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Author(s): Reimer, Maike
Title: Mit dem ProfilPASS die individuelle Handlungsfähigkeit erhöhen
In: DIPF informiert, (2006) 10, S. 16-18
URL: http://www.dipf.de/publikationen/dipf_informiert_nr10.pdf
Publication Type: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; Journale - Verbandsmitteilungen - Bulletins – Interviews
Language: Deutsch
Keywords: Weiterbildung; Selbstevaluation; Kompetenz; Portfolio; Selbstkonzept; Handlungskompetenz; Wirkung; Evaluation; Befragung; Deutschland
Abstract: Lebenslanges Lernens trägt in einer sich immer schneller verändernden Arbeitswelt dazu bei, die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu erhalten und ihnen damit gesellschaftliche Teilhabe zur ermöglichen. Dies gilt in besonderem Maße für Menschen mit nur geringer formaler Bildung, wenn Brüche in der Erwerbsbiographie bewältigt werden müssen oder wenn der Übergang von der Schule in die Berufstätigkeit nicht reibungslos gelingt. Der ProfilPASS setzt an dieser Stelle an. Er ist ein Selbstevaluationsinstrument, mit dessen Hilfe, begleitet von einer professionellen Beratung, ein individuelles Kompetenzportfolio erstellt werden kann. Indem sich die Nutzerinnen und Nutzer mit den Fähigkeiten und Kompetenzen, die sie in unterschiedlichen Lebenskontexten erworben haben, auseinandersetzen, nehmen sie diese bewusst wahr und können sie in ihr Selbstkonzept integrieren. Dadurch wird die Handlungsfähigkeit der Nutzenden gestärkt. Die Fähigkeiten und Kompetenzen werden schrittweise aus konkreten Tätigkeiten abgeleitet. Dazu werden im ProfilPASS acht Tätigkeitsfelder systematisch auf kompetenzrelevante Lernerfahrungen hin untersucht. Der entwicklungsorientierte ProfilPASS-Prozess betont durch die explizite Einbeziehung informeller Lernkontexte in die Kompetenzermittlung im Gegensatz zu eher defizitorientierten Verfahren die Wertschätzung von Lebenserfahrung. Die bundesweite Erprobung des ProfilPASSes wurde unter anderem durch die Befragung der Nutzenden mittels standardisierter Fragebogen evaluiert. Es wurden soziodemographische Nutzervariable (z. B. Alter, Geschlecht, Bildung, Migrationsstatus), psychologische Nutzervariable (persönliche Eigenschaften, Werte und Ziele, Lebenszufriedenheit) und Prozessvariable (z. B. Häufigkeit der Beratung) erhoben. Die Mehrheit der Nutzenden (58%) beurteilt den ProfilPASS überwiegend bis sehr nützlich. Die verschiedenen Variablenblöcke erklären zusammen genommen etwa 54% der Variation der Nutzenurteile zur ProfilPASS-Bearbeitung. Positiv auf die Beurteilung des wahrgenommenen Nutzens wirken sich die Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Lebens- und/oder Berufssituation, niedrige formale Bildung und begleitende Beratung aus. Jüngere Personen, vor allem wenn sie noch in der Schule oder Ausbildung sind, schätzen den Nutzen eher geringer ein. Sie geben zudem an, mehr Probleme bei der Bearbeitung des ProfilPASSes gehabt zu haben, als ältere Nutzende. (DIPF/Autor)
DIPF-Departments: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.; Plath, Ingrid
Title: Kultur und Beratung
In: Steinebach, Christoph (Hrsg.): Handbuch Psychologische Beratung, Stuttgart: Klett-Cotta, 2006 , S. 70-95
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Kulturbegriff; Handlungstheorie; Kulturstandard; Beratung; Kultur; Kompetenz
Abstract: Die analytische Bestimmung eines handlungstheoretischen Kulturbegriffs, in der "Kultur" als Spezifikum des Menschen und damit als integraler Bestandteil seiner psychischen Strukturen, Funktionen und Prozesse herausgestellt wird, ermöglicht zunächst die Bestimmung der Beratung als eine kulturelle, verständigungs- und standardorientierte Handlung, die in kulturhistorische, ökonomische, rechtliche und gesellschaftspolitische Bedingungen und Regelsysteme eingebettet ist. Somit stellen sich Kulturstandards als Bezugssystem von und für Beratung heraus. Als Beispiel eines kulturgebundenen Standards für individuelle Beratungsanlässe wird das Konzept des Wohlbefindens verwendet. Als Beispiel für die Festlegung überindividueller Standards auf institutioneller Ebene werden die Versuche herangezogen, im Bildungsbereich Bildungsstandards zu formulieren, wobei in beiden Fällen "kulturelle Kompetenz" als ein Prozessstandard angesehen werden kann.
Abstract (english): The analytical determination of a concept of culture based on action theory shows that "culture" is unique to humans and thus an integral part of their psychological structures, functions and processes. This enables one to conceive of counselling as a cultural, communication- and standard-oriented action that is embedded in cultural-historical, economic, legal and socio- political conditions and rule systems. Thus cultural standards are revealed as the frame of reference of and for counselling. The concept of well-being is used to exemplify the culture-bound standards of individual reasons for seeking counselling. Attempts at formulating educational standards in the educational domain serve as an example of the specification of supra- individual standards at an institutional level. In both cases "cultural competence" can be regarded as a procedural standard.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Döring, Thomas
Title: Handlungspotentialität und Gerechtigkeit. Ein kulturpsychologischer Zugang
Published: Saarbrücken: Conte, 2003
Publication Type: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Gerechtigkeit; Moral; Urteilsbildung; Handlungstheorie; Empirische Untersuchung; Deutschland
Abstract: "Kontrolle" wird als "Handlungspotentialität" in weiten Teilen der Psychologie nur als Kontrolle der objektiven Umwelt entworfen, die ein rein instrumentell-beherrschendes Verständnis der Einflussnahme impliziert. Diese Sicht erscheint aus einer handlungstheoretischen Perspektive als sehr eingeengt, da alternative Formen von Handlungsmöglichkeiten nicht in den Blickpunkt geraten. Diese Alternativen werden hier durch die Analyse des Zusammenhangs von Gerechtigkeitsurteilen und der Einschätzung gesellschaftlicher Gestaltungsmöglichkeiten, die zu einer Lösung bzw. Verminderung von Umweltproblemen führen können, dargestellt. Die Basis für diese Untersuchung bilden 180 leitfadenorientierte Interviews mit Erwachsenen, die im Rahmen eines mehrjährigen DFG-Projekts zur Kontextualisierung moralischer Urteile durchgeführt wurden. Idealtypisch lässt sich ein systematischer Zusammenhang zwischen Gerechtigkeitsurteilen und Einschätzungen der Handlungspotentialität personaler und gesellschaftlicher Instanzen formulieren, der sich auch empirisch bestätigt: Moralische Urteile, die stufenweise komplexer und formaler werden, gehen einher mit einer differenzierter werdenden Sicht auf Handlungsmöglichkeiten. Durch den Bezug der Kontrolle zur kontextualisierten Moral kommen vor allem Möglichkeiten individueller und kollektiver Einflussnahme in den Blick. Durch die Arbeit wird gezeigt, dass die moralische Urteilskompetenz einen zentralen Stellenwert einnimmt, wenn personale und gesellschaftliche Handlungsstrategien fürKonfliktlösungen aufgezeigt und "eingeübt" werden sollen. Dies ist auch ein wesentliches Ziel von Bildung, die Wissen und Strategien vermittelt, um handlungsfähige Subjekte in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Abstract (english): {Abstract_englisch}
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.
Title: Wanted: A contextualized psychology. A plea for cultural psychology based on actual psychology
In: Saraswathi, T. S. (Ed.): Cross-cultural perspectives in human development., New Delhi: Sage Publ. India, 2003 , S. 70-101
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Englisch
Keywords: Kulturpsychologie; Handlungstheorie
Abstract: Das Kapitel bezieht sich auf Vorlesungen, die der Autor auf dem Nehru Chair in Baroda (Indien) gehalten hat. Es handelt sich um eine Zusammenfassung der Handlungstheorie, sowie ihrer Begründung als fruchtbaren Rahmen für eine Kulturpsychologie, die nicht nur Kultur als Kontext enthält (als Voraussetzung und Folge von Handlungen), sondern die auch Theorie und Praxis zu integrieren versucht.
Abstract (english): The chapter is based upon the Nehru Chair lectures, which the author delivered in Baroda (India). It summarizes action theory and elaborates, why this theory is a fruitful frame for a cultural psychology, in which culture (as precondition for as well as consequence of actions) is understood as context. It also allows to interrelate theory and practice.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.
Title: Action theory: Psychological
In: Smelser, Neil J.; Baltes, Paul B.(Hrsg.): International Encyclopedia of the social and behavioral sciences. Vol. 1, Amsterdam: Elsevier Science, 2001 , S. 45-49
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Lexika/Enzyklopädie o.ä.
Language: Englisch
Keywords: Handlungstheorie; Psychologie
Abstract: Handlungstheorie ist nicht eine kohärente Theorie, sondern eine Perspektive. Obwohl sie eine lange Geschichte hat, erlangte sie erst seit den 1960ern in der Psychologie wieder Bedeutung. Als Grundmerkmale der Theorie gelten die Intentionalität und Selbstreflexivität von Menschen. Sie ist daher speziell auf Menschen bezogen. Sie enthält auch die Möglichkeit Theorien zu integrieren. Sie erlaubt es, die "klassischen Dichotomien" der Psychologie ( Natur/Kultur, Körper/Geist, und Kognition/Affekte) zu überwinden. Bei der Beschreibung der wesentlichen zentralen Merkmale menschlicher Handlung ist es nützlich zwischen Handlungen als analytischen und empirischen Einheiten zu unterscheiden.
Abstract (english): Action theory is not one coherent theory but a perspective. Although it has a long history it has only regained importance in psychology since the 1960s. Its basic features are the intentionality and self-reflectivity of humans. It is therefore unique to humans. It also has integrative theoretical power. It allows one to resolve the 'classical splits' in psychology (nature/culture, body/mind, and cognition/affects). In describing the most important central feature of the human action, it is useful to distinguish between actions as analytical and empirical units.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.; Döring, Thomas; Breit, Heiko
Title: Moral dimensions in risk evaluation
In: Boehm, Gisela; Nerb, Josef; McDaniels, Timothy; Spada, Hans (Ed.): Environmental risks: Perception, evaluation and management, Oxford: Elsevier Science, 2001 (Research in Social Problems and Public Policy, 9), S. 137-164
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Englisch
Keywords: Entwicklungspsychologie; Moral; Urteil; Handlungstheorie; Interview
Abstract: In dem Beitrag soll gezeigt werden, dass die Theoriearbeit und Forschung zum Risiko durch die Integration von Konzepten der Entwicklungstheorie zum moralischen Urteil eine Bereicherung erfährt. Um beide Theoriestränge aufeinander zu beziehen, wird ein (gemeinsamer) handlungstheoretischer Theorierahmen verwendet, innerhalb dessen sowohl die Theorie des moralischen Urteils als auch Risikokonzeptionen rekonstruiert werden können. Es wird argumentiert, dass sich in Abhängigkeit von verschiedenen moralischen Orientierungen auch die Wahrnehmung und Konstruktion von Risiken ändert. Durch die Integration von verschiedenen Handlungsebenen und moralischen Urteilsniveaus konnten 4 Typen eineralltagsweltlichen Moral konstruiert werden, die sich in Bezug auf "Reifegrad" und Komplexität unterscheiden. Diese Idealtypen wurden durch halb-strukturierte, leitfadenorientierte Interviews (N=80) über Risiken im Bereich der Landwirtschaft empirisch getestet. Die Ergebnisse bestätigen a) die empirische Validierung der 4 Typen und b) die Unterschiedlichkeit der Risikokonstruktionen in Abhängigkeit der Typen. Es werden einige Parallelen zu anderen Typen von sog. "Risikokulturen" diskutiert und einige praktische Konsequenzen (für Handeln und Bildung) herausgearbeitet.
Abstract (english): The contribution intends showing that theorizing and research on risk is enriched by integrating concepts from the developmental theory of moral judgement. It is argued that in the context of different moral orientations the perception and conceptualization of risk changes. To integrate both research traditions (risk and morality) a common action theory framework is proposed and applied to the theory of moral development and risk conceptualizations. By integrating "levels of actions" into "levels of moral judgment" four "ideal types of everyday morality" are constructed theoretically and tested empirically by means of semi-structured interviews (N= 80) on risks in agricultural settings. The types differ in maturity and complexity. The results demonstrate (a) the empirical validity of the four types and (b) that in fact the risk concepts of these types differ. Some similarities to other types of "risk cultures" are discussed and practical consequences (for behavior and education) are elaborated.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur