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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus; Lehmann, Martin; Titz, Cora
Titel: Kindheit und das Verständnis vom Aufwachsen
Aus: Thole, Werner; Roßbach, Hans-Günther; Fölling-Albers, Maria; Tippelt, Rudolf (Hrsg.) Bildung und Kindheit: Pädagogik der frühen Kindheit in Wissenschaft und Lehre, Opladen: Budrich, 2008 , S. 49-64
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Kindheit; Verhalten; Entwicklung; Biologie; Normen; Bildungsangebot
Abstract: Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, das gegenwärtige entwicklungspsychologische Verständnis von Kindheit und dem Aufwachsen von Kindern mit drei Kernthesen zu umschreiben und diese Thesen zu erläutern. Dabei befasst sich die erste These vorrangig mit universellen Entwicklungsfragestellungen, die zweite und dritte These vorrangig mit differentiellen Entwicklungsfragestellungen. Die Thesen lauten: 1.) Unabhängig von den sozialen bzw. gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kommt es während der Kindheit zu einer Reihe biologisch prädisponierter Veränderungen. 2.) Entwicklungsübergänge durch soziale Normen geben neue Entwicklungsimpulse. 3.) Individuelle Unterschiede im Erleben und Verhalten sind das Ergebnis eines Wechselspiels von biologisch verankerter Entwicklungsvoraussetzung und sozialen Einflüssen. Aus Sicht der allgemeinen Entwicklungspsychologie folgt das Aufwachsen in der Kindheit markanten biologischen Gesetzmäßigkeiten. Die Perspektive der differentiellen Entwicklungspsychologie zeigt, dass individuelle Entwicklungsverläufe biologischen und sozialen Einschränkungen unterliegen. Bildungsangebote können nur dann die erhofften Wirkungen zeigen, wenn sie entwicklungsangemessen sind, d.h. auf die jeweils verfügbaren Verhaltenspotentiale von Kindern abgestimmt sind. Gleichzeitig ist die Plastizität der Erlebens- und Verhaltensmöglichkeiten bei Kindern so hoch, dass selbst normative Vorgaben der sozialen Umgebung von Kindern Entwicklungsprozesse anstoßen können und somit neue Entwicklungsmöglichkeiten für das einzelne Kind eröffnen. (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung