Bildungsbezogene Informationssuche im Internet und beim Deutschen Bildungsserver I + II

I: Informationswissenschaftliche Analyse des Verhaltens von Nutzenden mit Blick auf Optimierungsbedarfe der Retrievalfunktionalitäten / II: Informationswissenschaftliche Analyse von Informationsbedarfen und des Informationsverhaltens von Studierenden mit Berufszielen im Bildungsbereich

Projektbeschreibung

Während der ersten Projektphase (12/2009 – 11/2011) wurde die bildungsbezogene Informationssuche zunächst aus einer zielgruppenübergreifenden Perspektive untersucht und im weiteren Verlauf der Schwerpunkt auf die Zielgruppe der Lehrenden gelegt. In der zweiten Phase (2/2012 – 1/2014) lag der Fokus auf dem fachbezogenen Informations- und Suchverhalten von Studierenden mit Berufszielen im Bildungsbereich.

Der Deutsche Bildungsserver steht einerseits im Wettbewerb mit thematisch ähnlich ausgerichteten Diensten und Webangeboten, andererseits aber auch mit Universalsuchmaschinen. Er spezifiziert sein Angebot für so unterschiedliche Zielgruppen wie u. a. Schüler*innen, Lehrende, Eltern, Ausbildende, Auszubildende, Studierende, Forschende und Weiterbildungsinteressierte. Es ist davon auszugehen, dass diese Zielgruppen verschiedenartige Informationsbedürfnisse aufweisen und ebenso über unterschiedliches Fachwissen und unterschiedliche Retrievalfähigkeiten bzw. Medienkompetenzen verfügen.

Auf der Grundlage empirischer Erkenntnisse über nutzungsgruppenspezifische Informationsbedürfnisse und entsprechend verwendeter Internetinformationsdienste wurde aus nutzungsorientierter Perspektive und gestützt auf methodische Ansätze des Web Information Retrieval das spezifische Suchverhalten bei der Informationssuche im Internet und speziell beim Deutschen Bildungsserver analysiert. Zentrale Fragestellungen drehten sich um die Anteile, welche die einzelnen Gruppen der Nutzenden einnehmen, die jeweiligen thematisch-inhaltlichen Bedürfnisse sowie bei den Suchvorgängen vorhandene Zielvorstellungen. Auch Fragen nach den sonstigen im Internet genutzten Suchdiensten bzw. Suchdienste-Typen sowie deren Bewertung wurde nachgegangen.

Die Beantwortung dieser Fragen ist für einen quantitativen Überblick über das Themenfeld der bildungsbezogenen Informationssuche im Internet elementar. Möglichkeiten zur Generierung diesbezüglicher Erkenntnisse liegen in Befragungen und Beobachtungen der Nutzenden. Beide Methoden wurden im Projekt eingesetzt, um mit Hilfe von Nutzenden des Deutschen Bildungsservers Befunde zu diesen Fragestellungen zu erschließen. Mit Hilfe von Onlinebefragungen wurden Fragen zur Auswahl und zu den Auswahlkriterien von zur bildungsbezogenen Informationssuche genutzten Diensten, zu deren Nutzungsintensität und zur subjektiven Einschätzung dieser Dienste geklärt. Ebenso wurden Fragestellungen zu Themenfeldern, thematischen Schwerpunkten und pragmatischen Kontexten der bildungsbezogenen Informationssuche mit Blick auf soziodemographische Aspekte der vorhandenen Zielgruppen dargelegt. Mit Hilfe einer Analyse von Logdateien des Bildungsservers, in denen das Interaktionsverhalten der Nutzenden protokolliert wird, wurde eine spezifische Klassifizierung bildungsbezogener Suchanfragen unternommen.

In der zweiten Projektphase wurde das Informationsverhalten der bisher unterrepräsentierten, aber für den Bildungsserver relevanten Zielgruppe Studierende und Nutzende der jüngeren Generation untersucht (z. B. aktive Partizipation im Web und Bildung von Online-Gemeinschaften). Methodisch beruhte das Vorgehen auf einer Kombination von Nutzungstests, Befragungen und der Analyse des online sichtbaren Kommunikationsverhaltens. Beantwortet werden sollte die Frage, wo und wie Fachinformationsdienste im Informationsprozess real anknüpfen müssen, um auch in Zukunft eine kompetente Informationsversorgung zu leisten. Als Ergebnisse wurden einerseits grundlagenorientiertes Wissen zum Themenfeld und andererseits praxisorientierte Erkenntnisse zur Optimierung der Inhalte, Struktur und Oberfläche des Deutschen Bildungsservers angestrebt.

Finanzierung

Das Projekt wurde aus institutseigenen Mitteln finanziert.

Kooperationen

Universität Hildesheim, Fachbereich III: Informations- und Kommunikationswissenschaften, Institut für Angewandte Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Joachim Griesbaum)

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Informationszentrum Bildung
Laufzeit:
12/2009 – 01/2014
Finanzierung:
DIPF