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Autor*innen: Decristan, Jasmin; Schastak, Martin; Reitenbach, Valentina; Rauch, Dominique
Titel: Außerunterrichtliches Peer Tutoring mit deutsch-türkischsprachigen Grundschulkindern. Umsetzungsgenauigkeit und Umfang von bilingualer Kommunikation
In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 24 (2021) 4, S. 841-860
DOI: 10.1007/s11618-021-01023-6
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-252329
URL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-252329
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Datenanalyse; Empirische Untersuchung; Deutschland; Grundschüler; Deutsch; Türkisch; Bilingualismus; Kooperatives Lernen; Kommunikation; Peergroup; Tutor; Tandem-Methode; Außerunterrichtliche Betreuung; Training; Rechnen; Leseförderung; Intervention; Implementierung; Umsetzung; Audioaufzeichnung;
Abstract: Der vorliegende Beitrag fokussiert die Implementation von außerunterrichtlichen Peer Tutoring-Trainings im Lesen und Rechnen mit türkisch-deutschsprachigen Grundschulkindern. Hierbei bildeten jeweils zwei Grundschulkinder (Peers) ein Tandem, das von einer geschulten studentischen Trainingsleitung angeleitet wurde. Zur Erfassung der Implementation von Peer Tutoring-Elementen unter diesen Bedingungen wurde die Umsetzungsgenauigkeit herangezogen. Eine Besonderheit der Studie war, dass es einem Teil der Trainingsgruppen erlaubt war, beide Sprachen während des Trainings zu sprechen. Für die bilinguale Kommunikation wurden zusätzliche Operationalisierungen geprüft, um die Umsetzung bilingualer Kommunikation zu erfassen. Darüber hinaus wird im Beitrag konsequent zwischen der Implementation durch Trainingsleitungen und durch Lernende unterschieden. Die Ergebnisse unterstreichen die hohe Umsetzungsgenauigkeit der außerunterrichtlichen Peer Tutoring-Trainings. Sie zeigen aber auch auf, dass die Lernenden in diesem Setting nur wenig miteinander in ihrer Herkunftssprache kommunizierten und mehr türkischsprachige Impulse durch Trainingsleitungen nicht mit mehr bilingualer Kommunikation durch die Lernenden einherging. Der Beitrag liefert somit weitere Erkenntnisse zur Aktivierung und zum Umfang bilingualer Kommunikation beim kooperativen Lernen. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): The paper focusses on the implementation of extracurricular peer tutoring trainings in reading and arithmetic with Turkish-German primary school children. Two children formed a dyad and were accompanied by a trained undergraduate instructor. Adherence was used to measure the implementation of peer tutoring elements under these conditions. Some of the learners were allowed to speak both languages during the training. For bilingual communication, additional operationalizations were examined to capture its implementation. Furthermore, a consistent distinction is made between implementation by trainers and by peers. The results show high treatment adherence of extracurricular peer tutoring trainings. However, they also show that the learners communicated only little with each other in their language of origin and that more Turkish-language impulses by trainees did not correspond with more bilingual communication by the learners. The article thus provides further insights into the activation and extent of bilingual communication in cooperative learning. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung; Lehr und Lernqualität in Bildungseinrichtungen
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Autor*innen: Rauch, Dominique; Decristan, Jasmin; Schastak, Martin; Reitenbach, Valentina
Titel: Familiäre Sprachnutzung und Leseverständnis von Grundschulkindern mit türkischem Migrationshintergrund
In: Empirische Pädagogik, 31 (2017) 4, S. 374-389
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Kind; Grundschule; Migrationshintergrund; Leseverstehen; Familie; Sprachgewohnheit; Muttersprache; Sprachwechsel; Deutsch; Türkisch; Sprachkompetenz; Empirische Untersuchung; Quantitative Forschung; Lesetest; Wortschatztest; Eltern; Befragung; Korrelationsanalyse; Regressionsanalyse; Multivariate Analyse; Deutschland
Abstract: Kinder mit türkischem Migrationshintergrund (MH) weisen schon in der Grundschule deutliche Lesedisparitäten im Vergleich zu Kindern ohne MH auf. Dies kann vor allem auf niedrigere sprachliche Kompetenzen in der Unterrichts- und Verkehrssprache (Deutsch) zurückgeführt werden. Häufig wird statt einer Testung die zu Hause gesprochene Sprache erfragt und als Proximalmaß für die Kompetenz in der Unterrichts- und Verkehrssprache verwendet. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob sich für Kinder mit türkischem MH bereits in der Grundschule Unterschiede im Leseverständnis in Abhängigkeit von der Sprachnutzung in der Kommunikation mit verschiedenen Familienmitgliedern nachweisen lassen. Hierzu wurden im Rahmen des Projekts BiPeer 186 Kindern mit türkischem MH nach den zu Hause mit Vater, Mutter und Geschwistern gesprochenen Sprachen gefragt. Es zeigte sich, dass die Kinder mit ihren Geschwistern häufiger Deutsch sprechen als mit ihren Eltern. Lediglich wenn in der Kommunikation mit dem Vater - nicht aber mit der Mutter oder den Geschwistern - häufiger das Deutsche als das Türkische gewählt wird, findet sich ein positiver Zusammenhang mit dem Leseverständnis der Kinder. In multivariaten Regressionsanalysen ließ sich allerdings unter Kontrolle des Geschlechts, der Jahrgangsstufe, der kognitiven Fähigkeiten sowie des Deutsch-Wortschatzes kein signifikanter Zusammenhang mehr zwischen der Sprachnutzung in der Kommunikation mit dem Vater und dem Leseverständnis identifizieren. Vor diesem Hintergrund wird die gängige Praxis diskutiert, die familiäre Sprachnutzung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund als Proximalmaß für Kompetenzen in der Verkehrs- oder Unterrichtssprache zu nutzen. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): Turkish immigrant students in Germany show disparities in reading comprehension from primary school onwards. This has been linked to lower language competencies in the language of school and teaching (German). Instead of testing these language competencies, the language spoken at home is often used as a proximal measure. The paper at hand tries to answer, if reading comprehension of Turkish-German bilingual primary school students varies systematically with the language spoken with different family members. WIthin the project BiPeer 186 students were asked which languages they use with their father, mother and siblings. When speaking to their siblings the children use German more often than in communications with their parents. However, only the language with the father - not with mother or siblings - was found to be correlated positively with reading comprehension: The more German was used, the better the children understood written German texts. In multivariate regression analysis no significant effect of language spoken with the father on reading comprehension was found, when controlling for gender, grade, cognitive abilities and German vocabulary. The use of language at home as a proxy for language competencies is discussed in the light of these findings. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Schastak, Martin; Reitenbach, Valentina; Rauch, Dominique; Decristan, Jasmin
Titel: Türkisch-deutsch bilinguale Interaktion beim Peer-Learning in der Grundschule. Selbstberichtete Gründe für die Annahme oder Ablehnung bilingualer Interaktionsangebote
In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 20 (2017) 2, S. 213-235
DOI: 10.1007/s11618-017-0735-5
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Grundschüler; Unterricht; Mehrsprachigkeit; Interaktion; Deutsch; Türkisch; Sprachgebrauch; Kommunikation; Lernmethode; Intervention; Schuljahr 03; Schuljahr 04; Befragung; Qualitative Forschung; Inhaltsanalyse; Quasi-Experiment; Empirische Untersuchung; Hessen
Abstract: Die Studie untersucht die selbstberichtete Annahme bzw. Ablehnung eines Angebots zur deutsch-türkisch bilingualen Interaktion während einer Peer-Learning-Intervention. Das Angebot zur bilingualen Interaktion wurde explizit durch einführende und wiederholte türkische Kommunikationsangebote der bilingualen Übungsleitung etabliert. Bei 37 türkisch-deutschsprachig bilingualen Grundschulkindern der dritten und vierten Klasse wurde die Annahme bzw. Ablehnung des Angebots zur bilingualen Interaktion während und am Ende der achtwöchigen Intervention erfragt. Die angegebenen Begründungen wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse kategorisiert. Zu beiden Erhebungszeitpunkten wurden deskriptiv mehr Annahmen als Ablehnungen des Angebots berichtet. Die berichteten Gründe bezogen sich vor allem auf das Individuum selbst, indem häufig mit individuellen sprachlichen und aufgabenbezogenen Kompetenzen sowie Emotionen und Einstellungen argumentiert wurde. Die Gesprächspartner spielten kaum eine Rolle und der Kontext (Interventionsstudie) war nur bei der Annahme des Angebots relevant. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): This study analyses students' self-reported acceptance or rejection of offers for Turkish-German bilingual interactions within the context of a peer-learning intervention. Bilingual trainers explicitly provided repeated opportunities to communicate bilingually (e. g., they talked Turkish during the training). Bilingual speakers of Turkish and German (N = 37) in grades three and four were asked answered in the middle and at the end of an eight-week peer-learning intervention whether they used Turkish during the sessions. The students' reported reasons for their language choice were analyzed using content-analysis (Mayring, 2015). At both measurement points, students reported more acceptances of language offers than rejections. The given reasons referred primarily to the individuals themselves (e. g., their language competencies, task-solving competencies, emotions and attitudes). Peers and trainers played a minor role, while the context, an intervention study, was only an argument for acceptance of bilingual interactions, not for rejection. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Herausgeber*innen: Redder, Angelika; Naumann, Johannes; Tracy, Rosemarie
Titel: Forschungsinitiative Sprachdiagnostik und Sprachförderung - Ergebnisse
Erscheinungsvermerk: Münster: Waxmann, 2015
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Argumentation; Auditive Wahrnehmung; Bildungsforschung; Bildungssprache; Coaching; Deutsch; Deutschland; Diagnostik; Didaktik; Effektivität; Elementarbereich; Eltern; Empirische Forschung; Erzieher; Fachkraft; Fähigkeit; Grundschule; Grundschüler; Implementierung; Kompetenz; Lesekompetenz; Musische Erziehung; Pädagoge; Schlüsselqualifikation; Schreibkompetenz; Schriftsprache; Sekundarstufe I; Spracherziehung; Sprachförderung; Sprachkompetenz; Test; Training; Türkisch; Unterstützung; Wortschatz
Abstract: Die "Forschungsinitativa Sprachdiagnostik und Sprachförderung (FiSS)" schlägt in ihrer zweiten Laufzeit die Brücke von der anwendungsbezogenen Grundlagenforschung hin zur Intervention. Wie sind zielgenaue diagnostische Verfahren und wirksame Programme zur Sprachförderung auszugestalten? Welche Faktoren müssen bei ihrer Konzeption und Durchführung beachtet werden? Was können Erzieherinnen und Erzieher, was können Lehrkräfte und Eltern tun, um die sprachliche Qualifizierung ihrer Kinder mit positiven Impulsen anzustoßen und zu begleiten?
Der zweite Band der Forschungsinitiative versammelt wichtige Ergebnisse und resümiert darüber hinaus das Forschungsensemle als Ganzes. Er entwickelt Perspektiven für die Implementierung von Sprachförderung in Schulen und Kitas ebenso wie für die Weiterentwicklung der Forschung. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Rauch, Dominique
Titel: Effects of biliteracy on third language reading proficiency, the example of Turkish-German bilinguals
Aus: Grommes, Patrik;Hu, Adelheid (Hrsg.): Plurilingual education: Policies - practice - language development, Amsterdam: Benjamins, 2014 , S. 199-217
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Bilingualismus; Deutsch; Empirische Untersuchung; Englisch; Fragebogen; Hamburg; Lesefertigkeit; Leseverstehen; Migrationshintergrund; Multivariate Analyse; Regressionsanalyse; Schüler; Schuljahr 09; Spracherwerb; Sprachgebrauch; Sprachkompetenz; Test; Türkisch; Zweite Fremdsprache
Abstract (english): The paper at hand compares the effects of bilingual language use and biliteracy on third language reading comprehension. Data of 280 9th-graders from 14 schools in Hamburg, Germany, were analyzed for the research. Using a questionnaire on language use at home, 142 students were identified as monolingual speakers of German and 138 students as bilingual speakers of Turkish and German. All students were tested in reading comprehension in German (GRC) and English (ERC), which is the third language of the bilinguals. Students with a background in Turkish were tested in Turkish reading comprehension (TRC), too. On the basis of the TRC and GRC test the bilingual students were grouped into fully biliterate students and partially biliterate. Controlling for a set of comprehensive cognitive and socio-economic variables, multivariate regression analysis revealed a negative association between the oral use of Turkish and German in daily life and English reading comprehension but a positive association of biliteracy in Turkish and German and English reading comprehension. In contrast to a bilingualism, which is related to spoken language only, biliteracy seems to be positively associated with third language acquisition. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Kratzmann, Jens; Smidt, Wilfried; Pohlmann-Rother, Sanna; Kuger, Susanne
Titel: Interkulturelle Orientierungen und pädagogische Prozesse im Kindergarten
Aus: Faust, Gabriele (Hrsg.): Einschulung: Ergebnisse aus der Studie "Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vorschul- und Schulalter (BiKS)", Münster: Waxmann, 2013 , S. 97-110
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Befragung; Beobachtung; Deutschland; Einstellung <Psy>; Erzieher; Erzieherin; Integration; Interaktion; Interkulturalität; Kind; Kindergarten; Leitfadeninterview; Mehrsprachigkeit; Migrationshintergrund; Pädagogischer Prozess; Qualitative Forschung; Türkisch
Abstract: Der Beitrag thematisiert die Rolle von multikulturellen Orientierungen für die im Kindergarten ablaufenden pädagogischen Prozesse. Es wird gefragt, inwieweit sich unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich des Umgangs mit Multikulturalität in den Einstellungen des pädagogischen Personals in Kindergärten zeigen und wie sich diese auf die in der Institution ablaufenden pädagogischen Prozesse auswirken. Datengrundlage bilden offene und standardisierte Interviews mit Erzieherinnen sowie ein Live-Rating der Qualität der Anregungen in Interaktionssituationen zwischen Erzieherin und Kind. Die Analysen deuten auf eine höhere Qualität der Anregungen hin, wenn Erzieherinnen die Anpassung an die Herkunftskultur befürworten.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Rauch, Dominique
Titel: Beiträge zur Lesekompetenz von Personen mit unterschiedlicher Sprachbiographie
Erscheinungsvermerk: Frankfurt am Main: Univ., 2011
URN: urn:nbn:de:0111-opus-79602
URL: http://www.pedocs.de/volltexte/2013/7960/pdf/Rauch_Diss_Beitraege_zur_Lesekompetenz.pdf
Dokumenttyp: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Deutsch; Deutschland; Deutschunterricht; Diagnostik; Einsprachigkeit; Empirische Untersuchung; Englisch; Item-Response-Theory; Kompetenzerwerb; Leseförderung; Lesekompetenz; Lesetest; Mehrsprachigkeit; Migrationshintergrund; Modell; Modellierung; Psychometrie; Schüler; Spracherwerb; Türkisch; Zweisprachigkeit
Abstract: Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Deutschland schneiden in nationalen und internationalen Schulleistungsstudien deutlich schlechter ab als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Auch hinsichtlich der Lesekompetenz im Deutschen sind die Ergebnisse eines großen Teils der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund immer wieder bedenklich schlecht. Um die Frage, welche Förderung gegen Defizite in der Deutsch-Lesekompetenz bei dieser Schülergruppe eingesetzt werden sollte, hat sich in Deutschland eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit breiter öffentlicher Wirkung entwickelt. Die drei Beiträge der vorliegenden Dissertation liefern aus unterschiedlicher Perspektive einen Beitrag zur Erforschung der Lesekompetenz von Personen mit unterschiedlicher Sprachbiographie. Beitrag I (Rauch & Hartig, angenommen) zeigte, dass es möglich ist, mit den Mitteln der mehrdimensionalen Item Response Theorie den diagnostischen Nutzen eines Deutsch-Lesekompetenztests zu erhöhen. Für Schülerinnen und Schüler, die zu Hause nicht das Deutsche zur Kommunikation nutzen, zeigte sich, dass sie insbesondere bei Basisfähigkeiten, die zur Bewältigung höherer Lesekompetenzprozesse notwendig sind, gegenüber ihren deutschsprachigen Mitschülerinnen und Mitschülern benachteiligt sind. Beitrag II (Rauch, Jurecka & Hesse, 2010) belegte, dass Türkisch-Deutsch bilinguale Schülerinnen und Schüler über niedrigere Deutsch-Lesekompetenzen verfügen als ihre monolingual Deutsch aufgewachsenen Mitschülerinnen und Mitschüler. In der Englisch-Lesekompetenz wurde kein Gruppenunterschied nachgewiesen. Es fand sich darüber hinaus ein signifikant positiver Effekt der Türkisch-Lesekompetenz auf die Englisch-Lesekompetenz, aber nicht auf die Deutsch-Lesekompetenz. Beitrag III (Rauch, Jude & Naumann, eingereicht) zeigte, dass Türkisch-Deutsch bilinguale Schülerinnen und Schüler, die in beiden Sprachen Texte selbständig lesen und verstehen können, besser im Englisch-Lesekompetenztest abschneiden als monolingual aufgewachsene Schülerinnen und Schüler. Türkisch-Deutsch bilinguale Schülerinnen und Schüler, die über niedrigere Lesekompetenzen im Türkischen und Deutschen verfügen, schnitten im Englisch-Lesekompetenztest schlechter ab als beide anderen Vergleichsgruppen. Zudem zeigte Beitrag III, dass Sprachbewusstheit den Zusammenhang zwischen Biliteralität und drittsprachlicher Lesekompetenz teilweise mediiert. Aus den Ergebnissen kann gefolgert werden, dass es für die Förderung der Deutsch-Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern, die zu Hause nicht das Deutsche zur Kommunikation nutzen, sinnvoll ist, insbesondere auf die Förderung der Bildung von adäquaten Makrostrukturen und die Vermittlung von Lesestrategien abzuheben. Die unterschiedlichen Befunde zur Interdependenz von Kompetenzen im Türkischen einerseits und im Deutschen und Englischen andererseits wurden auf die Art des schulischen Unterrichts in Deutsch und Englisch zurückgeführt. Während Schülerinnen und Schüler mit Herkunftssprache Türkisch im Englischunterricht, der das Englische im formalen Sprachunterricht vermittelt, in der Lage sind, Bezüge zu ihrer Herkunftssprache herzustellen, ist dies im Deutschunterricht, der das Deutsche selbst weitgehend voraussetzt, nicht möglich. Ein Teil des wiederholt in der Literatur berichteten Befundes, dass bilinguale Schülerinnen und Schüler, die in ihren beiden Sprachen lesen können, in drittsprachlichen Lesekompetenztests besser abschneiden als monolinguale Schülerinnen und Schüler, scheint auf erhöhte Sprachbewusstheit zurückzuführen zu sein. Dieses besondere Potential bilingualer Schülerinnen und Schüler könnte durch Herkunftssprachlichen Leseunterricht und einen auf Sprachbewusstheit ausgerichteten Unterricht weiter ausgeschöpft werden.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Göbel, Kerstin; Rauch, Dominique; Vieluf, Svenja
Titel: Leistungsbedingungen und Leistungsergebnisse von Schülerinnen und Schülern türkischer, russischer und polnischer Herkunftssprachen
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 16 (2011) 2, S. 50-65
URL: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-16-2/beitrag/Goebel_Rauch_Vieluf.pdf
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: DESI <Deutsch-Englisch-Schülerleistungen-International>; Deutsch; Eltern; Englisch; Hilfe; Mehrsprachigkeit; Migrationshintergrund; Muttersprache; Polnisch; Russisch; Schüler; Schülerleistung; Schuljahr 09; Sekundäranalyse; Soziokulturelle Bedingungen; Sprachkompetenz; Türkisch; Zweitspracherwerb
Abstract: Der vorliegende Beitrag berichtet die Ergebnisse von Reanalysen der Daten des DESI-Projekts (Deutsch-Englisch-Schülerleistungen International) im Hinblick auf die Leistungsergebnisse und die elterliche Unterstützung von Lernenden verschiedener Migrantengruppen. Es konnten Unterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern mit türkischem, russischem und polnischem Migrationshintergrund hinsichtlich ihrer Leistungsergebnisse in Deutsch und Englisch gefunden werden. Im Hinblick auf die Deutschkompetenzen zeichnen sich die deutsch erstsprachig aufgewachsenen Lernenden durch einen besonderen Vorsprung gegenüber den Lernenden mit Zuwanderungshintergrund aus, wobei Lernende mit türkischem Zuwanderungshintergrund besonders benachteiligt zu sein scheinen. Im Hinblick auf die Englischtests schneiden die Lernenden der drei Migrantengruppen etwas besser ab als die Deutscherstsprachigen Lernenden, die mehrsprachig aufgewachsenen Lernenden haben gegenüber den monolingual Deutscherstsprachigen sogar einen deutlichen Vorteil. Die elterliche Unterstützung steht den Analysen zufolge in keinen systematischen Zusammenhang mit den Leistungsergebnissen der Schülerinnen und Schüler. Allerdings zeigt sich ein Unterschied im Niveau der elterlichen Unterstützung zwischen den verschiedenen Migrantengruppen. Lernende mit russischem Migrationshintergrund berichten über die geringste elterliche Unterstützung in den beiden Fächern.
Abstract (english): The following article examines the differences in English and German proficiency of 9th grade migrant students from different cultural backgrounds and the differences in parental support in these groups. Using the data from a large-scale German study (DESI-German-English-Proficiency of 9th graders), the findings reveal differences in German and English competence between students with Turkish, Russian and Polish migration background. Regarding their German proficiency, monolingual German students outperform all migrant groups, whereas the Turkish group seems to be the most disadvantaged. Regarding their English tests, the three groups have slightly better scores than German monolinguals, but bilingual students perform significantly better than German monolinguals. Parental support does not correlate significantly with the students proficiency measures, but the analysis does show differences in parental support among the three groups of immigrants, with Russian students reporting the least parental support in both domains.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation
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Autor*innen: Rauch, Dominique; Jurecka, Astrid; Hesse, Hermann-Günter
Titel: Für den Drittspracherwerb zählt auch die Lesekompetenz in der Herkunftssprache. Untersuchung der Türkisch-, Deutsch- und Englisch-Lesekompetenz bei Deutsch-Türkisch bilingualen Schülern
In: Zeitschrift für Pädagogik. Beih., (2010) 55, S. 78-100
URN: urn:nbn:de:0111-opus-69469
URL: http://www.pedocs.de/volltexte/2012/6946/pdf/Rauch_Jurecka_Hesse_Drittspracherwerb_Lesekompetenz.pdf
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Beitrag in Sonderheft
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Ausländischer Schüler; DESI-Studie; deutsch; Deutschland; Einsprachigkeit; Empirische Untersuchung; Englisch; Fremdsprache; Fremdsprachenunterricht; Jugendlicher; Lesekompetenz; Lesetest; Migrationshintergrund; Muttersprache; Selbsteinschätzung; Spracherwerb; Sprachgebrauch; Sprachkompetenz; Sprachtest; Türke; türkisch; Unterrichtssprache; Zweisprachigkeit
Abstract: Der Beitrag ... knüpft an die Interdependenzhypothese von Jim Cummins und an Befunde der Deutsch-Englisch Studie International (DESI- Konsortium 2008) an. Er untersucht die Zusammenhänge zwischen LI, L2 und L3 anhand von standardisierten Erhebungen von Lesekompetenz. Verglichen werden die Leistungen von Schülerinnen und Schülern türkischer Herkunftssprache (n=139) und deutscher Herkunftssprache (n=121). Die Ergebnisse der vorgenommenen multiplen Regressionsanalysen weisen darauf hin, dass zwischen der LI und der L3 ein positiver Zusammenhang besteht, nicht aber zwischen der LI und der L2. Damit stützen die Befunde für die Lesekompetenz in Englisch weitgehend die Interdependenzthese von Jim Cummins. Den fehlenden Effekt der Lesekompetenz in Türkisch auf die Lesekompetenz in Deutsch interpretieren die Autoren mit Rückgriff auf internationale Forschungsbefunde in zweifacher Richtung: Demnach wäre ein positiver Transfer zwischen LI und L2 nur dann zu erwarten, wenn die Herkunftssprachen im schulischen und gesellschaftlichen Kontext anerkannt wären und die Sprachbeherrschung in der Herkunftssprache gefördert würde. Ferner könnten herkunftssprachliche Kompetenzen nur dann zum Tragen kommen, wenn die zu lernende Sprache im formalen Sprachunterricht vermittelt und Schritt für Schritt der Bezug zur Herkunftssprache hergestellt würde. Systematische Sprachvergleiche und Sprachtransferunterstützung bilden jedoch sowohl im Sprachunterricht in Deutsch als Zweitsprache als auch im Fremdsprachenunterricht eher die Ausnahme. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation