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Herausgeber*innen: Reh, Sabine; Bühler, Patrick; Hofmann, Michéle; Moser, Vera
Titel: Schülerauslese, schulische Beurteilung und Schülertests 1880-1980
Erscheinungsvermerk: Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2021
DOI: 10.25656/01:22266
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-222669
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=22266
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Abitur; Abiturprüfung; Aufsatz; Auslese; Ausleseverfahren; Begabung; Beobachtung; Berufsberatung; Berufseignung; Berufspsychologie; Bildungsfähigkeit; Bildungsgeschichte; Deutschland; Deutschland-BRD; Deutschland-DDR; Diagnose; Diagnostik; Differenzierung; Exklusion; Experiment; Fallbeispiel; Förderklasse; Gehirn; Gehirnschädigung; Geistige Behinderung; Geschichte <Histor>; Gutachten; Handschrift; Heterogenität; Hilfsschule; Historische Bildungsforschung; Historische Quelle; Hochbegabung; Inklusion; Intelligenzschwäche; Intelligenztest; Kaiserreich; Kategorisierung; Kriegsbeschädigter; Leistungsbeurteilung; Leistungsmessung; Lernbehinderung; Lernschwäche; Maßnahme; Migrant; Migrationshintergrund; New York; NY; Pädagogik; Pädagogische Diagnostik; Pädagogische Psychologie; Preußen; Primarbereich; Psychiatrie; Reform; Schrift; Schuleignung; Schüler; Schülerbeurteilung; Schulgeschichte; Schulische Integration; Schulpsychologie; Schulsystem; Schweiz; Selektion; Soldat; Sonderpädagogik; Sonderpädagogische Einrichtung; Sonderschule; Sonderschulpädagogik; Stern; William Louis; Test; Übergang Primarstufe - Sekundarstufe I; Übungsschule; USA; Vergleich; Weimarer Republik
Abstract: Über den schulischen Umgang mit einer "Heterogenität" der Schüler*innen wird seit einer Reihe von Jahren heftig debattiert. Der vorliegende Band zeigt, wie seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Beobachtung von Unterschieden - solchen der Begabung, des Verhaltens und des Interesses - zwischen Schüler*innen in den Schulen mehr und mehr in das Blickfeld rückte. Auseinandersetzungen darüber, wie vor diesem Hintergrund "passende" Lerngruppen zusammengestellt werden sollten, bestimmten zunehmend das Bild der pädagogischen und schulpolitischen Debatten. Rekonstruiert werden Selektionsmechanismen im Schulsystem zwischen 1880 und 1980, mit denen zwischen Normalen und Nicht-Normalen, zwischen Begabten und Minderbegabten, zwischen solchen, die sich anpassten, und solchen, die das nicht taten, unterschieden wurde. Die Beiträge untersuchen Praktiken des Beobachtens, Prüfens und Beurteilens von Schüler*innen, die dafür eingesetzten Verfahren und Tests sowie die damit verbundenen individuellen, pädagogischen und politischen Bedingungen und Folgen. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Reh, Sabine; Bühler, Patrick Hofmann Michéle; Moser, Vera
Titel: Einleitung - Prüfen, Testen, Auslesen und Zuweisen. Zum Inklusions-Paradox des Schulsystems
Aus: Reh, Sabine; Bühler, Patrick, Hofmann, Michéle; Moser, Vera (Hrsg.): Schülerauslese, schulische Beurteilung und Schülertests 1880-1980, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2021 (Bildungsgeschichte), S. 7-28
DOI: 10.25656/01:22267
URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-222673
URL: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=22267
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelbänden; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Abitur; Abiturprüfung; Aufsatz; Auslese; Ausleseverfahren; Begabung; Beobachtung; Berufsberatung; Berufseignung; Berufspsychologie; Bildungsfähigkeit; Bildungsgeschichte; Deutschland; Deutschland-BRD; Deutschland-DDR; Diagnose; Diagnostik; Differenzielle Psychologie; Differenzierung; Exklusion; Experiment; Fallbeispiel; Förderklasse; Gehirn; Gehirnschädigung; Geistige Behinderung; Geschichte <Histor>; Gutachten; Handschrift; Heterogenität; Hilfsschule; Historische Bildungsforschung; Historische Quelle; Hochbegabung; Inklusion; Intelligenzschwäche; Intelligenztest; Kaiserreich; Kategorisierung; Kriegsbeschädigter; Leistungsbeurteilung; Leistungsmessung; Lernbehinderung; Lernschwäche; Maßnahme; Migrant; Migrationshintergrund; New York; NY; Pädagogik; Pädagogische Diagnostik; Pädagogische Psychologie; Preußen; Primarbereich; Psychiatrie; Reform; Schrift; Schuleignung; Schüler; Schülerbeurteilung; Schulgeschichte; Schulische Integration; Schulpsychologie; Schulsystem; Schweiz; Selektion; Soldat; Sonderpädagogik; Sonderpädagogische Einrichtung; Sonderschule; Sonderschulpädagogik; Stern; William Louis; Test; Übergang Primarstufe - Sekundarstufe I; Übungsschule; USA; Vergleich; Weimarer Republik
Abstract: Einleitend zeigen die Autor*innen, in welchem institutionellen Kontext eines sich entwickelnden, die gesamte Bevölkerung einschließenden, also inkludierenden, und gleichzeitig differenzierenden Bildungswesens die in den Beiträgen des Bandes beschriebenen, verschiedenen pädagogischen und psychologischen Praktiken der Kategorisierung und Selektion von Schüler*innen entstanden. Erst in dieser Perspektive einer langen Geschichte schulischer Inklusion wird in aller Klarheit ersichtlich, dass und wie so anscheinend ganz unterschiedliche und unabhängig voneinander existierende Ereignisse und Debatten, wie die um die Entstehung der Hilfsschule in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Diskussionen unter Lehrkräften und Schulmännern über die Abiturprüfung um 1900 oder diejenigen unter Vertreter*innen einer empirischen Pädagogik und Psycholog*innen zur Entwicklung der Ausleseverfahren im Übergang von der Grundschule in das höhere Schulwesen in den 1920er Jahren, miteinander verknüpft sind. Gleichzeitig erweist sich dabei auch die Frage nach spezifischen disziplinären und professionellen Blickwinkeln - vor allem der Pädagog*innen und der Psycholog*innen - und deren Praktiken als ebenso eng wie komplex verwoben mit politischen und pädagogischen Ideen eines Aufstiegs durch Bildung, des offenen Zuganges zu Bildungsressourcen und damit schließlich nach Gerechtigkeit. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Kurig, Julia
Titel: Wem gehört die digitale Bildung? Kritische Perspektiven auf das "Hagener Manifest"
Erscheinungsvermerk: Berlin: BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, 2021
DOI: 10.25658/jrsj-5347
URL: https://bildungsgeschichte.de/beitrag/2265
Dokumenttyp: 5. Arbeits- und Diskussionspapiere; weitere Arbeits- und Diskussionspapiere
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Digitalisierung; Bildung; Manifest; Selbstbestimmtes Lernen; Partizipation; Bildungsreform; Bildungssystem; Schulpädagogik; Reflexion <Phil>; Bildungstheorie; Analyse
Abstract: Im Folgenden soll nicht das Anliegen des Papiers - nämlich die sinnvolle Gestaltung der digitalen Transformation von Bildung - in seiner Relevanz und Notwendigkeit bestritten werden. Dies wird ohne Zweifel eine zentrale Aufgabe pädagogischer und wissenschaftlicher Praxis und Reflexion in den folgenden Jahren sein. Hinterfragt werden aber soll das pädagogisch-politische Innovationspathos, mit dem ein Papier daherkommt, dessen Rhetorik mit seinen Leerformeln und Anglizismen wohl nicht zufällig an den Prozess der Durchsetzung ökonomischer Kriterien und Steuerungselemente im Bereich von Bildung und Erziehung seit den 1990er Jahren erinnert. Denn dieses Pathos ist erstaunlich: Utopische Verheißungen einer fundamental 'neuen' und veränderten pädagogischen Praxis gehören eigentlich in die Anfangszeiten neuer Technologien. (vgl. Kurig, 2015) In einer Phase aber, in der 'das Digitale' - vorangetrieben durch die Corona-Pandemie - längst Lebenswelt geworden ist, wirkt es etwas anachronistisch. Sicher, während manche schon von der "post-digitalen Bildung" (Schmidt, 2020) sprechen, da sie die Unterscheidung von analog und digital, von offline und online für die Beschreibung einer in vielen Bereichen längst digitalisierten Gesellschaft für nicht mehr sinnvoll halten, scheitert Digitalität im Feld der Bildungsinstitutionen z. T. immer noch an einer funktionsfähigen technischen Infrastruktur. Dass eine solche eingerichtet werden muss, dass digitale Inhalte und Kompetenzen verstärkt in Bildungsprozessen und -kontexten zu berücksichtigen sind, ist aber Konsens im öffentlichen Diskurs. Da man wohl unterstellen darf, dass mit dem Papier keine offenen Türen eingerannt werden sollen, muss man fragen: Was für eine Agenda soll hier eigentlich vorangetrieben werden? (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Herausgeber*innen: Gebhard, Ulrich; Hummrich, Merle; Rabenstein, Kerstin; Reh, Sabine
Titel: Dinge, Wissen, Fachkulturen. Die Materialitäten in Unterricht und Schule
Erscheinungsvermerk: Opladen: Budrich, 2015 (Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung Jg. 4)
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Zeitschriftensonderheft
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Benutzung; Bildungstheorie; Erziehungswissenschaft; Fachunterricht; Forschungsstand; Material; Objekt; Schule; Schulpädagogik; Schulraum; Soziale Distanz; Soziale Interaktion; Symbol; Unterricht; Wissenserwerb
Abstract: Unterricht wurde lange ausschließlich als Diskurs untersucht, aber jeder Unterricht erfordert auch einen fachbezogenen und didaktischen Umgang mit materiellen Dingen. In dem neuen ZISU-Band fragen AutorInnen aus der Perspektive erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Unterrichtsforschung, wie Dinge im Unterricht genutzt werden, wie sie zu Dingen des Unterrichts werden und sich im Unterricht verändern und welche Bedeutung Dingen bei der Konstituterung von Lernsitationen zukommt. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Gebhard, Ulrich; Hummrich, Merle; Rabenstein, Kerstin; Reh, Sabine
Titel: Räume, Dinge und schulisches Wissen. Eine Einführung
In: Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung (ZISU), 4 (2015) , S. 3-14
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Bibliografien/Rezensionen u.ä. (z.B. Linktipps)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Benutzung; Bildungstheorie; Erziehungswissenschaft; Fachunterricht; Forschungsstand; Material; Objekt; Schule; Schulpädagogik; Schulraum; Soziale Distanz; Soziale Interaktion; Symbol; Unterricht; Wissenserwerb
Abstract: Der in den Thementeil des Heftes "Dinge, Wissen, Fachkulturen. Materialität in Unterricht und Schule" einführende Beitrag gibt einen Überblick über den Forschungsstand zur Materialität in der Erziehungsswissenschaft und führt in die einzelnen Beiträge ein. (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Herausgeber*innen: Horn, Klaus-Peter; Kemnitz, Heidemarie; Marotzki, Winfried; Sandfuchs, Uwe; Füssel, Hans-Peter
Titel: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft
Erscheinungsvermerk: Bad Heilbrunn: UTB/Klinkhardt, 2012
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Berufspädagogik; Bildungsforschung; Bildungsgeschichte; Bildungspolitik; Bildungsrecht; Biografie; Erwachsenenbildung; Erziehungswissenschaft; Familie; Historische Pädagogik; Interkulturelle Pädagogik; Lexikon; Medienpädagogik; Methode; Pädagoge; Pädagogik; Psychologie; Schulpädagogik; Sonderpädagogik; Sozialpädagogik; Soziologie; Vergleichende Erziehungswissenschaft; Vorschulerziehung; Weiterbildung; Wirtschaftspädagogik
Abstract: Das Lexikon umfasst alle Teilgebiete der Erziehungswissenschaft. Für 16 definierte Fachgebiete - Allgemeine Erziehungswissenschaft, Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bildungspolitik, Erwachsenen- und Weiterbildung, Familie und Vorschulerziehung, Historische Erziehungswissenschaft, Interkulturelle Pädagogik, Medienpädagogik, Methoden der erziehungswissenschaftlichen Forschung, Psychologie, Recht, Schulpädagogik, Sonderpädagogik, Sozialpädagogik, Soziologie, Vergleichende Erziehungswissenschaft - wurden in Zusammenarbeit mit kompetenten Fachvertretern nach Bedeutung abgestufte Stichwörter generiert und erarbeitet.
DIPF-Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
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Herausgeber*innen: Einsiedler, Wolfgang; Götz, Margarete; Ritzi, Christian; Wiegmann, Ulrich
Titel: Grundschule im historischen Prozess. Zur Entwicklung von Bildungsprogramm, Institution und Disziplin in Deutschland
Erscheinungsvermerk: Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2011
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: 20. Jahrhundert; Begriff; Bildungsgeschichte; Bildungstheorie; Deutschland; Deutschland-BRD; Deutschland-DDR; Elementarbildung; Fibel; Grundschule; Grundschüler; Grundschulpädagogik; Ideologische Erziehung; Kind; Kindheit; Schulform; Schulgesetz; Schulpflicht; Schulpolitik; Schulreife; Unterricht; Unterstufe; Volkserziehung; Weimarer Republik; Wissenschaftsdisziplin
Abstract: 1920 wurde mit der vierjährigen Grundschule erstmals in Deutschland eine für alle Kinder verbindliche Schulform eingeführt, die den durch die Weimarer Verfassung bestimmten Gleichheitsgrundsatz aller Deutschen vor dem Gesetz maßgeblich befördern sollte. Obgleich seitdem die Funktion der Grundschule als Mittel des sozialen Ausgleichs kaum noch in Frage gestellt wurde, blieb sie strukturell und pädagogisch in der Bundesrepublik bis heute umstritten. Vor allem die alte Kontroverse um ihre Dauer wurde und wird bis in die Gegenwart immer wieder aufs Neue geschürt. Dies ist Grund genug, sich der Geschichte der Grundschule in Deutschland zu vergewissern.
Im Kern versammelt der Band Beiträge einer Tagung zur Geschichte der Grundschule in Deutschland, die im Dezember 2009 in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung in Berlin stattfand. Sie befassen sich unter verschiedenen methodischen Zugriffen und auf der Basis unterschiedlicher Quellengrundlagen mit Fragestellungen, die die Bildungsaufgaben der Grundschule, ihre institutionelle Entwicklung und die Grundschulpädagogik betreffen, untersuchen ihre disziplinäre Gestalt in der zwischen 1945 und 1989/90 staatlich zweigeteilten Geschichte wie auch die zur Lösung grundschulspezifischer Einzelprobleme favorisierten zeittypischen Denk- und Bearbeitungsmuster.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Herausgeber*innen: Lingelbach, Karl Christoph; Amlung, Ullrich; Adolf-Reichwein-Verein; Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
Titel: Schriften zur Lehrerbildung und frühen Schulpädagogik. 1930 - 1936
Erscheinungsvermerk: Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2011 (Adolf Reichwein: Pädagogische Schriften, 3)
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Werksedition
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bildungsgeschichte; Deutschland <bis 1945>; Hochschullehrer; Lehrerausbildung; Pädagoge; Politische Bildung; Reichwein; Adolf; Schulpädagogik
Abstract: Ein außerordentlich reiches Feld an Veröffentlichungen tut sich auf, bei dem man immer wieder mit Bewunderung fragt, wie Reichwein dies neben seinen beruflichen Einbindungen hat realisieren können. So beispielsweise die vielen Berichte seiner Reisen: Mit rascher Hand niedergeschrieben sind sie spannend formuliert, zugleich aber mit präzise recherchiertem Wissen in lesbare Texte umgesetzt. Dabei hat er nie vergessen, an wen sich seine Schriften richten sollten und wie seine Aussagen und "Botschaften" den für ihn so wichtigen Leserkreis erreichen können: Interessierte Laien wie Intellektuelle, Schüler wie Lehrer, die er im Sinne eines kosmopolitischen Geistes für eine weite und zusammengehörige "Welt" begeistern wollte.
Seine aus diesen Überlegungen generierten Publikationen zeugen von seinem Drang, auch mit damals modernen Mitteln dieses Wissen zu verbreiten. Andere Beiträge, etwa zu dem "Erfinder" der Heimvolkshoch-schulbewegung Nikolai Frederik Severin Grundtvig oder zu dem Orientalisten Carl-Heinrich Becker, dem bedeutendsten Kultur- und Wissenschaftsminister der Weimarer Republik dokumentieren die kulturpolitische Aktualität, die hinter seinem weitgestreuten publizistischen Engagement steht. Sie zeugen aber auch von seinem sozialpolitischen Engagement, das die gesellschaftspolitischen Leerstellen einer sozial geteilten Gesellschaft nach dem Ende des Kaiserreiches benennt und daher auf überzeugende Weise in der Weimarer Republik nach gesellschaftlichen Integrationspunkten sucht.
In diesen so fruchtbaren Zeitraum fällt der Kultur- und Zivilisationsbruch des Dritten Reiches. Zahlreiche Dokumente wie die seines Schwiegervaters Ludwig Pallat, dessen Tagebücher nach 1933 die sich massiv verändernden Zeitumstände reflektieren und in diesem Kontext das persönliche Schicksal des aus dem Dienst entlassenen Reichwein beleuchten, belegen seinen schwierigen Weg nach Tiefensee, in einen neuen Abschnitt verantwortungsvoller pädagogischer Arbeit unter dem Zeichen der Diktatur.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Herausgeber*innen: Lingelbach, Karl Christoph; Amlung, Ullrich; Adolf-Reichwein-Verein; Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
Titel: Tiefenseer Schulschriften. 1937 - 1939
Erscheinungsvermerk: Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2011 (Adolf Reichwein: Pädagogische Schriften, 4)
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Werksedition
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Deutschland <bis 1945>; Film; Geschichte <Histor>; Landschule; Lerninhalt; Medieneinsatz; Pädagoge; Reichwein; Adolf; Schulpädagogik; Schulreform; Tiefensee
Abstract: Band 4 der Werkausgabe stellt mit den "Tiefenseer Schulschriften" einen Kernbereich des pädagogischen Oeuvres Reichweins. Die Herausgeber hoffen gerade mit diesem Band, das pädagogische Wirken Reichweins im Kontrast zu den Realitäten, der Sprache und der Ideologie des Dritten Reiches als eines auf den einzelnen Menschen bezogenen Handelns wieder erkennbar zu machen. Darin dürfte die dauerhafte Aktualität der pädagogischen Arbeit Reichweins bis heute begründet bleiben.
DIPF-Abteilung: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
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Autor*innen: Geißler, Gert
Titel: Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg
Aus: Dollinger, Bernd (Hrsg.): Klassiker der Pädagogik: Die Bildung der modernen Gesellschaft, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008 (2. Aufl.), S. 127-149
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Diesterweg; Friedrich A. W.; Pädagoge; Pädagogik; Schulpolitik; Bildungspolitik; Schulpädagogik; Lehrer; Lehrerausbildung; Professionalisierung; Volkschule; Erziehung; Bildungsgeschichte; Jahrhundert 19; Biographie; Bibliographie; Preußen
Abstract: F.A.W. Diesterweg ist eine Symbolfigur für die schulpolitisch- pädagogischen Bestrebungen des liberalen, emanzipationsbewussten Teils der Volksschullehrerschaft in Deutschland im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. Die Abhandlungskizziert eingangs den Lebensweg des Pädagogen. Ihr Hauptteil rückt Diesterwegs sozial akzentuiertes Erziehungsverständnis ebenso in das Blickfeld wie seine schulpädagogischen und bildungspolitischen Positionen. Abschließend wird auf die Rezeptionsgeschichte und Forschungsstand eingegangen. Dem Beitrag ist ein Verzeichnis der wichtigsten Quellen und Sekundärliteratur angefügt. (DIPF/Autor)
DIPF-Abteilung: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens