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Autor*innen: Schmidt, Gerlind
Titel: Finanzierungsregelungen im russischen Schulwesen zwischen staatlicher Steuerung und privater Beteiligung
Aus: Steiner, Sonja (Hrsg.): Bildungspolitik und Bildungsfinanzierung in Russland zwischen Staat und Markt, Münster: Waxmann, 2005 , S. 33-88
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungswesen; Finanzierung; Schule; Bildungsreform; Russische Föderation
Abstract: Die Studie verfolgt die Aufgabe, die Finanzierungskonzepte für den Schulbereich zu untersuchen, die in Russland während der ersten Präsidentschaft Putins (2000 bis 2004) im Rahmen der sog. Modernisierungskonzeption für das Bildungswesen entwickelt wurden. Neben den staatlichen Regelungen werden der Experten-Diskurs und die Umsetzungsproblematik in die Analyse einbezogen. Auf der Makroebene abgehandelt werden die Problematik der neu verkündeten Priorität von Bildung in der Haushaltspolitik, das Zusammenwirken von Föderation, Regionen und Kommunen sowie die Umgestaltung der Lehrerbesoldung. Für die Mikroebene werden die Richtsatz-(Pro-Kopf-)Finanzierung, die gebührenpflichtigen Angebote sowie die unternehmerischen Aktivitäten der Einzelschule einschließlich der Besteuerungsfrage analysiert, d. h. Kernpunkte der Modernisierungskonzeption, die bereits im Bildungsgesetz von 1992 verankert worden waren. Die Untersuchung kommt zu folgendem Ergebnis: Die staatliche bildungspolitische Steuerung lässt sich als nachträgliche Legalisierung einer wildwüchsigen "Privatisierung innerhalb des staatlichen Sektors" (Mark Bray) interpretieren. Die Darstellung des bisher bescheidenen Ausbaus eines Privatschulsektors sowie neuer Formen privater Spendenfinanzierung zeigt zusätzlich, dass sich in Russland im nichtstaatlichen Bereich des Schulwesens bislang keine zukunftsträchtigen Alternativen herausbilden konnten.
DIPF-Abteilung: Informationszentrum Bildung