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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Plath, Ingrid
Titel: Möglichkeiten und Grenzen des "variablenorientierten" Kulturvergleichs. Von der Kulturvergleichenden Psychologie zur Kulturpsychologie
Aus: Kaelble, H.; Schriewer, J. (Hrsg.): Vergleich und Transfer - Komparatistik in den Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003 , S. 55-99
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Kulturpsychologie; Interkultureller Vergleich; Vergleichende Psychologie; Methodologie
Abstract: Der "variablenorientierte" Ansatz der Kulturvergleichenden Psychologie, der sich zwingend einer mathematischen Sprache bedient, wird umrissen. Das Besondere des Ansatzes wird aufgezeigt wie auch die sich aus ihm ergebenden methodischen Probleme. Angesprochen wird die Äquivalenzproblematik bezüglich der Messung der abhängigen (psychologischen) Variablen sowie die grundlegende Frage nach dem Vergleichsstandard (tertium comparationis). Die Beschreibung von Ansätzen zur Operationalisierung der "unabhängigen Variablen" Kultur und Versuche, die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten zu lösen, münden in einer grundsätzlichen Diskussion der Gegenstandsangemessenheit der variablenorientierten Psychologie und der Möglichkeit, die Probleme durch die Wiederbelebung eines eigentlich alten Ansatzes der Kulturpsychologie mit entsprechenden Konsequenzen für das methodische Vorgehen zu umgehen: Er bedient sich keiner mathematischen Sprache, sondern stellt die Intentionalität des Handelnden in den Vordergrund, wobei Bedeutung und Kontext integraler Bestandteil des psychologischen Systems sind und nicht (lediglich) Einflussgrößen, Faktoren oder Bedingungen außerhalb dieses Systems.
Abstract (english): The "variable-based" approach to cross-cultural psychology, which necessarily makes use of a mathematical language, is outlined. The characteristic features of the approach are presented as well as the ensuing methodical problems. The fundamental questions of the standard of comparison (tertium comparationis) and of equivalence in measuring dependent (psychological) variables are addressed. The description of approaches to operationalizing the "independentvariable" culture and the attempts to solve the resulting difficulties lead to a fundamental discussion of the adequacy of a variable-based psychology in view of its subject matter and the possibility of avoiding these problems by reviving the essentially old approach of cultural psychology with corresponding consequences for the methodical procedures: This approach does not make use of mathematical language, but rather focuses on the intentionality of the actor, meaning and context being an integral part of the psychological system, rather than (just) influential factors or conditions external to this system.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur