Pluralität der Gesellschaften und zunehmender Ressourcenzwänge im öffentl ichen Bildungswesen eine größere Bedeutung erlangen könnte. Hinweise auf ein positives "Privatisierungsklima" liefern Beispiele aus angelsächsischen Ländern.
Abstract (english): The fiscal crisis and the increasing legitimation problems of state institutions have caused a worldwide reduction of state activities in several areas of the public sector. It seems that this development has in the meantime also seized the field of education; the establishment of qua- si-market conditions through privatisation has become a guiding principle of educational policy in a growing number of countries. The article shows that efficiency advantage s of privatisation in schooling are not supported empirically as claimed by market proponents. Statistics also do not indicate a trend towards privatisation in elementary or primary and secondary general education in OECD countries. It is argued however, that this result cannot be extrapolated into the future since in the course of the growing pluralisation of societies and resource constraints that public education is facing the private sector might gain greater importance. Furthermore the aggregate statistics do not reflect interesting small scale developments in the privatisation of education which is demonstrated in the article using examples from English speaking countries.
DIPF-Abteilung: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens