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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Paradigms revisited: From incommensurability to respected complementarity
Aus: Keller, H.; Poortinga, Y. H.; Schölmerich, A. (Hrsg.): Biology, culture, and development: Integrating diverse perspectives, New York; NY: Cambridge University Pr., 2002 , S. 341-383
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Vergleichende Psychologie
Abstract: Ende der siebziger Jahre diskutierte der Autor die kulturvergleichende Psychologie aus einer Kuhn'schen Perspektive, die auf der Annahme basiert, dass Paradigmen, denen Gruppen von Wissenschaftlern folgen, die Struktur und den Inhalt spezifischer Theorien bestimmen. Die kulturvergleichende Psychologie wurde so als multiparadigmatische Wissenschaft verstanden. Das gegenwärtige Kaptitel setzt diese Diskussion fort. Statt des Begriffs der Paradigmen wird nun der Begriff der Perspektiven bevorzugt, und es werden nur vier anstatt fünf Perspektiven unterschieden: Die physikalische, die biologische, die kulturelle und die Perspektive, die auf dem potentiell selbstreflexiven Subjekt basiert. Die Beziehung zwischen den Perspektiven wird nicht mehr ausschließlich als inkommensurabel definiert, sondern diese Beziehungen werden differenzierter analysiert. Dazu wird die Inkommensurabilität von der Inkompatibilität und der Unvergleichbarkeit unterschieden, zudem wird die Rolle von Metaphern in der Wissenschaft sowie der Reduktionismus und die Existenz von "Ermöglichungsbedingungen" diskutiert. Es wird die These vertreten, dass, wie immer die Beziehung zwischen den Perspektiven im Detail zu verstehen ist, ihre Komplementarität anerkannt/akzeptiert werden sollte, dass dies aber in einem ersten Schritt den gegenseitigen Respekt von Wissenschaftlern, die mit verschiedenen Perspektiven arbeiten, erfordert.
Abstract (english): At the end of the seventies the author applied Thomas Kuhn's idea - that paradigms, used by a group of scientists, determine the structure and content of particular theories - to cross-cultural psychology. He distinguished five paradigms which were assumed to be mutually exclusive or incommensurable. Thus cross-cultural psychology was seen as a multi- paradigmatic science. The present chapter continues this discussion. However, instead of paradigms the termperspectives is preferred, and it distinguishes four rather than five of them: the physical, biological, cultural perspective and the perspective of the potentially self-reflective human being. Incommensurability between these perspectives per se is no longer assumed, rather more detailed definitions of the interrelationship among the perspectives are attempted. To do so incommensurability is distinguished from incompatibility and incomparability. Beyond this the use of metaphors in science and reductionism is discussed, as well as the existence of enabling conditions as explanatory principles. It is claimed that, whatever the detailed relation between perspectives turns out to be, their complementarity should be acknowledged, though this step presupposes mutual respect among scientists who follow different perspectives.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur