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Author(s): Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko
Title: Kann das Schulrecht ohne Moral auskommen? Anmerkungen aus der Perspektive der Entwicklungspsychologie (Wiederabdruck)
In: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 51 (2003) 4, S. 477-486
Publication Type: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Bildungsforschung; Gesellschaft; Demokratie; Erziehungsziel; Moralische Erziehung; Rechtserziehung; Interaktion; Schulrecht
Abstract: Die Autoren des Beitrags leuchten vor dem Hintergrund der Forderung nach mehr rechtlich gesicherter pädagogischer Eigenverantwortung das Verhältnis von Recht zu anderen nicht- kodifizierten Regelsystemen aus, vor allem zur Moral. Hierbei legen sie besonderen Wert auf die Beachtung unterschiedlicher Deutungsräume von Normensystemen - gemeinschaftlich-interaktionistische und gesellschaftlich-funktionale. Anstatt diese aber jeweils Moral und Recht zuzuordnen, beharren die Autoren auf der Grundlage der Theorie der Moralentwicklung jedoch darauf, dass die Schaffung und das Verständnis des Rechts in komplexen Gesellschaften nicht ohne einen moralischen Rahmen auskommt. Anhand empirischer Forschungsergebnisse zu Umweltkonflikten zeichnen Breit & Eckensberger unterschiedlich komplexe Formen der Wahrnehmung von Handlungschancen und Handlungsverantwortung im Rahmen formaler demokratischer Institutionen wie Recht und Politik, hinter denen jeweils unterschiedliche Ideen von Gerechtigkeit stehen. Als Konsequenz für Demokratieerziehung ziehen die Autoren den Schluss, es sei dringend geboten, Schülerinnen und Schülern das demokratische Rechtssystem als Teil ihres Alltags zu vermitteln und dabei den gleichzeitigen Zusammenhang und Gegensatz von Recht und Moral zu verdeutlichen.
Abstract (english): Against the backdrop of debates demanding more institutionalised educational autonomy the authors of this contribution shed light on the relationship between law and other non-codified rule systems, above all that between law and morality. The authors emphasise the need to consider different social interpretation spheres of normative rule systems in this regard - communitarian- interactionistic and societal-functional ones. Instead of attributing law and morality to one of these spheres, the authors insist on the thesis that creating and understanding law in complex societies cannot do without a moral frame. On the basis of empirical results on environmental conflicts it can be shown how the perception of action space and responsibility in the context of formal democratic institutions, like law and politics, differ in complexity and are rooted in different concepts of justice. The authors conclude that in democratic education students must come to know the legal system as part of their daily life while simultaneously demonstrating clearly the coexisting connectivity and difference of law and morality.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.
Title: Kultur und Moral
In: Thomas, A. (Hrsg.): Kulturvergleichende Psychologie, Göttingen: Hogrefe, 2003 (2. Aufl.), S. 309-345
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Moral; Kultur; Interkultureller Vergleich
Abstract: Das Kapitel klärt zunächst, dass Moral ein genuiner Teil der Kultur ist, und dass deswegen beide Konzepte nicht unabhängig voneinander untersucht werden können. Es setzt dann die klassische Dichotomie der kulturellen Relativität von Moral einerseits und den Universalitätsannahmen in der Ethik als Rahmen der Diskussion gegenwärtiger kulturvergleichender Forschung zur Entwicklung moralischer Urteile. Im Zentrum dieser Diskussion steht naturgemäß Kohlbergs Theorie. Es werden positive Evidenzen und Schwächen dieser Theorie im Rahmen der kulturvergleichenden Forschung dargestellt, sowie eine kulturspezifische (chinesische) Weiterentwicklung dieser Theorie. Anschließend wird auf die theoretische Formulierung und Forschung zur Bereichsspezifität sozialer Kognitionen eingegangen. Schließlich wird aus der Beziehung zwischen Kultur und Moral eine Kritik an der gegenwärtigen nomothetischen Psychologie abgeleitet.
Abstract (english): The chapter first clarifies that morality is a genuine part of culture, and that therefore these concepts can not be investigated independently. The classical dichotomy of a moral relativism and an ethical universalism is then used as a framework for the discussion of present day cross-cultural research on moral development. Naturally, the focus is on Kohlberg's theory. Positive evidence as well as weaknesses of this theory are summarized in the light of cross-cultural research, and a culture specific (Chinese) further development of the theory is presented. More recent formulations and research on domain specific social cognition are also summarized. Finally the relation between culture and morality is used as a basis of a more general criticism of the present day nomothetical psychology.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko
Title: Kann das Schulrecht ohne Moral auskommen? Anmerkungen aus der Perspektive der Entwicklungspsychologie
In: Döbert, Hans; Kopp, Botho von; Martini, Renate; Weiß, Manfred (Hrsg.): Bildung vor neuen Herausforderungen: Historische Bezüge - rechtliche Aspekte - Steuerungsfragen - internationale Perspektiven, Neuwied: Luchterhand, 2003 , S. 23-34
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Schulrecht; Moral
Abstract: Die Autoren des Beitrags leuchten vor dem Hintergrund der Forderung nach mehr rechtlich gesicherter pädagogischer Eigenverantwortung das Verhältnis von Recht zu anderen nicht-kodifizierten Regelsystemen aus, vor allem zur Moral. Hierbei legen sie besonderen Wert auf die Beachtung unterschiedlicher Deutungsräume von Normensystemen - gemeinschaftlich- interaktionistische und gesellschaftlich-funktionale. Anstatt diese aber jeweils Moral und Recht zuzuordnen, beharren die Autoren auf der Grundlage der Theorie der Moralentwicklung jedoch darauf, dass die Schaffung und das Verständnis des Rechts in komplexen Gesellschaften nicht ohne einen moralischen Rahmen auskommen kann. Anhand empirischer Forschungsergebnisse zu Umweltkonflikten zeigen sie unterschiedlich komplexe Formen der Wahrnehmung von Handlungschancen und Handlungsverantwortung im Rahmen formaler demokratischer Institutionen wie Recht und Politik, hinter denen unterschiedliche Ideen von Gerechtigkeit stehen. Als Konsequenz für Demokratieerziehung ziehen die Autoren den Schluss, es sei dringend geboten, Schülerinnen und Schülern das demokratische Rechtssystem als Teil ihres Alltags zu vermitteln und dabei den gleichzeitigen Zusammenhang und Gegensatz von Recht und Moral zu verdeutlichen.
Abstract (english): The authors of this contribution shed light on the relationship between law and other non-codified rule systems above all between law and morality. Background of the discussion is the demand for more institutionalised educational self responsibility. The authors emphasise to consider different social interpretation spheres of normative rule systems - communitarian- interactionistic and societal-functional ones. Instead attributing law and morality to one of these spheres, the authors insist on the thesis that the creation and the understanding of law in complex societies cannot ensue without a moral frame. On the basis of empirical results about environmental conflicts can be demonstrated how different complex forms of the perception of action space and responsibility in the context of formal democratic institutions like law and politics rooting in different concepts of justice. The authors draw the consequence that for the scope of democratic education students must come to know the law system as part of their daily life and experience clearly the simultaneously coherence and opposition of law and morality.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Weyers, Stefan
Title: Delinquenz, soziale Herkunft, Bildung und Moral. Eine Studie zur moralischen Entwicklung jugendlicher Straffälliger
In: Neue Praxis, 32 (2002) 6, S. 532-556
Publication Type: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Eltern; Sozialisation; Moralische Erziehung; Jugendlicher; Jugendkriminalität; Soziale Herkunft; Bildung
Abstract: Kann Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung einen Beitrag zum Verständnis jugendlicher Delinquenz leisten? Anhand einer Zufallsstichprobe von 30 inhaftierten männlichen Straftätern wurden Kohlbergs kriminologische Annahmen und dieBedeutung sozialer Anregungsbedingungen für die Entwicklung des moralischen Urteils untersucht. Die straffälligen Jugendlichen weisen moderate Entwicklungsverzögerungen auf, sie urteilen jedoch - entgegen der Hypothese Kohlbergs - überwiegend nicht auf den niedrigen, präkonventionellen Moralstufen. Es zeigt sich auch keine Beziehung zwischen der Moralstufe und der Schwere der Tat. Dagegen wird die Bedeutung von Bildungserfahrungen und strukturellen Bedingungen der sozialen Herkunft für die Entwicklung des moralischen Urteils eindrücklich bestätigt. Dies gilt für die soziale Schicht, das Familiensystem und insbesondere die Schulbildung. Die Ergebnisse werden unter Einbeziehung weiterer Befunde diskutiert; dabei wird die Ambivalenz vieler Straftäter gegenüber moralischen Normen betont. Es wird die These vertreten, dass für das Begehen oder Unterlassen von Straftaten weniger moralkognitive Kompetenzen, als vielmehr Prozesse der Aufrechterhaltung der (moralischen) Identität von Bedeutung sind.
Abstract (english): Does Kohlberg's theory of moral development contribute to understanding juvenile delinquency? The criminological assumptions of Kohlberg and the relevance of social environmental conditions for the development of moral judgment werestudied with a random sample of 30 imprisoned delinquent males. The criminal offenders show moderate developmental delays, but predominantly their moral judgments are not on the low pre-conventional moral stages as Kohlberg hypothesized. A relation between moral stage and the seriousness of offences could also not be found. However, the results clearly indicate the importance of structural conditions of social origin (class; family system) and particularly of school education for the development of moral reasoning. The findings, including other results are discussed, especially emphasizing the ambivalent attitude of many criminal offenders toward moral norms. It is argued that with regard to committing or not- committing criminal offences processes of maintaining the (moral) identity are more important than moral-cognitive stages.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.
Title: Juízos morais no contexto de orientações de valores econômicos e ecológicos: o caso de uma usina de força abastecida a carvão
In: Eda Terezinha de Oliveira Tassara (Org.): Panoramas interdisciplinares para uma psicologia ambiental do urbano, Sao Paulo: EDUC/FAPESP, 2001 , S. 141-186
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Portugiesisch
Keywords: Moral; Urteil; Wertorientierung; Entwicklungspsychologie; Umwelt
Abstract: Das Kapitel fasst eine umfangreiche Studie zusammen, deren Ursprünge im Jahr 1984 liegen. Es behandelt die Spannung zwischen ökonomischen und ökologischen Wertorientierungen in einem lebensnahen Kontext. Die Studie zielt deshalb nicht auf eine Bestimmung "ökoethischer" Positionen im engeren Sinn ab, sondern auf eine Analyse der Rolle moralischer Urteile im Kontext eines Umweltproblems. Die moralischen Urteile sind durch drei unterschiedliche Ansätze definiert, die zunehmend kontextualisiert sind: (a) Durch das (dekontextualisierte) Heinz- Dilemma; (b) durch ein kontextualisiertes (fiktives) Dilemma, und (c) durch "alltagsweltliche Moraltypen", die aus biographischen Interviews gewonnen wurden. Mit steigender Kontextualisierung nimmt auch die Bedeutung nicht- moralischer Konzepte zu: (a) propositionales Inhaltswissen über das Krafwerk, z.B. technische, ökonomische, historische Aspekte; (b) motivationale Faktoren (Betroffenheit); (c) Kontrollvorstellungen; (d) emotionale Prozesse. Die Studie basiert auf einer Theorie (Handlungstheorie) und auf Methoden (Dilemmakern und biographische Interviews) , die einerseits auf Kohlbergs Arbeiten aufbauen, andererseits von diesen abweichen. Die Studie demonstriert die generelle Fruchtbarkeit der Verknüpfung der entwicklungspsychologischen Theorie über moralische Urteile und der Umweltpsychologie.
Abstract (english): The chapter is a highly selected summary of a large scale project, which began in 1984, and aimed at the analysis of moral judgments implied in the tension between economic and ecological orientations in real life contexts. Hence, the study does not aim at the investigation of "eco-ethics" in the narrow sense of the word, but at the analysis of the role of moral arguments in the context of an environmental problem. Moral judgments are defined by three approaches which entail increasing amounts of contextualization. (a) They are defined by the decontextualized Heinz-dilemma, (b) by a contextualized (fictitious) dilemma that refers to the construction of a real power plant, and (c) by "types of everyday morality", derived from biographical interviews. With increasing contextualization, non-moral dimensions also increase in their relevance: (a) propositional knowledge, i.e. technical, economic, historical aspects of the case, (b) motivational factors, ( c) control theories, and (d) emotional involvement in the problem. The study is based on a theory (action theory) and method (dilemma core and biographical interviews) which is derived from, but also deviates in some respects from the one KOHLBERG developed. The study quite generally demonstrates the fruitfulness of combining the developmental psychological theory of moral judgments with environmental issues.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.; Döring, Thomas; Breit, Heiko
Title: Moral dimensions in risk evaluation
In: Boehm, Gisela; Nerb, Josef; McDaniels, Timothy; Spada, Hans (Ed.): Environmental risks: Perception, evaluation and management, Oxford: Elsevier Science, 2001 (Research in Social Problems and Public Policy, 9), S. 137-164
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Englisch
Keywords: Entwicklungspsychologie; Moral; Urteil; Handlungstheorie; Interview
Abstract: In dem Beitrag soll gezeigt werden, dass die Theoriearbeit und Forschung zum Risiko durch die Integration von Konzepten der Entwicklungstheorie zum moralischen Urteil eine Bereicherung erfährt. Um beide Theoriestränge aufeinander zu beziehen, wird ein (gemeinsamer) handlungstheoretischer Theorierahmen verwendet, innerhalb dessen sowohl die Theorie des moralischen Urteils als auch Risikokonzeptionen rekonstruiert werden können. Es wird argumentiert, dass sich in Abhängigkeit von verschiedenen moralischen Orientierungen auch die Wahrnehmung und Konstruktion von Risiken ändert. Durch die Integration von verschiedenen Handlungsebenen und moralischen Urteilsniveaus konnten 4 Typen eineralltagsweltlichen Moral konstruiert werden, die sich in Bezug auf "Reifegrad" und Komplexität unterscheiden. Diese Idealtypen wurden durch halb-strukturierte, leitfadenorientierte Interviews (N=80) über Risiken im Bereich der Landwirtschaft empirisch getestet. Die Ergebnisse bestätigen a) die empirische Validierung der 4 Typen und b) die Unterschiedlichkeit der Risikokonstruktionen in Abhängigkeit der Typen. Es werden einige Parallelen zu anderen Typen von sog. "Risikokulturen" diskutiert und einige praktische Konsequenzen (für Handeln und Bildung) herausgearbeitet.
Abstract (english): The contribution intends showing that theorizing and research on risk is enriched by integrating concepts from the developmental theory of moral judgement. It is argued that in the context of different moral orientations the perception and conceptualization of risk changes. To integrate both research traditions (risk and morality) a common action theory framework is proposed and applied to the theory of moral development and risk conceptualizations. By integrating "levels of actions" into "levels of moral judgment" four "ideal types of everyday morality" are constructed theoretically and tested empirically by means of semi-structured interviews (N= 80) on risks in agricultural settings. The types differ in maturity and complexity. The results demonstrate (a) the empirical validity of the four types and (b) that in fact the risk concepts of these types differ. Some similarities to other types of "risk cultures" are discussed and practical consequences (for behavior and education) are elaborated.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.
Title: Anmerkungen zur Beziehung zwischen Recht und Moral aus entwicklungspsychologischer Sicht
In: Jung, Heide; Neumann, Ulfried (Hrsg.): Rechtsbegründung - Rechtsbegründungen.Günter Ellscheid zum 65. Geburtstag, Baden-Baden: Nomos, 1999 , S. 19-55
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Entwicklungspsychologie; Moral; Urteilsbildung; Strafe
Abstract: Es handelt sich um ein Kapitel für eine Festschrift für Günter Ellscheids 65 Geburtstag. Insofern greift sie ein entwicklungspsychologisches Thema auf, das dieser einmal aus rechtlicher Perspektive diskutiert hat: Die wechselnde Rolle der Strafe in der Rechtsgeschichte, die er in Beziehung setzt zur Theorie der Entwicklung moralischer Urteile, die der Schweizer Biologe, Psychologe und Philosoph Jean Piaget bereits 1932 vorgelegt hat. Das Kapitel greift Ellscheids Argumente auf und diskutiert diese vor dem Hintergrund der gegenwärtigen entwicklungspsychologischen Theoriebildung und Forschung zur Moralentwicklung.
Abstract (english): The chapter is part of a festschrift in honour of Günter Ellscheid's 65th birthday. It takes up a topic which is of developmental psychological origin and which he applied to a legal perspective: the changing role of punishment in the history of law, which he relates to the ontogenetic theory of moral judgment presented by the Swiss biologist, philosopher and psychologist Jean Piaget in 1932. In the chapter Ellscheid's arguments are used as a starting point for a discussion of this topic in light of present research and theorizing on the development of moral judgments.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.
Title: Socio-moral development
In: Messer, David; Millar, Stuart (Hrsg.): Exploring developmental psychology: From infancy to adolescence, London: Arnold, 1999 , S. 302-322
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Lexika/Enzyklopädie o.ä.
Language: Englisch
Keywords: Entwicklungspsychologie; Moral; Ethische Erziehung
Abstract: Es handelt sich um ein Kapitel in einem entwicklungspsychologischen Lehrbuch, das für den englischen "Markt" geschrieben wurde. Es setzt den Schwerpunkt auf die Entwicklung ethisch-moralischen Denkens. Die Darstellung beginnt bei PIAGET, geht zu KOHLBERG über und endet bei modernen Theorien. Es betont jedoch - im Gegensatz zu vielen Darstellungen vor allem von PIAGETs Theorie - die wichtige Rolle der Affekte in der Entwicklung moralischen Denkens, und es zeigt, daß in gegenwärtigen Forschungsansätzen, einerseits der Bereich moralischer Urteile um weitere normative Bezugssysteme (Persönliche Vorlieben, Konventionen) ergänzt wird, und daß andererseits die kulturellen Kontexte für die Entwicklung der "sozio-moralischen Entwicklung" stärker berücksichtigt werden.
Abstract (english): The chapter is part of a textbook, written for the British "market". It focuses on ethical-moral thinking, starting with theories of PIAGET and KOHLBERG, and ending with modern approaches. Contrary to the presentation of this topi c in other textbooks - particularly of PIAGET's theory - the role of affects in the development of moral judgments is underscored. Additionally, it is explained that the domain of moral reasoning has been supplemented by other domains of normative rules systems (personal concerns, conventions), and that cultural contexts are of increasing relevance to this topic.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur
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Author(s): Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko; Döring, Thomas
Title: Ethik und Barrieren in umweltbezogenen Entscheidungen. Eine entwicklungspsychologischje Perspektive
In: Linneweber, Volker; Kals, Elisabeth (Hrsg.): Umweltgerechtes Handeln: Barrieren und Brücken, Berlin: Barriere und Brücken, 1999 , S. 165-190
Publication Type: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Language: Deutsch
Keywords: Entwicklungspsychologie; Urteilsbildung; Moral; Ethik; Umweltschutz
Abstract: In dem Buchkapitel wird die Theorie der (ontogenetischen) Entwicklung moralischer Urteile mit Fragen der Bewertung von unterschiedlichen Umweltproblemen verknüpft. Aus dieser Perspektive stellen sich Barrieren als wichtige Anregungsbedingungen heraus. Zudem wird eine handlungstheoretische Perspektive eingenommen. Aus dieser wird zunächst die generelle Beziehung zwischen ökonomischem und ethischem Denken diskutiert und herausgearbeitet, dass sich diese "De nktypen" gerade über die in ihnen enthaltenen Barrieren komplementär zueinander verhalten. Dann werden im Rahmen einer handlungstheoretischen Rekonstruktion moralischer Urteile vier "Typen alltagsweltlicher Moral" unterschieden und ihre je spezifische Beziehung zur Umwelt durch thematisch relevante Konzepte wie Emotionen, Faktenwissen, Risikoauffassung, Verantwortung, Kontrolle, Solidarität und Identitätsbezug expliziert.
Abstract (english): The main goal of the chapter is to combine the (ontogenetic) theory on the development of moral judgments with environmental issues. From this developmental perspective barriers turn out to be fertile incitement conditions. Additionally, an action theory perspective is taken, which allows one to determine the relationship between economical and ecological "types" of reasoning quite generally on the basis of the barriers involved. Finally four "types of everyday morality" are distinguished empirically and elaborated in terms of their relationship to environmental issues. This is realized by means of concepts like emotions, propositional knowledge, risk, responsibility, control, solidarity and identity formation which are all discussed in terms of their relevance for environmental decisions and their evaluation.
DIPF-Departments: Bildung und Kultur