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Autor*innen: Wagner, Wolfgang; Rose, Norman; Dicke, Anna-Lena; Neumann, Marko; Trautwein, Ulrich
Titel: Alle alles lehren - Schulleistungen in Englisch, Mathematik und den Naturwissenschaften vor und nach der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe in Sachsen
In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 17 (2014) 2, S. 345-369
DOI: 10.1007/s11618-014-0492-7
URL: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11618-014-0492-7
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Abiturient; Biologieunterricht; Chemieunterricht; Einflussfaktor; Empirische Untersuchung; Englischunterricht; Fächerwahl; Grundkurs; Gymnasiale Oberstufe; Item-Response-Theory; Kompetenz; Leistungskurs; Leistungstest; Mathematikunterricht; Oberstufenreform; Physikunterricht; Sachsen; Schülerleistung; Unterrichtszeit
Abstract: In den letzten Jahren wurden in zahlreichen Bundesländern die als Kernbereiche des Gymnasiums betrachteten Fächer (Deutsch, Mathematik, Fremdsprache) sowie teilweise die naturwissenschaftlichen Fächer gestärkt. Dazu wurden in entsprechenden Reformen die Wahlmöglichkeiten bezüglich der Kursbelegung sowie der Prüfungsfächer eingeschränkt. Die vorliegende Studie untersucht Konsequenzen der Oberstufenreform in Sachsen auf den Unterrichtsumfang sowie die Leistungen in den Fächern Mathematik, Englisch und den Naturwissenschaften. Erwartungsgemäß zeigten sich aufgrund der reformbedingten durchgängigen Belegverpflichtung im Bereich der Naturwissenschaften in den Fächern Physik und Chemie substanzielle Anstiege des Leistungsniveaus. Zudem kam es in den Fächern Chemie und Biologie zu einer Abnahme der Leistungsheterogenität. Die Reformeffekte auf das durchschnittliche Leistungsniveau waren dabei im Wesentlichen mit unterschiedlichen Kursbelegungsquoten (Anteile Grundkurs, Leistungskurs, abgewählt) assoziiert, wobei sich das kurs(niveau)spezifische Leistungsniveau als weitgehend unabhängig von der schulischen Lernzeit erwies. Für die Fachleistungen in Mathematik und Englisch ergaben sich keine Veränderungen im Hinblick auf das durchschnittliche Niveau sowie die Leistungsstreuung. (DIPF/Org.)
Abstract (english): Over the last few years, German federal states have increasingly emphasized and strengthened the subjects regarded as core domains of the Gymnasium (the academic school track), including German, mathematics, foreign languages and, to some extent, science subjects (biology, chemistry, physics) by reducing the number of course and examination options through specific educational reforms. The present study investigates consequences of the reform of upper secondary schooling in the federal state of Saxony on the learning time allocated to subjects and on achievement in the domains of mathematics, English and natural sciences. As expected, the mandatory course selection of science subjects introduced through the reform led to substantially higher achievement levels in physics and chemistry. Moreover, disparities in achievement in the subjects of chemistry and biology were reduced. The reform effects on average achievement levels were strongly associated with course level choices (basic course, advanced course, drop out). Achievement rates relating to course level were, however, largely independent of the amount of allocated learning time. No changes were observed with regard to achievement levels and disparities in mathematics and English. (DIPF/Org.)
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Neumann, Marko
Titel: Das Abitur in Deutschland - Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Überblick
Aus: Eberle, Franz;Schneider-Taylor, Barbara;Bosse, Dorit (Hrsg.): Abitur und Matura zwischen Hochschulvorbereitung und Berufsorientierung, Wiesbaden: Springer VS, 2014 , S. 245-259
DOI: 10.1007/978-3-658-06090-9
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Abitur; Abiturient; Abiturprüfung; Absolvent; Bildungsinhalt; Bildungsstandards; Deutschland; Gymnasiale Oberstufe; Hochschulreife; Kurssystem; Organisation; Schülerzahl; Schulzeit; Veränderung; Vereinheitlichung; Zentrale Prüfung
Abstract: Der Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen rund um das Abitur in Deutschland. Dazu zählen der anhaltende Trend zu höheren Abiturientenquoten, die Öffnung der Wege zur Hochschulreife, die Veränderungen in der organisatorischen Ausgestaltung der gymnasialen Oberstufe, die Einführung nationaler Bildungsstandards und zentraler Abiturprüfungen sowie die Umstellung von G9 auf G8 (und die zum Teil bereits wieder erfolgte Rücknahme bzw. Modifikation dieser Reform). (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Neumann, Marko; Trautwein, Ulrich
Titel: Die (Rück?)Reform der gymnasialen Oberstufe. Hintergründe, Entwicklungen in den Bundesländern und empirische Befunde aus der TOSCA-Repeat-Studie
Aus: Ritzi, Christian; Tosch, Frank (Hrsg.): Gymnasium im strukturellen Wandel: Befunde und Perspektiven von den preußischen Reformen bis zur Reform der gymnasialen Oberstufe, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2014 (Bildungsgeschichte. Forschung-Akzente-Perspektiven), S. 247-276
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Tagungsband/Konferenzbeitrag/Proceedings
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Abiturprüfung; Baden-Württemberg; Bundesland; Deutschland; Empirische Untersuchung; Gymnasiale Oberstufe; Konzeption; Kurssystem; Reform; Struktur; Veränderung
Abstract: Der Beitrag gibt im ersten Teil einen Überblick über die Hintergründe und Zielstellungen der sich in den letzten Jahren vollziehenden inhaltlichen und organisatorischen Neuordnung der gymnasialen Oberstufe. Kennzeichnend für die Stoßrichtung des inzwischen in vielen Bundesländern realisierten Umbaus der Oberstufe ist die Rücknahme von Wahl- und damit auch Profilierungsmöglichkeiten bei gleichzeitiger Ausweitung der Beleg- und Prüfungsverpflichtungen in den "Kernfächern" Deutsch, Mathematik und Fremdsprache. Im zweiten Teil des Beitrags werden zentrale Befunde der bislang vorliegenden Auswertungen der TOSCA-Repeat-Studie zu den Auswirkungen der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg dargestellt.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Drope, Tilman; Jurczok, Anne
Titel: Weder gleichwertig noch gleichartig. Besonderheiten und Problemlagen integrierter Sekundarschulen in einem sozio-ökonomisch schwachen Stadtteil Berlins
In: Zeitschrift für Pädagogik, 59 (2013) 4, S. 496-507
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Berlin; Deutschland; Ethnographie; Gegliedertes Schulsystem; Grundschule; Gymnasiale Oberstufe; Gymnasium; Integrierte Sekundarschule; Schulform; Schulkultur; Schulreform; Schulstandort; Schulwahl; Sekundäranalyse; Soziale Ungleichheit; Sozioökonomische Lage; Stadtteilarbeit; Tradition; Wahrnehmung; Weiterführende Schule
Abstract: Seit dem Schuljahr 2010/2011 gibt es in Berlin ein zweigliedriges Schulsystem aus Gymnasien und Integrierten Sekundarschulen. Auf der Grundlage von im Rahmen eines ethnografisch orientierten Forschungsprojektes gesammelten Daten untersucht dieser Beitrag die Wahrnehmung der Umstellung und die daraus resultierenden Anforderungen in einem sozio-ökonomisch schwachen Berliner Stadtteil. Dabei zeigt sich, dass die bildungspolitisch wiederholt geäußerte Gleichwertigkeit beider Schulformen, die vor allem mit der prinzipiellen Möglichkeit des Erwerbs der Hochschulreife begründet wird, in erster Linie von den Bedingungen einzelner Standorte abhängig ist.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Eggert, Sabina; Ostermeyer, Frauke; Hasselhorn, Marcus; Bögeholz, Susanne
Titel: Socioscientific decision making in the science classroom. The effect of embedded metacognitive instructions on students' learning outcomes
In: Education Research International, 2013 (2013) ID 309894, S. 1-12
DOI: 10.1155/2013/309894
URL: http://dx.doi.org/10.1155/2013/309894
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Argumentation; Deutschland; Empirische Untersuchung; Experimentelle Untersuchung; Gymnasiale Oberstufe; Kooperatives Lernen; Lernerfolg; Messverfahren; Metakognition; Naturwissenschaftliche Kompetenz; Naturwissenschaftlicher Unterricht; Papier-Bleistift-Test; Problemlösen; Schüler; Schülerleistung; Selbstgesteuertes Lernen; Selbstregulation; Soziales Lernen; Urteilsbildung; Wirkung
Abstract: The purpose of the present study was to examine the effects of cooperative training strategies to enhance students' socioscientific decision making as well as their metacognitive skills in the science classroom. Socioscientific decision making refers to both "describing socioscientific issues" as well as "developing and evaluating solutions" to socioscientific issues. We investigated two cooperative training strategies which differed with respect to embedded metacognitive instructions that were developed on the basis of the IMPROVE method. Participants were 360 senior high school students who studied either in a cooperative learning setting (COOP), a cooperative learning setting with embedded metacognitive questions (COOP+META), or a nontreatment control group. Results indicate that students in the two training conditions outperformed students in the control group on both processes of socioscientific decision making. However, students in the COOP+META condition did not outperform students in the COOP condition. With respect to students' learning outcomes on the regulation facet of metacognition, results indicate that all conditions improved over time. Students in the COOP+META condition exhibited highest mean scores at posttest measures, but again, results were not significant. Implications for integrating metacognitive instructions into science classrooms are discussed.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Schneider, Kerstin; Weishaupt, Horst; Schwarz, Alexandra; Makles, Anna; Gawronski, Katharina; Diepers, Birte
Titel: Bildungsföderalismus. Zwischen Wettbewerb und Gerechtigkeit
Erscheinungsvermerk: Berlin: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, 2013 (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Hrsg.): Perspektive Bildungspolitik: Empfehlungen für mehr Chancengerechtigkeit)
URL: http://insm.de/insm/dms/insm/text/publikationen/studien/broschuere-perspektive-bildungspolitik/Brosch%C3%BCre%20Perspektive%20Bildungspolitik.pdf
Dokumenttyp: 5. Arbeits- und Diskussionspapiere; Arbeits- und Diskussionspapier (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungssystem; Deutschland; Föderalismus; Ganztagsschule; Gymnasiale Oberstufe; Landesrecht; Schuleintrittsalter; Vereinheitlichung; Zentrale Prüfung
Abstract: Es wird auf einige Unterschiede in den Bildungsbedingungen zwischen den Ländern und auf Handlungsmöglichkeiten zur Änderung der Situation hingewiesen. der Bericht ist die Kurzzusammenfassung einer ausführlichen Studie für die INSM.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Schneider, Kerstin; Weishaupt, Horst; Schwarz, Alexandra; Makles, Anna; Gawronski, Katharina; Diepers, Birte
Titel: Ungleichheiten im Bildungswesen und der Bildungsföderalismus. Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Erscheinungsvermerk: Frankfurt am Main: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung; Universität Wuppertal, 2013
URL: http://www.insm.de/insm/dms/insm/text/publikationen/studien/bildungsfoederalismus-2013/Bildungsf%C3%B6deralismus.pdf
Dokumenttyp: 5. Arbeits- und Diskussionspapiere; Forschungsbericht/Projektberichte/Schulrückmeldungen
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Anerkennung; Benachteiligung; Bildungschance; Bildungsrecht; Bildungssystem; Bundesland; Chancengleichheit; Deutschland; Einschulung; Elementarbereich; Empfehlung; Fächerwahl; Föderalismus; Ganztagsschule; Gegliedertes Schulsystem; Gymnasiale Oberstufe; KMK <Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland>; Lehramtsprüfung; Lehrer; Mobilität; Sprachförderung; Student; Übergang; Ungleichheit; Unterschied; Vergleichsuntersuchung; Weiterführende Schule
Abstract: In der vorliegenden Studie steht der Bildungsföderalismus in Deutschland im Fokus und wird auf bestehende Unterschiede und Ungleichheiten überprüft. Unterschiede entstehen zum einen, weil die Länder ihre Gestaltungsfreiheiten wahrnehmen und gestaltend wirken. Diese Unterschiede sind zunächst gewünscht und die Konsequenz des Föderalismus. Zum anderen können aber genau durch diese Gestaltungsfreiheit Ungleichheiten in den Bildungschancen entstehen, die über ein tolerierbares Maß hinausgehen und zu einem Gerechtigkeitsproblem, zur Benachteiligung, werden.
Die Studie beschreibt die Unterschiede in den rechtlichen Rahmenbedingungen und zeigt in deskriptiven Befunden, wie sich diese in der Ausgestaltung der Bildungsbereiche auswirken und ob diese wiederum Konsequenzen für die bestehende Ungleichheit haben. Zwei Ziele wurden verfolgt: Erstens sollte an einzelnen Beispielen geprüft werden, ob durch die unterschiedliche rechtliche Ausgestaltung und die faktische Bildungssituation im Ländervergleich tatsächlich als Benachteili-gungen anzusehende Unterschiede zwischen den Bundesländern bestehen. Zweitens sollte unter-sucht werden, in welcher Beziehung sich diese Länderunterschiede in der Ausgestaltung von Bil-dungsstrukturen zu den regionalen Beteiligungsstrukturen im Bildungsbereich verhalten.
• Im Elementarbereich gibt es zwar in fast allen Ländern Sprachstandserhebungen. Aber nur in einem Teil der Länder und mit großen Unterschieden werden anschließende sys-tematische Maßnahmen der Sprachförderung für die Kinder ergriffen, bei denen ein Sprachförderbedarf festgestellt wurde. Neben dem Problem der Verteilungsgerechtigkeit entsteht im Ländervergleich das Problem der Leistungsgerechtigkeit, da aufgrund der unterschiedlichen Sprachfeststellungsverfahren zwischen den Ländern nicht sicher-gestellt ist, dass Kinder für gleiche Sprachleistungen ähnlich in ihrer Sprachkompetenz bewertet werden. Die großen und häufig diskutierten Unterschiede im Ausbau der Krip-penbetreuung zwischen den Ländern verweisen ebenfalls auf das Problem der Vertei-lungsgerechtigkeit.
• Unterschiede bestehen zwischen den Ländern auch im Alter der Kinder bei Einschulung. Werden bayrische Kinder durchschnittlich mit 5,8 Jahren eingeschult, so sind regulär eingeschulte Kinder in Hessen mindestens 6,2 Jahre alt. Diese Unterschiede im Einschu-lungsalter sind durchaus relevant für die spätere Bildungskarriere, wie vorliegende em-pirische Studien zeigen.
• Bezogen auf die Ganztagsangebote existieren erhebliche Probleme hinsichtlich der Ver-teilungsgerechtigkeit. Nach wie vor lässt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle identifizie-ren, ferner setzen die Länder nach Schularten im Ausbau der Ganztagsschulen unter-schiedliche Schwerpunkte. Auch der Zugang sowie die Ausgestaltung vollzeitschulischer Berufsbildungsgänge in der Sekundarstufe II, die gerade für bildungsbenachteiligte Gruppen interessant sind, unterscheiden sich stark.
• Angesichts der immer wieder betonten Notwendigkeit, Kindern mit Migrationshinter-grund verbesserte Bildungschancen zu eröffnen und im Sinne einer integrativen Förde-rung auch ihre kulturellen Erfahrungen schulisch anzuerkennen, sind die tatsächlichen Möglichkeiten der Berücksichtigung der Muttersprache in der Schule gering und in eini-gen Ländern faktisch nicht gegeben.
• Die Regelungen in den Bundesländern bezüglich der Gliederung des Schulsystems sind sehr heterogen. Hat Sachsen beispielsweise nur zwei weiterführende Schulformen der Sekundarstufe I, finden sich in Niedersachsen derzeit acht Schulformen der Sekundar-stufe I. Wie sich derartige Unterschiede kausal auf die Kompetenzen der Schüler auswir-ken, lässt sich nicht sagen, da die erforderlichen Daten nicht für eine ländervergleichende Studie zur Verfügung stehen. Doch allein die Unübersichtlichkeit des Systems ist ein ungleichheitsrelevanter Aspekt, weil nur über ein hohes Maß an Eigeninitiative und Vor-kenntnissen die nötigen Informationen zu beschaffen sind.
• Beim Übergang auf weiterführende Schulen stellt sich zwar die Frage nach der Leis-tungsgerechtigkeit. Hier fehlt sowohl ein einheitlicher Bewertungsmaßstab für die Schü-lerleistungen als auch zunehmend die Möglichkeit einer Beurteilung, ob mit der Schul-wahlentscheidung am Ende der Grundschule gegenwärtig noch weitergehende Bil-dungsentscheidungen festgelegt und damit Bildungschancen eröffnet oder beschnitten werden. Folglich ist es weiterhin angebracht, den zum Teil ausgeprägten Unterschieden zwischen den Bundesländern im gymnasialen Schulbesuch nachzugehen. Sie haben Kon-sequenzen für die soziale Ungleichheit der Bildungschancen und können kaum durch kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Bedürfnisse zwischen den Bundesländern gerechtfertigt werden.
• Die Fächerwahl in der gymnasialen Oberstufe verweist auf das Problem der Befähi-gungsgerechtigkeit, weil im Ländervergleich unterschiedliche Befähigungsdimensionen von Schülerinnen und Schülern in unterschiedlicher Weise in die Abiturprüfung einge-bracht werden können. Mit der Einführung von zentralen Abiturprüfungen in allen Bun-desländern sind sie einen wichtigen Schritt in Richtung einer Verbesserung der Leis-tungsgerechtigkeit gegangen. Erst mit der Umsetzung der Bildungsstandards für das Abitur und deren zentraler Überprüfung bzw. einem bundesweit einheitlichen Abitur könnten aber die noch bestehenden Defizite weiter verringert werden.
Es zeigt sich somit deutlich, dass die Unterschiede zwischen den Ländern in den untersuchten Bereichen des Bildungswesens durchaus erheblich sind und auch ungleichheitsrelevante Differenzen bestehen, die die Chancengerechtigkeit einschränken können. Zudem gibt es trotz bestehender Beschlüsse der KMK und des Hamburger Abkommens nur wenig erkennbare Tendenzen zur Vereinheitlichung der Bildungssysteme und zu einem geeigneten Rahmen für Wettbewerb durch die ländereigene Umsetzung von Beschlüssen und Abkommen. Eher hat die Kultusministerkonferenz mit rechtlich unverbindlichen Beschlüssen die Vereinbarungen des Hamburger Abkommens zu-nehmend ausgehöhlt und die Unübersichtlichkeit der Bildungsmöglichkeiten für die Bildungsteil-nehmer und ihre Erziehungsberechtigten immer weiter vorangetrieben.
Vertiefende Analysen einiger besonders gleichheits- und gerechtigkeitsrelevanter Themen verstärken den Eindruck, dass jedoch nicht nur die Variation zwischen den Ländern erheblich ist, sondern auch eine erhebliche Ungleichheit innerhalb der Bundesländer besteht. Möglicherweise sind die Ungleichheiten im Bildungswesen auf regionaler Ebene deutlich bedeutsamer als derzeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Diese Befunde bedeuten nicht, dass die Autonomie der Länder in Bildungsfragen gänzlich aufgegeben werden sollte, aber eine deutliche Korrektur scheint geboten, um Ungerechtigkeit im Bildungswesen zu verringern.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Autor*innen: Stearn, Sezen; Massar, Tamara
Titel: Verkürztes Abitur: G8 oder G9?
Erscheinungsvermerk: Frankfurt am Main: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, 2013
URL: http://www.bildungsserver.de/Verkuerztes-Abitur-G8-oder-G9--10717.html
Dokumenttyp: 5. Arbeits- und Diskussionspapiere; Online Dossiers (DBS)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Abitur; Bundesland; Gymnasiale Oberstufe; Gymnasium; Lehrplan; Quellensammlung; Schuldauer; Schulreform; Schulsystem; Vergleich
Abstract: Überblick zur gymnasialen Struktur und den Regelungen zur Schuldauer am Gymnasium in den Bundesländern.
DIPF-Abteilung: Informationszentrum Bildung
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Autor*innen: Warwas, Jasmin; Watermann, Rainer; Szczesny, Markus
Titel: Zur Validität retrospektiv erfasster Schulformwahlmotive bei Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien
Aus: Tarnai, Christian (Hrsg.): Sozialwissenschaftliche Forschung in Diskurs und Empirie, Münster: Waxmann, 2011 , S. 87-101
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Befragung; Berufliches Gymnasium; Deutschland; Empirische Untersuchung; Faktorenanalyse; Gymnasiale Oberstufe; Gymnasium; Motivation; Schulform; Schulwahl
Abstract: In dieser Studie soll die faktorielle Struktur von Motiven zur Schulformwahl in der gymnasialen Oberstufe untersucht werden. Da Befunde zu Motiven von Schülern für die Wahl einer Gymnasialschulform bislang nicht vorliegen, wird im Rahmen des explorativen Charakters der Studie auf Motive für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife, auf theoretische Annahmen zu Wahlentscheidungen und bisherige Befunde zu Studien(fach)wahlmotiven und Kurswahlmotiven zurückgegriffen. Hieraus lassen sich unter Bezug zur Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci und Ryan (1993) vor allem Motive der schulischen Weiterqualifikation (Bildungsaspiration), integriert regulierte (von Fähigkeiten und Neigung geleitete) und external regulierte Motive (Punkteoptimierung) sowie die insbesondere für Kurswahlen aufgezeigten Motive der beruflichen Vorqualifikation (Berufspropädeutik) ableiten. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Herausgeber*innen: Bos, Wilfried; Klieme, Eckhard; Köller, Olaf
Titel: Schulische Lerngelegenheiten und Kompetenzentwicklung. Festschrift für Jürgen Baumert
Erscheinungsvermerk: Münster: Waxmann, 2010
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Monographie
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Berufsneigung; Bildungsforschung; Deutschland; Empirische Forschung; Empirische Untersuchung; Englischunterricht; Gymnasiale Oberstufe; Hochschulzulassung; Kompetenz; Lehrer; Leistungstest; Lernen; Metakognition; Migrationshintergrund; Modellierung; Motivation; PISA-Studie; Professionalität; Qualität; Schule; Schüler; Schülerleistung; Sekundarstufe I; Soziale Herkunft; Studium; Welt
Abstract: Diese Festschrift zu Ehren von Professor Jürgen Baumert [...] versammelt aktuelle Beiträge empirischer Schulforschung. [Die] Beiträge belegen die Breite und die wissenschaftliche Qualität der Forschungen, die sich aus den Impulsen Jürgen Baumerts entfaltet haben. Paradigmatisch zeigen sich in diesem Band jene Forschungstypen, mit denen sich Jürgen Baumert selbst in den vergangenen Jahren befasst hat: Large-scale Assessment, Lehrerforschung sowie Längsschnitt- und Übergangsstudien. Die Daten der Beiträge decken die gesamte Spanne schulischer Bildungskarrieren ab, von der Einschulung bis zum Übergang in die Hochschule. Mit 14 Beiträgen aus den Bereichen "Psychosoziale Entwicklung", "Assessment", "Lehr-Lernprozesse" und "Bildungsverläufe in institutionellen Settings" dokumentiert die Festschrift die Produktivität der Forschungsansätze, die häufig in Berlin ihren Ursprung hatten und an anderen Orten fortgesetzt, erweitert und ergänzt wurden. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation