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Autor*innen: Kopp, Botho von
Titel: Der japanische Hochschulbereich im Umbruch. Zwischen nationaler Eigenart, amerikanischem Vorbild und Internationalisierung
Aus: Schubert, Volker (Hrsg): Lernkultur: Beispiel Japan, Weinheim: Deutscher Studien Verlag, 1999 , S. 155-177
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Hochschulwesen; Hochschulreform; Hochschulpolitik; Internationalisierung; Japan
Abstract: Der japanische Hochschulbereich befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Es zeichnet sich eine grundlegende Revision des stark von der amerikanischen Besatzung geprägten Nachkriegssystems und die Suche nach einem den genuinen japanischen Bedingungen besser angepaßten, gleichzeitig aber international wettbewerbsfähigen Systems ab. Dabei spielt wiederum das heutige amerikanische Modell eines deutlich gestuften Hochschulsektors eine Rolle. Faktoren, die den Wandel beeinflussen, sind akute Populationsentwicklungen (abnehmende Sekundarschülerzahlen), langfristige Disparitäten zwischen Strukturen und Funktionen, die sich mit der rapiden Entwicklung zu einem Massen-Hochschulsystem verschärft haben, sowie dezidiert bildungspolitische Vorstöße, die gegenwärtige internationale Tendenzen neoliberaler Ökonomisierungs- und Dezentralisierungsprinzipien auf den Hochschulbereich zur Anwendung bringen wollen. Vor der eigentlichen Thematisierung des Wandels und seiner Auswirkung auf Einzelaspekte wie Hochschulzulassung, Wandel des Postgraduiertenstudiums, Internationalisierung usw., wird versucht, vermittels einer Kategorisierung des Hochschulsektors nach bestimmten Kriterien die Vielfalt, die sich hinter der einheitlichen Bezeichnung 'Daigaku' (' Universität') verbirgt, zu verdeutlichen, denn die neuen Diversifizierungstendenzen werden diese Vielfalt noch weit deutlicher als bisher zum Ausdruck bringen und die unterschiedlichen Gruppen von Universitäten werden sich unterschiedlichen Problemen und Perspektiven gegenüber sehen.
Abstract (english): Japanese higher education faces important changes. They might end up in a major revision of the system as it emerged under strong American influence after WW II. There is a search for a system which is better adapted to genuinely Japanese conditions but at the same time would secure Japan's role of a successful competitor in the international academic setting. Here, again, the American model with its recently developed distinct levels and functions plays a certain role. The factors inducing change are to be found in recent trends of population figures (decreasing number of school leavers), in more long-term disparities between functions and structures of a university which underwent rapid massification, and finally, in a series of reform strategies which seek to integrate the international trends of neoliberal principles into the higher education system. Before turning attention to the change and its single aspects like access to university, new role of postgraduate studies, internationalization and other, the article presents a new grouping of the tertiary sector in order to clarify the diversity which can be found behind the uniform designation of 'daigaku' (university), because it is this diversity which will be the basic pattern for the coming construct of a formally vertically diversified system.
DIPF-Abteilung: Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens