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Autor*innen: Weiß, Manfred; Preuschoff, Corinna
Titel: Sind mehr Privatschulen eine Antwort auf PISA? Ergebnisse einer explorativen Analyse von Daten aus PISA-E
In: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 51 (2003) 2, S. 231-239
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: PISA; Privatschule; Schülerleistung; Deutschland
Abstract: Bei der Suche nach Antworten auf das schlechte Abschneiden Deutschlands in der PISA-Studie wird bisweilen auch der Ausbau privater Bildungsangebote als aussichtsreiche Strategie zur Qualitätssteigerung propagiert. Dahinter steht die Überzeugung, dass Privatschulen leistungsfähiger als staatliche Schulen sind. In dem Artikel werden die Ergebnisse eines auf der Basis eines Matching-Verfahrens vorgenommenen Leistungsvergleichs staatlicher und privater Realschulen und Gymnasien der PISA-E-Stichprobe präsentiert. Sie zeigen keine substanziellen Leistungsunterschiede zwischen den Stichprobenschulen in den in PISA 2000 untersuchten Kompetenzbereichen. Zwei tentative Schlussfolgerungen werden daraus gezogen: (1) Das in Deutschland existierende, in Artikel 7 GG festgelegte korporatistische Modell des "Dritten Sektors" im Schulbereich sorgt für relativ geringe Unterschiede in den institutionellen Rahmenbedingungen derSchulen in staatlicher und privater Trägerschaft ( Ersatzschulen). (2) Für die Entstehung selektionsbedingter Lernmilieus ist die Schulform von überragender Bedeutung, so dass die Rechtsform der Schule kaum noch differenzierungsverstärkend wirkt.
Abstract (english): As a reaction to Germany's poor performance in PISA 2000 some propose an expansion of the private school sector as a strategy to improve quality in the school system. This is based on the conviction that private schools outperformpublic ones. In the article the results of an achievement comparison between public and private Realschulen and Gymnasien of the extended PISA sample are presented which have been matched according to certain criteria. No substantial differences are found between the matched schools in the three domains tested in PISA 2000. Two tentative conclusions are drawn: (1) The corporatist third sector model in Germany as laid down in Article 7 of the Federal Constitution ensures that there are little differences in the institutional context of public and private schools. (2) For the formation of selective learning environments the type of school is of paramount importance, the status of control (public/private) does not add to a significant degree to selectivity.
DIPF-Abteilung: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens