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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Kreibich-Fischer, R.; Gaul, G.
Titel: Bewußtmachung "eigener Bedürfnisse" als Therapieziel bei Krebskranken. Rechtfertigung von Egoismus oder Entwicklung von Autonomie?
Aus: Koch, Uwe; Weis, J. (Hrsg.): Krankheitsbewältigung bei Krebs und Möglichkeiten der Unterstützung, Stuttgart: Schattauer, 1998 , S. 144-1458
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Abstract: Die Beobachtung, daß gerade Krebskranke häufig sehr (über)angepaßte Menschen zu sein scheinen, hat nicht nur als Erklärung zumindest von einer Ursache für die Erkrankung selbst gedient, sondern auch zur Forderung geführt, daß es ein wichtiger Teil der Therapie sein müsse, daß gerade KrebspatientInnen zunächst ihre eigenen Bedürfnisse (wieder) entdecken müssen. Es wird zunächst theoretisch argumentiert, daß in diesem Zusammenhang zwischen "Egoismus" und "Autonomie" unterschieden werden muß, dann wird die Theorie der Selbstentwicklung von KEGAN dazu verwendet, diesen Unterschied entwicklungspsychologisch als unterschiedlich reife Form des Selbstbezuges zu bestimmen. Schließlich wird anhand der empirischen Analyse von Patientengesprächen gezeigt, daß beide Fälle vorkommen, daß die "Regression" zum Egoismus eine erhebliche Toleranz der sozialen Umwelt voraussetzt und die Entwicklung zur Autonomie eine wirkliche Persönlichkeitsentwicklung enthält, die auch ( oder gerade) während der Krebskrankheit möglich ist.
DIPF-Abteilung: Pädagogische Psychologie