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Autor*innen: Wiegmann, Ulrich
Titel: PISA und die Bildungsgeschichte. Oder: Schulkritik vor sechseinhalb Jahrzehnten
In: PÄDForum, 30/15 (2002) 2, S. 88-91
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; wissenschaftsorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Schülerleistung; Leistungsmessung; PISA; Bildungsgeschichte; Deutschland (bis 1945)
Abstract: Der Beitrag nimmt die breite öffentliche Debatte über das ungünstige Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler bei internationalen Leistungsvergleichen zum Anlass, sich historisch über das allgemeine Ni- veau schulischer Bildung in Deutschland zu vergewissern. Da in der DDR internationale Leistungsvergleiche abgewiesen wurden und die alte Bundesrepublik schon in den sechziger Jahren nicht sonderlich gut abgeschnitten hatte, wird gefragt, wie das Leistungsniveau der Schulabgänger in den dreißiger Jahren beurteilt wurde, letztlich, ob es im 20. Jahrhundert eine Phase gegeben habe, in der im internationalen Maßstab von Höchstleistungen der deutschen Schule berechtigt die Rede sein kann. Einbezogen werden in erster Linie Dokumente aus dem ehemaligen Reichserziehungsministerium. Sie belegen eine vehemente zeitgenössische Kritik von Wirtschaftsvereinigungen, Ministerien, von Militärs, aber auch nationalsozialistischer Organisationen. Vermisst wird durchweg die allgemeine sichere Beherrschung elementarer Kenntnisse und Fähigkeiten. Die durch PISA entfachte öffentliche Kritik steht in historischer Kontinuität.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur