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Autor*innen: Schuchardt, Kirsten; Brandenburg, Janin; Fischbach, Anne; Mähler, Claudia
Titel: Kognitive Profile bei lese-rechtschreibschwachen Kindern mit und ohne Aufmerksamkeitsprobleme
In: Lernen und Lernstörungen, 6 (2017) 4, S. 169-181
DOI: 10.1024/2235-0977/a000188
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-176229
URL: http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-176229
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Empirische Untersuchung; Deutschland; Grundschüler; Legasthenie; Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung; Gruppe; Kognitive Prozesse; Phonologie; Informationsverarbeitung; Sprachfertigkeit; Arbeitsgedächtnis; Schuljahr 03; Test; Fremdeinschätzung; Multivariate Analyse; Varianzanalyse
Abstract: Lese-Rechtschreibschwierigkeiten gehen sehr häufig mit Auffälligkeiten in der Aufmerksamkeit einher. Etwa jedes fünfte Kind mit Lese-Rechtschreibschwäche erfüllt auch die Kriterien einer ADHS. Für die vorliegende Studie war hierbei von Interesse, ob Kinder mit isolierten Schriftsprachschwierigkeiten die gleichen kognitiven Funktionseinschränkungen aufweisen wie Kinder mit komorbider Aufmerksamkeitsproblematik. Insgesamt 99 Drittklässler mit durchschnittlicher Intelligenz (33 Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche, 33 Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche und Aufmerksamkeitsdefizit sowie 33 unauffällige Kinder der Kontrollgruppe) wurden hinsichtlich ihrer Leistungen in der phonologischen Informationsverarbeitung, Sprache und zentral-exekutiven Arbeitsgedächtnisfunktionen miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass die lese-rechtschreibschwachen Kinder Auffälligkeiten in den Sprachfähigkeiten, im phonologischen Arbeitsgedächtnis und in der Benennungsgeschwindigkeit aufwiesen, die Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche und zusätzlicher Aufmerksamkeitsproblematik dagegen in den zentral-exekutiven Funktionen. Beide Gruppen schnitten dagegen gleichermaßen schwach im Vergleich zur Kontrollgruppe in der phonologischen Bewusstheit ab. Anhand des spezifischen kognitiven Funktionsprofils können 58-64 % der Kinder korrekt zu den einzelnen Gruppen klassifiziert werden. Insgesamt zeigen sich deutliche Unterschiede in den kognitiven Funktionsmustern, aber auch Gemeinsamkeiten, die in der Diagnostik und lerntherapeutischen Intervention Berücksichtigung finden sollten. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): Difficulties in reading and spelling (hereinafter referred to as dyslexia) often go hand in hand with additional problems of inattention. In fact, approximately one in five children with dyslexia also meets the diagnostic criteria of ADHD. In recent years, there is increasing interest in examining the underlying causes of dyslexia and investigating the cognitive circumstances that lead to comorbid inattention symptoms in some of these children. Although progress has been made in identifying the multi-causal nature of poor reading and spelling skills, the specificity of cognitive dysfunctions as they relate to different subgroups of dyslexic children remains to be determined. Thus, the aim of the present study was twofold: Firstly, it was of interest whether dyslexic children with versus without additional inattention problems show the same or different cognitive dysfunctions. Secondly, the study examined whether group membership can be reliably classified based on the children's cognitive profiles. [...] Overall, 99 third-graders (33 children with Dyslexia-only, 33 children with Dyslexia + Inattention, and 33 control group (CG) children) participated in this study. The two dyslexia groups showed below-average skills in reading and/or spelling (T < 40), while the CG performed at least average in both literacy skills (T ≥ 45). All children were normally achieving in mathematics and showed at least average intelligence. Children in the Dyslexia + Inattention group exhibited additional symptoms of inattention as indicated by parent ratings. The sample completed a comprehensive test battery assessing phonological awareness, rapid automatized naming (RAN), working memory (WM), and language skills (i.e., morphology and vocabulary). (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus
Titel: Arbeitsgedächtnis und Sprachentwicklungsstörungen. Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Diagnostik
In: Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis, 6 (2017) 3, S. 175-180
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-161236
URL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-161236
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; praxisorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Kind; Sprachentwicklung; Leistungsfähigkeit; Informationsverarbeitung; Raumvorstellung; Entwicklungsstörung; Phonologie; Diagnostik; Förderung
Abstract: Der nachfolgende Beitrag skizziert die wichtigsten Funktionsbereiche des Arbeitsgedächtnisses und gibt einen Überblick über Beeinträchtigungen der Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgedächtnisses bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen. Das stärkste Defizit betrifft die Speicherung und Verarbeitung klanglich-sprachlicher Informationen in der phonologischen Schleife des Arbeitsgedächtnisses und dort vor allem eine verminderte Präzision der Informationsaufnahme im phonetischen Speicher. Weitere Defizite lassen sich im Bereich der zentralen Exekutive ausmachen, die bereichsübergreifend zu sein scheinen. Wegen der Relevanz der verschiedenen Arbeitsgedächtnisdefizite für Förderbemühungen werden aktuelle Möglichkeiten ihrer Differenzialdiagnostik dargelegt und auf Implikationen für die Praxis hingewiesen. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Miller, Tristan; Hempelmann, Christian; Gurevych, Iryna
Titel: SemEval-2017 task 7. Detection and interpretation of English puns
Aus: Association for Computational Linguistics (Hrsg.): 11th International Workshop on Semantic Evaluations (SemEval-2017): Proceedings of the workshop, August 3-4, 2017, Vancouver, Canada, Stroudsburg; PA: Association for Computational Linguistics, 2017 , S. 58-68
DOI: 10.18653/v1/S17-2005
URL: http://aclweb.org/anthology/S17-2005
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelbänden; Tagungsband/Konferenzbeitrag/Proceedings
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Computerlinguistik; Wort; Humor; Rhetorik; Semantik; Linguistik; Phonologie; Automatisierung; Erkennen; Interpretation; System; Evaluation
Abstract: A pun is a form of wordplay in which a word suggests two or more meanings by exploiting polysemy, homonymy, or phonological similarity to another word, for an intended humorous or rhetorical effect. Though a recurrent and expected feature in many discourse types, puns stymie traditional approaches to computational lexical semantics because they violate their one-sense-per-context assumption. This paper describes the first competitive evaluation for the automatic detection, location, and interpretation of puns. We describe the motivation for these tasks, the evaluation methods, and the manually annotated data set. Finally, we present an overview and discussion of the participating systems' methodologies, resources, and results. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Informationszentrum Bildung
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Autor*innen: Büttner, Gerhard; Brandenburg, Janin; Fischbach, Anne; Klesczewski, Julia; Poloczek, Sebastian; Hasselhorn, Marcus
Titel: Arbeitsgedächtnis. Funktionsweise, Entwicklungsveränderungen und Störungen
Aus: Hartmann, Ulrike; Hasselhorn, Marcus;Gold, Andreas (Hrsg.): Entwicklungsverläufe verstehen - Kinder mit Bildungsrisiken wirksam fördern: Forschungsergebnisse des Frankfurter IDeA-Zentrums, Stuttgart: Kohlhammer, 2017 , S. 141-157
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Hirnforschung; Kognitive Entwicklung; Entwicklungsstörung; Phonologie; Raumvorstellung; Lernstörung; Legasthenie; Rechenschwäche; Einflussfaktor; Psychische Entwicklung; Kind; Grundschulalter; Schülerleistung; Längsschnittuntersuchung; Empirische Untersuchung; Deutschland
Abstract: Seit Ende der 1960er Jahre dominiert in der Gedächtnisforschung die Vorstellung, dass beim Lernen die von den Sinnesrezeptoren aufgenommene Information zunächst sogenannte sensorische Register durchläuft und dann in einen Kurzzeitspeicher gelangt, um schließlich den Weg in den Langzeitspeicher zu finden. Bereits Atkinson und Shiffrin (1968) haben darauf hingewiesen, dass der Kurzzeitspeicher beim Bearbeiten neuer Informationen die Funktion eines Arbeitsgedächtnisses übernimmt. Mit dem Begriff Arbeitsgedächtnis wird die mentale Kapazität umschrieben, die erforderlich ist, bei komplexen Aufgabenstellungen (z.B. Lesen, Rechnen, Problemlösen) relevante Informationen aktiv bereit zu halten und sie aufgabenspezifisch zu verarbeiten. Typische Arbeitsgedächtnisfunktionen bestehen etwa in der Nutzung von Strategien und Kontrollprozessen, um das Lernen zu optimieren und den späteren Abruf von Informationen aus dem Gedächtnis zu erleichtern.
Das Arbeitsgedächtnis weist vielfältige Zusammenhänge zu kognitiven Leistungen auf. Der Spracherwerb (insbesondere der Erwerb des Wortschatzes) korreliert positiv mit der Funktionsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses und bei Sprachentwicklungsstörungen finden sich Schwächen bei Teilfunktionen des Arbeitsgedächtnisses. Weiterhin ist das Arbeitsgedächtnis ein Prädiktor für schulische Leistungen. Das Erlernen der Kulturtechniken Lesen, Rechtschreiben und Rechnen wird durch ein gut funktionierendes Arbeitsgedächtnis begünstigt. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten gehen vielfach mit Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses einher. Darüber hinaus sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen (Autismus) und genetische Syndrome (z.B. Down-Syndrom) durch spezifische Arbeitsgedächtnisprofile mit typischen Stärken und Schwächen gekennzeichnet.
Im folgenden Kapitel wird das Modell des Arbeitsgedächtnisses im Sinne von Baddeley erläutert und Entwicklungsveränderungen von Arbeitsgedächtnisfunktionen im Kindes- und Jugendalter werden skizziert. Darüber hinaus werden Arbeitsgedächtnisprobleme bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten und bei intellektueller Beeinträchtigung erörtert. Hierzu werden Ergebnisse aus den beiden IDeA-Projekten BÄRENstark! und WorlD berichtet. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Ehm, Jan-Henning; Hasselhorn, Marcus
Titel: Kompensatorische Zusatzförderung zur Erhöhung der Schulbereitschaft
Aus: Hartmann, Ulrike;Hasselhorn, Marcus;Gold, Andreas (Hrsg.): Entwicklungsverläufe verstehen - Kinder mit Bildungsrisiken wirksam fördern: Forschungsergebnisse des Frankfurter IDeA-Zentrums, Stuttgart: Kohlhammer, 2017 , S. 295-311
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Akademisierung; Forschungsprojekt; Längsschnittuntersuchung; Deutschland; Kompensatorische Erziehung; Schulanfang; Schulreife; Kind; Lernvoraussetzungen; Kognitive Kompetenz; Phonologie; Frühkindliche Bildung; Frühförderung; Entwicklungsstörung; Förderungsmaßnahme; Kooperation; Kindergarten; Grundschule; Erzieher; Professionalisierung
Abstract: Die Einschulung stellt für alle Kinder eine wichtige Entwicklungsaufgabe dar und ist mit Herausforderungen in ganz unterschiedlichen Bereichen verbunden. Der Kontaktverlust zu den bisherigen Erzieherinnen und Erziehern und der Aufbau neuer Beziehungen zu Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern muss genauso bewältigt werden wie das neue, stärker arbeitsorientierte Umfeld, in dem es gelegentlich zu Misserfolgs- und Frustrationserfahrungen kommt. Besonders groß und vielfältig sind die Herausforderungen im kognitiven Bereich, insbesondere bezüglich des erfolgreichen Erwerbs der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Sind hier bis zur Einschulung bestimmte Voraussetzungen und Fertigkeiten nicht ausreichend vorhanden, erschwert dies die erfolgreiche Teilnahme am Anfangsunterricht der Grundschule. Um den Übergang zu erleichtern und die Schulbereitschaft bei möglichst allen Kindern bis zum Erreichen der gesetzlichen Schulpflicht herzustellen, wurden in den letzten Jahren vielfältige Initiativen und großangelegte Forschungsvorhaben ins Leben gerufen, Expertengremien gegründet und eine Vielzahl von Förderprogrammen entwickelt und erprobt. Eines der umfangreichsten und ambitioniertesten Projekte ist das "Schulreife Kind". In diesem Modellprojekt sollen Kinder mit schulrelevanten Entwicklungsrisiken durch gezielte kompensatorische Zusatzförderung auf den Schulstart vorbereitet werden. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung geben Anlass zur Hoffnung und zeigen auf, dass das "Schulreife Kind" das Potential hat, die Frühe Bildung für Kinder mit Entwicklungsrückständen nachhaltig zu verbessern. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Geyer, Sabrina; Titz, Cora; Müller, Anja
Titel: Möglichkeiten der vorschulischen Sprachförderung für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb
Aus: Scherf, Daniel (Hrsg.): Inszenierungen literalen Lernens: Kulturelle Anforderungen und individueller Kompetenzerwerb, Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren, 2017 , S. 39-48
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Elementarbereich; Frühpädagogik; Sprachförderung; Spracherwerb; Schriftsprache; Phonologie; Lesenlernen; Schreibenlernen; Förderungsmaßnahme; Lesekompetenz; Schreibkompetenz; Diagnostik; Mündlicher Ausdruck
Abstract: Für die gelingende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gelten ausreichende Lese- und Schreibkompetenzen als unverzichtbar. Damit alle Kinder - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihren sprachlichen Startbedingungen - gleiche Chancen auf einen gelingenden Schriftspracherwerb haben, sollten entsprechende Fördermaßnahmen bereits vor Schulbeginn ansetzen. Im gemeinsamen Rahmenplan der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen (vgl. KMK & JFMK 2004) ist sowohl die Aufgabe der frühen Förderung mündlicher Sprachkompetenzen als auch die Förderung von literacy als maßgeblicher Bestandteil sprachlicher Bildungsarbeit verankert. Die vorschulische Förderung von literacy (early literacy; auch: emergent literacy) bezieht sich auf Bildungserfahrungen rund um die Buch-, Erzähl- und Schriftkultur, die mit späteren schriftsprachlichen Kompetenzen verknüpft sind (vgl. Teale & Sulzby 1986). Als wichtigem Aspekt der early literacy wurde in der Vergangenheit vor allem der phonologischen Bewusstheit, also der Einsicht in die Lautstruktur einer Sprache, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Sie gilt als zentraler Prädiktor für spätere Lese- und Rechtschreibleistungen, ihre Förderung wird als wichtige Maßnahme zur Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten beschrieben (vgl. Schneider & Marx 2008).
Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, inwieweit gezielte Maßnahmen der vorschulischen Sprachförderung den Schriftspracherwerb von Kindern günstig beeinflussen können. Ausgehend von der Relevanz, die der Förderung der phonologischen Bewusstheit für den nachfolgenden Schriftspracherwerb zukommt, werden in Abschnitt 2 das Konzept der phonologischen Bewusstheit sowie Möglichkeiten zur vorschulischen Diagnose und Förderung dargestellt. In Abschnitt 3 werden mit dem literacy center und dem dialogischen Lesen zwei weitere Ansätze zur Förderung von early literacy beschrieben. Abschnitt 4 konzentriert sich auf die zusätzliche Förderung mündlicher Sprachkompetenzen insbesondere für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Der Beitrag schließt mit einem Ausblick, in dem Forschungsdesiderata aufgezeigt sowie Anforderungen diskutiert werden, die im Rahmen der vorschulischen Sprachförderung an die Kompetenz pädagogischer Fachkräfte gestellt werden. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus
Titel: Was sind aus psychologischer Perspektive die individuellen Voraussetzungen gelingender Lern- und Bildungsprozesse?
Aus: McElvany, Nele; Bos, Wilfried; Holtappels, Heinz Günter; Hasselhorn, Johannes; Ohle, Annika (Hrsg.): Bedingungen gelingender Lern- und Bildungsprozesse: Aktuelle Befunde und Perspektiven für die Empirische Bildungsforschung, Münster: Waxmann, 2017 (Dortmunder Symposium der Empirischen Bildungsforschung, 2), S. 11-29
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Lernvoraussetzungen; Lernbedingungen; Empirische Forschung; Bildungsforschung; Arbeitsgedächtnis; Selbstregulation; Motivation; Kognitive Kompetenz; Aufmerksamkeit; Raumvorstellung; Phonologie; Metakognition; Vorwissen; Lernmotivation; Leistungsmotivation; Selbstkonzept; Wille; Lernprozess; Lernpsychologie; Lernerfolg
Abstract: Eine der Kernaufgaben der Empirischen Bildungsforschung ist es, Bedingungen gelingender Lern- und Bildungsprozesse zu identifizieren. Für den Bildungserfolg spielen dabei individuelle Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ebenso eine Rolle wie das Lehrerhandeln und strukturelle Merkmale des Bildungssystems. Der erste Teil des Bandes gibt einen Überblick über grundlegende Theorien und Erkenntnisse zu den Bedingungen gelingender Lern- und Bildungsprozesse aus psychologischer, erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Sicht. Der zweite Teil widmet sich aktuellen Forschungsarbeiten zu Themen rund um die Bedeutung professioneller Kompetenz von Lehrenden, Lehrkrafthandeln und vorwissensbezogenen Lernvoraussetzungen von Schülerinnen und Schülern u.a. in inklusiven Lernsettings. Der dritte Teil beschließt den Band mit grundlegenden Beiträgen zum aktuellen Erkenntnisstand und zu den Implikationen: Welche Bedeutung haben motivationale Faktoren für den Bildungserfolg? Wie entwickelt sich das Schulsystem angesichts demografischer Prozesse? Die inhaltliche und methodische Breite der Beiträge untermauert die Aktualität und Relevanz der Identifikation von Bedingungsfaktoren für gelingende Lern- und Bildungsprozesse sowohl für die Bildungsforschung als auch für die pädagogische Praxis. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus; Büttner, Gerhard
Titel: Lernstörungen
Aus: Hartmann, Ulrike; Hasselhorn, Marcus; Gold, Andreas (Hrsg.): Entwicklungsverläufe verstehen - Kinder mit Bildungsrisiken wirksam fördern: Forschungsergebnisse des Frankfurter IDeA-Zentrums, Stuttgart: Kohlhammer, 2017 , S. 65-79
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Lernstörung; Risikokind; Lernvoraussetzungen; Intelligenz; Schülerleistung; Rechtschreibschwäche; Lesestörung; Migrationshintergrund; Einflussfaktor; Rechenschwäche; Phonologie; Informationsverarbeitung; Arbeitsgedächtnis; Langzeitgedächtnis; Schriftsprache; Rechnen; Sonderpädagogischer Förderbedarf; Inklusion; Psychodiagnostik; Intervention; Testverfahren; Forschungsstand; Methode; Empirische Forschung
Abstract: Unabhängig von den familiären, sozialen und kulturellen Kontexten, in denen Kinder aufwachsen, lassen sich auch individuelle Merkmale und Dispositionen ausmachen, die das Risiko für Bildungsmisserfolg deutlich erhöhen. Das prominenteste Verhaltensmerkmal dieser Art ist die mangelnde allgemeine Lernfähigkeit, die in der Regel über die mit einem entsprechenden Test festgestellte Intelligenz gemessen bzw. eingeschätzt wird. Kinder mit einer Minderintelligenz haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an den Lernanforderungen einer Regelschule zu scheitern (vgl. Schmid & Hasselhorn, 2014). Im deutschen Sprachraum ist diese Erkenntnis eine Binsenweisheit. Über viele Jahrzehnte hat sich daher die Tradition entwickelt, Kinder mit einer Minderintelligenz in entsprechenden Sondereinrichtungen zu unterrichten. Dort - so die Überzeugung - können sie besser als im Regelschulkontext individuell und gemäß ihrer Möglichkeiten gefördert werden (zur Konfrontation dieser Tradition mit der Forderung nach inklusiver Schule, vgl. Hasselhorn & Maaz, 2015). Aber auch bei Kindern mit intakter Intelligenz können (neuro)kognitiv bedingte erhöhte Risiken für Bildungsmisserfolg vorliegen. Dies ist etwa der Fall, wenn trotz durchschnittlicher (oder gar überdurchschnittlicher) Intelligenz die Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgedächtnisses eingeschränkt ist. [...]. Manifestieren sich solche Einschränkungen zu einer Teilleistungs- oder Lernstörung, dann erhöht sich das Risiko für eine schulische Entwicklung, die - gemessen an der intakten Intelligenz des betroffenen Kindes - erwartungswidrig schlecht verläuft. So fanden etwa Kohn, Wyschkon, Ballaschk, Ihle und Esser (2013) in einer großen repräsentativen Längsschnittstudie in Brandenburg ein fünffach erhöhtes Risiko für eine Klassenwiederholung bei Kindern mit einer Lernstörung und eine drei Mal geringere Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Lonnemann, Jan; Linkersdörfer, Janosch; Lindberg, Sven
Titel: Lesen und Rechnen lernen. Vorläuferfertigkeiten, Entwicklungsverläufe und neuronale Korrelate
Aus: Hartmann, Ulrike; Hasselhorn, Marcus; Gold, Andreas (Hrsg.): Entwicklungsverläufe verstehen - Kinder mit Bildungsrisiken wirksam fördern: Forschungsergebnisse des Frankfurter IDeA-Zentrums, Stuttgart: Kohlhammer, 2017 , S. 227-239
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Deutschland; Lesen; Rechnen; Lesenlernen; Lesestörung; Rechenschwäche; Phonologie; Informationsverarbeitung; Risikokind; Arbeitsgedächtnis; Langzeitgedächtnis; Arithmetik; Vorschulalter; Grundschulalter; Forschungsprojekt; Längsschnittuntersuchung; Empirische Untersuchung
Abstract: Lesen und Rechnen sind zentrale Kulturtechniken und wichtige Grundlagen akademischen Lernens. Ohne sie ist eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben kaum vorstellbar. Das Erlernen dieser Fertigkeiten verläuft nicht unabhängig voneinander, sondern weist Parallelen auf. Im IDeA-Projekt ReAL (Neurobehavioral Development of Reading and Arithmetic Skills - A Longitudinal Study) wurde die Entwicklung derselben Kinder in beiden Teilleistungsbereichen vom letzten Kindergartenjahr bis zum Ende der Grundschule mittels entwicklungspsychologischer und neurowissenschaftlicher Methoden längsschnittlich untersucht. Im folgenden Kapitel werden Vorläuferfertigkeiten, allgemeine und differenzielle Entwicklungsverläufe sowie neuronale Korrelate des Lesens und Rechnens beschrieben und Erkenntnisse aus dem Projekt ReAL dargestellt. Zudem werden Implikationen dieser Erkenntnisse für die pädagogische Praxis aufgezeigt. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Müller, Anja; Schulz, Petra; Geyer, Sabrina; Smits, Katinka
Titel: Sprachförderung - Professionalisierung von pädagogischen Fachkräften im Elementarbereich
Aus: Hartmann, Ulrike;Hasselhorn, Marcus;Gold, Andreas (Hrsg.): Entwicklungsverläufe verstehen - Kinder mit Bildungsrisiken wirksam fördern, Stuttgart: Kohlhammer, 2017 , S. 441-454
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Längsschnittuntersuchung; Empirische Untersuchung; Deutschland; Sprachförderung; Elementarbereich; Erzieher; Professionalisierung; Kind; Sprachkompetenz; Muttersprache; Zweitsprache; Forschungsstand; Fachwissen; Phonologie; Diagnostik; Pädagogisches Handeln; Kindertagesstätte; Grundschullehrer; Lehrerfortbildung; Forschungsprojekt
Abstract: Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Sprachförderkompetenz von pädagogischen Fachkräften im Elementarbereich. Das Thema der Sprachförderung hat seit den PISA-Ergebnissen von 2001 immer mehr an Bedeutung gewonnen, so dass die Dokumentation und Förderung der sprachlichen Fähigkeiten von Vorschulkindern mittlerweile zu den Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte zählen. Im IDeA-Projekt PROfessio wurde untersucht, über welche Sprachförderkompetenzen die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen verfügen und inwieweit sich diese Kompetenzen im Rahmen einer Fortbildungsreihe erweitern lassen. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung