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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko
Titel: Zur Förderung moralischer Haltungen in der Berufsbildung. Anregungsbedingungen für die Entwicklung einer moralischen Haltung durch Erziehung
Aus: Oser, Fritz; Kern, Maja (Hrsg.): Qualität der beruflichen Bildung - eine Forschungsbaustelle, Bern: hep-Verlag, 2006 (Berufsbildungsforschung Schweiz, 2), S. 398-435
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Berufsbildung; Moralische Erziehung; Verhalten; Soziale Kompetenz; Wissen
Abstract: Auch in Wirtschaft und Beruf werden normative Regelsysteme immer wichtiger, und reines Expertenwissen ohne Sozialkompetenz als Grundlage von Wissensaustausch und Teamwork verliert an Bedeutung. Es werden Mitarbeiter benötigt, die in der Lage sind, selbstständig ihr Wissen zu managen, es kooperativ mit anderen zu teilen und die selbstverantwortlich Entscheidungen fällen. Die Autoren setzen sich auf der Grundlage vorhandener Literatur mit der Frage auseinander, wie im Bereich der Berufsbildung Faktenwissen und technische Kompetenz auf der einen, Moral und soziale Kompetenz auf der anderen Seite in Theorie und Praxis miteinander integriert werden. Zwar fehlt es nicht an Programmen, die Umsetzung selbst ist aber bestenfalls in Ansätzen realisiert.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Clemens, Iris
Titel: Education as a moral issue? Reconstruction of the subjective theories of education in India
In: Trends in Bildung - international (TiBi), (2004) 8
URN: urn:nbn:de:0111-opus-50949
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=5094
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; Journale - Verbandsmitteilungen - Bulletins – Interviews
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Verhaltensforschung; Bildung; Moralische Erziehung; Soziologische Forschung; Gesellschaftsschicht; Interview; Datenanalyse; Indien
Abstract: Ausgehend von der Überlegung, dass Sinn die basale Kategorie menschlichen Handelns und Verhaltens ist, setzt die Studie bei den grundlegenden Sinnkonstruktionen an und beschreibt die moraltheoretischen Implikationen der Zuschreibungen an Bildung in einem ausgewählten Kontext. Im Fokus der Untersuchung steht die Rekonstruktion der Bedeutungszuschreibungen an education, die als subjektive Theorien oder Ethnotheorien zu dem Begriff erfasst werden. Die Stichprobe setzt sich aus Mitgliedern der urbanen indischen Mittelschicht zusammen. Wissenssoziologische Theorien und Ansätze (Schütz, Berger & Luckmann) sowie systemtheoretische Weiterungen (Luhmann) bilden den theoretischen Rahmen der Analyse. Die Stichprobe wird in Anlehnung an das theoretical sampling nach Glaser & Strauss zusammengesetzt und der Zugang zum Feld erfolgt in einer ersten Annäherung über Assoziationsinterviews in der Landessprache (Telugu) und Experteninterviews in Englisch. In einem weiteren Schritt werden dann die subjektiven Sinnkonstruktionen über offene, problemorientierte Interviews zu erfassen versucht. Die Datenanalyse konzentriert sich auf die theoretischen Überlegungen zum "moralisch Verpflichtenden" (Blasi). Es kann gezeigt werden, dass education in dem gewählten Kontext der indischen Mittelschicht Merkmale dieser "moralischen Verpflichtung" aufweist. Die Ergebnisse legen es entgegen typischen Argumentationsmustern darüber hinaus nahe, zumindest für die gewählte Stichprobe für den indischen Kontext nicht von kollektivistischen Orientierungen auszugehen.
Abstract (english): Triggered by some recent large scale assessments, the study aims at reconstructing the meaning of education in an urban Indian sample in Hyderabad while investigate the subjective theories on education. Knowledge sociology (Berger& Luckmann) and modern system theory ( Luhmann) where used as theoretical framework. The sampling strategy and the methodical procedure follows the grounded theory (Glaser and Straus). In order to obtain as much indigenous cultural material as possible, cultural connotations of education are collected in a first step by an association method using the local language (Telugu). In the next step the individual construction of the meaning of education wassampled by narrative biographical interviews. Data analysis focused upon the moral meaning of education in the Indian sample, particularly on the construction of self- commitment (Blasi). It was found that on the semantic level education in India indeed has the structure of self-commitment for persons who have access to education. Additionally the finding indicates, that there is no support for the generally held assumptions about the collectivistic orientation of Indian culture as represented by the sample.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Sujbert, Monika
Titel: "Development of norms concerning object acquisition in 3 to 10 year old children: An observational study"
In: Trends in Bildung - international (TiBi), (2004) 8
URN: urn:nbn:de:0111-opus-50936
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=5093
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; Journale - Verbandsmitteilungen - Bulletins – Interviews
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Bildungsforschung; Praxisbezug; Theorie; Moralische Erziehung; Normen; Recht; Bewußtsein; Schulleben; Kindergartenerziehung; Soziale Beziehung
Abstract: Der Beitrag beschäftigt sich mit Vorläufern von Rechtsbewusstsein in kindlichen Interaktionen. Die Entwicklung von Rechtbewusstsein ist im Vergleich zu anderen Regel- und Normensystemen nicht nur aus der Perspektive der Erziehungswissenschaften ein wenig bearbeitetes Thema. Die Erkenntnisse der Arbeit sind sowohl für die pädagogische Theoriebildung als auch für die pädagogische Schul- und Kindergartenpraxis von besonderer Relevanz. Denn die Erziehung bzw. Bildung der Kinder und Jugendlichen bedarf auch des Wissens über die und des Verständnisses von der Entwicklung von Normen- und des Rechtsbewusstsein sowie deren Umsetzungen in sozialen Beziehungen. Die Erfahrungen dieser Arbeit können konkret für verschiedene pädagogische Fragestellungen richtungweisend sein.
Abstract (english): The article presents interim results of an ongoing project on "Social behavioural norms as pre-cursors of legal norms". The main aim of the study is to determine these pre-cursors with reference to object-related legal terms. They are defined according to German law and include borrowing and lending objects, exchange of objects, renting objects and using a (social) contract. So the legal definitions are the "theoretical lens" used to identify the behavioural and conceptual pre-cursors of dealing with objects normatively. To trigger object-related social behaviour a play situation was constructed, which consisted of making small dolls, but restricting the means (instruments, glue etc.) for doing so. Hence the children had to deal with this limited resource situation by sharing, lending and negotiating about these resources. The 76 children who participated in the pre-structured observational play situation were divided in two age groups (3-5 and 6-10 years old). Meaningful action sequences are isolated, and analyzed according to early indicators or equivalents of the later legal terms by focusing on how objects are treated within these sequences, and by looking at early indicators for concepts of property, right to objects and contracts.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko
Titel: Kann das Schulrecht ohne Moral auskommen? Anmerkungen aus der Perspektive der Entwicklungspsychologie (Wiederabdruck)
In: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 51 (2003) 4, S. 477-486
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsforschung; Gesellschaft; Demokratie; Erziehungsziel; Moralische Erziehung; Rechtserziehung; Interaktion; Schulrecht
Abstract: Die Autoren des Beitrags leuchten vor dem Hintergrund der Forderung nach mehr rechtlich gesicherter pädagogischer Eigenverantwortung das Verhältnis von Recht zu anderen nicht- kodifizierten Regelsystemen aus, vor allem zur Moral. Hierbei legen sie besonderen Wert auf die Beachtung unterschiedlicher Deutungsräume von Normensystemen - gemeinschaftlich-interaktionistische und gesellschaftlich-funktionale. Anstatt diese aber jeweils Moral und Recht zuzuordnen, beharren die Autoren auf der Grundlage der Theorie der Moralentwicklung jedoch darauf, dass die Schaffung und das Verständnis des Rechts in komplexen Gesellschaften nicht ohne einen moralischen Rahmen auskommt. Anhand empirischer Forschungsergebnisse zu Umweltkonflikten zeichnen Breit & Eckensberger unterschiedlich komplexe Formen der Wahrnehmung von Handlungschancen und Handlungsverantwortung im Rahmen formaler demokratischer Institutionen wie Recht und Politik, hinter denen jeweils unterschiedliche Ideen von Gerechtigkeit stehen. Als Konsequenz für Demokratieerziehung ziehen die Autoren den Schluss, es sei dringend geboten, Schülerinnen und Schülern das demokratische Rechtssystem als Teil ihres Alltags zu vermitteln und dabei den gleichzeitigen Zusammenhang und Gegensatz von Recht und Moral zu verdeutlichen.
Abstract (english): Against the backdrop of debates demanding more institutionalised educational autonomy the authors of this contribution shed light on the relationship between law and other non-codified rule systems, above all that between law and morality. The authors emphasise the need to consider different social interpretation spheres of normative rule systems in this regard - communitarian- interactionistic and societal-functional ones. Instead of attributing law and morality to one of these spheres, the authors insist on the thesis that creating and understanding law in complex societies cannot do without a moral frame. On the basis of empirical results on environmental conflicts it can be shown how the perception of action space and responsibility in the context of formal democratic institutions, like law and politics, differ in complexity and are rooted in different concepts of justice. The authors conclude that in democratic education students must come to know the legal system as part of their daily life while simultaneously demonstrating clearly the coexisting connectivity and difference of law and morality.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Weyers, Stefan
Titel: Delinquenz, soziale Herkunft, Bildung und Moral. Eine Studie zur moralischen Entwicklung jugendlicher Straffälliger
In: Neue Praxis, 32 (2002) 6, S. 532-556
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Eltern; Sozialisation; Moralische Erziehung; Jugendlicher; Jugendkriminalität; Soziale Herkunft; Bildung
Abstract: Kann Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung einen Beitrag zum Verständnis jugendlicher Delinquenz leisten? Anhand einer Zufallsstichprobe von 30 inhaftierten männlichen Straftätern wurden Kohlbergs kriminologische Annahmen und dieBedeutung sozialer Anregungsbedingungen für die Entwicklung des moralischen Urteils untersucht. Die straffälligen Jugendlichen weisen moderate Entwicklungsverzögerungen auf, sie urteilen jedoch - entgegen der Hypothese Kohlbergs - überwiegend nicht auf den niedrigen, präkonventionellen Moralstufen. Es zeigt sich auch keine Beziehung zwischen der Moralstufe und der Schwere der Tat. Dagegen wird die Bedeutung von Bildungserfahrungen und strukturellen Bedingungen der sozialen Herkunft für die Entwicklung des moralischen Urteils eindrücklich bestätigt. Dies gilt für die soziale Schicht, das Familiensystem und insbesondere die Schulbildung. Die Ergebnisse werden unter Einbeziehung weiterer Befunde diskutiert; dabei wird die Ambivalenz vieler Straftäter gegenüber moralischen Normen betont. Es wird die These vertreten, dass für das Begehen oder Unterlassen von Straftaten weniger moralkognitive Kompetenzen, als vielmehr Prozesse der Aufrechterhaltung der (moralischen) Identität von Bedeutung sind.
Abstract (english): Does Kohlberg's theory of moral development contribute to understanding juvenile delinquency? The criminological assumptions of Kohlberg and the relevance of social environmental conditions for the development of moral judgment werestudied with a random sample of 30 imprisoned delinquent males. The criminal offenders show moderate developmental delays, but predominantly their moral judgments are not on the low pre-conventional moral stages as Kohlberg hypothesized. A relation between moral stage and the seriousness of offences could also not be found. However, the results clearly indicate the importance of structural conditions of social origin (class; family system) and particularly of school education for the development of moral reasoning. The findings, including other results are discussed, especially emphasizing the ambivalent attitude of many criminal offenders toward moral norms. It is argued that with regard to committing or not- committing criminal offences processes of maintaining the (moral) identity are more important than moral-cognitive stages.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur