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Autor*innen: Geißler, Gert
Titel: Gedankenspiele am 17. Juni - und ein Gang durch deutsche Lebensgeschichten
In: DeutschlandArchiv, (2003) 4, S. 1015-1021
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; wissenschaftsorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsgeschichte; Siebzehnter Juni; Historisches Bewußtsein
Abstract: Der Artikel besteht aus fiktiven Überlegungen - Gedankenspielen - worüber ein Sohn, geboren 1948 in der DDR, mit seinem Vater, geboren1913, bei einen Zeitzeugengespräch über den 17. Juni 1953 gesprochenhaben könnte: War der Vater ein Revolutionär, ein "Kämpfer für dieFreiheit"? Was trieb ihn als Teilnehmer am Aufstand auf die Straße? Und wie ordnete sich der 17. Juni in das Leben von Vater und Sohn? Berichtet wird über Einstellung zur DDR-Politik, die Sicht aufdeutsche Geschichte aus beider Generationenperspektive, auf die alte Bundesrepublik, auch über die konfliktträchtige Spanne, die häuslicheund schulische politische Erziehung in der DDR haben konnte. Der Bogen wird familiengeschichtlich noch weiter gespannt: Was hätte der Vater über sein Erleben des Zweiten Weltkrieges erzählen können, wie wurde die NS- Zeit reflektiert, wie haben sich Familienmitglieder in und gegenüber beiden deutschen Diktaturen verhalten? Das Essay schließtmit dem Resümee, dass historische Aufhellungsversuche begrenzt sind, individuelle Lebenszusammenhänge der Vorgängergeneration als Voraussetzung etwa für das Verhalten am 17. Juni letzlich im Dunkeln bleiben.
DIPF-Abteilung: Forschungsstelle Berlin