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Autor*innen: Völkerling, Andrea
Titel: Kompensatorische Förderung im Spiegel des Deutschen Bildungsservers
In: Frühe Bildung, 1 (2012) 4, S. 231-233
DOI: 10.1026/2191-9186/a000069
URL: http://www.bildungsserver.de/Fruehe-Bildung-4-2012-Kompensatorische-Foerderung-im-Spiegel-des-Deutschen-Bildungsservers-10383.html
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Bibliografien/Rezensionen u.ä. (z.B. Linktipps)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Bewusstsein; Deutschland; Elementarbereich; Frühförderung; Hören; Internationaler Vergleich; Kompensatorische Erziehung; Kompensatorische Spracherziehung; Mathematik; Phonologie; Sprachförderung; Training; Wirkung; Zahlbegriff
Abstract: Kompensatorische Förderung in der Frühpädagogik kann sich auf verschiedene Bildungsbereiche beziehen. Besonders hervorzuheben sind die Sprachförderung und die Förderung mathematischer Vorläuferfertigkeiten. Zur kompensatorischen Sprachförderung werden zunächst Linkempfehlungen zu Sprachfördermaßnahmen von Bund und Ländern gegeben. Da die Förderung der phonologischen Bewusstheit für die Sprachentwicklung als zentral gilt, wird diese hier ausführlicher dargestellt. Zur kompensatorischen Förderung in der Mathematik werden anschließend mehrere Trainingsprogramme aufgeführt. Ergänzt wird die Zusammenstellung mit einem internationalen Vergleich zum Nutzen frühkindlicher Förderung.
DIPF-Abteilung: Informationszentrum Bildung
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Autor*innen: Schuchardt, Kirsten; Worgt, Maria; Hasselhorn, Marcus
Titel: Besonderheiten im Arbeitsgedächtnis bei Kindern mit Sprachauffälligkeiten.
Aus: Hasselhorn, Marcus; Zoelch, Christof (Hrsg.): Funktionsdiagnostik des Arbeitsgedächtnisses, Göttingen: Hogrefe, 2012 (Test und Trends. N.F., 10), S. 77-93
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Diagnostik; Entwicklungsstörung; Forschungsstand; Kind; Legasthenie; Phonologie; Sprachentwicklung; Sprachstörung; Test
Abstract: Das vorliegende Kapitel gibt einen Überblick über Beeinträchtigungen im Arbeitsgedächtnis bei
Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen, wobei zwei separate Defizitschwerpunkte auszumachen
sind. Ein Defizit betrifft die Verarbeitungskapazität der phonologischen Schleife. Die besonders
schwachen Leistungen im Kunstwörter-Nachsprechen belegen Abweichungen von der
normalen Entwicklung in der Funktionstüchtigkeit des phonologischen Arbeitsgedächtnisses,
die durch eine verminderte Präzision der Informationsaufnahme im phonetischen Speicher erklärbar
sind. Weitere Defizite lassen sich im Bereich der zentralen Exekutive ausmachen, die
sich nicht nur auf die Verarbeitung phonologischer Informationen beschränken lassen, sondern
bereichsübergreifend zu sein scheinen. Diese störungsspezifischen Arbeitsgedächtnisdefizite sind
differenzialdiagnostisch relevant, insbesondere für die Unterscheidung vorübergehender von
persistierenden Sprachauffalligkeiten in den ersten Lebensjahren sowie für die Abgrenzung von
Sprachentwicklungsstörungen zur Lese-Rechtschreibstörung.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Goldammer, Ariane von; Mähler, Claudia; Hasselhorn, Marcus
Titel: Determinanten von Satzgedächtnis-Leistungen bei deutsch- und mehrsprachigen Vorschulkindern
In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 43 (2011) 1, S. 1-15
DOI: 10.1026/0049-8637/a000028
URL: http://dx.doi.org/10.1026/0049-8637/a000028
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Aufgabe; Deutschland; Einsprachigkeit; Empirische Untersuchung; Gedächtnis; Informationsverarbeitung; Kind; Leistung; Mehrsprachigkeit; Phonologie; Sprache; Sprachkompetenz; Test; Validität; Vorschulalter; Wortschatz
Abstract: Die vorschulische Satzgedächtnis-Kapazität hat sich bei deutschsprachigen Kindern als starker Prädiktor für Lese- und Rechtschreibleistungen in der Grundschule erwiesen. Da zu den Risikofaktoren für den Schriftspracherwerb die nicht-deutsche Muttersprache eines Kindes zählt, prüft die vorliegende Studie die diagnostische Validität einer Satzgedächtnisaufgabe bei deutsch- und mehrsprachigen Vorschulkindern. Es wurden N = 180 mehrsprachige Kinder und N = 180 ausschließlich deutschsprachige Kinder im Alter von 5 Jahren untersucht. Mehrsprachige Vorschulkinder schneiden hinsichtlich aller erfassten sprachlichen und phonologischen Leistungen schlechter ab als deutschsprachige Kinder. Dennoch lässt sich die Leistungsvarianz in der Satzgedächtnis-Aufgabe in beiden Gruppen gleichermaßen durch die Größe des Wortschatzes und die Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses erklären. Der familiäre Sprachgebrauch hat lediglich auf den Zusammenhang der verbalen Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit mit dem Satzgedächtnis einen schwachen moderierenden Einfluss. Da sich die Nachsprech-Leistung damit in beiden Gruppen weitgehend aus der gleichen Linearkombination von Kompetenzen erklärt, hat sich die untersuchte Satzgedächtnis-Aufgabe für deutsch- und mehrsprachige Kinder als gleichermaßen diagnostisch valide und damit "culture fair" erwiesen. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): German-speaking preschoolers' memory for sentences is a strong predictor of literacy skills in primary schools. Also, having a mother tongue other than German is a risk factor for the acquisition of written German. This study examines the differences between German-speaking children and multilingual children with regard to their sentence memory. N = 180 multilingual children and N = 180 solely German-speaking children were examined at the age of 5 years. Multilingual children showed poorer linguistic and phonological skills than German-speaking children. Nevertheless, the variance in the sentence memory task can be explained by size of vocabulary and phonological working memory capacity in both groups. Family language only has a weak moderating impact on the relation between rapid naming and sentence memory performance. Thus the analyzed sentence memory task proved to be a culture fair assessment for the precursors of literacy. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Linkersdörfer, Janosch
Titel: Neurokognitive Korrelate der Dyslexie
In: Kindheit und Entwicklung, 20 (2011) 1, S. 4-12
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Entwicklungsstörung; Kind; Legasthenie; Lesen; Lesestörung; Neurobiologie; Phonologie; Sensumotorik
Abstract: Die Überblicksarbeit widmet sich kognitiven und neuronalen Grundlagen der Dyslexie. Ausgehend von einer Darstellung der wichtigsten kognitiven und neurobiologischen Theorien der Entstehung von Dyslexie werden Ergebnisse zu spezifischen Störungen des neuronalen Lesenetzwerks bei Menschen mit Dyslexie aus Postmortem-Untersuchungen und strukturellen sowie funktionellen Bildgebungsstudien berichtet. Die Befunde legen nahe, dass Dyslexie ein multidimensionales Problem darstellt, das mit verschiedenen kognitiven, sensorischen und motorischen Defiziten und spezifischen Störungen auf neuronaler Ebene einhergeht. Zukünftige Forschung sollte sich daher verstärkt individuellen Profilen der Störung auf kognitiver wie neuronaler Ebene widmen.
Abstract (english): Cognitive and neural correlates of developmental dyslexia are reviewed. Beginning with a description of different cognitive and neurobiological theories of developmental dyslexia, findings from post-mortem analyses and from functional and structural imaging studies are discussed. The results indicate that developmental dyslexia is a multidimensional phenomenon involving different cognitive, sensory, and motor problems and appears to be associated with specific disruptions of brain systems. Accordingly, individual profiles of the disorder on the cognitive and neural level should receive more attention in future research.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Schmid, Johanna Maria; Labuhn, Andju Sara; Hasselhorn, Marcus
Titel: Response inhibition and its relationship to phonological processing in children with and without dyslexia
In: International Journal of Disability, Development and Education, 58 (2011) 1, S. 19-32
DOI: 10.1080/1034912X.2011.547343
URL: http://dx.doi.org/10.1080/1034912X.2011.547343
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Beitrag in Sonderheft
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Datenanalyse; Deutschland; Dyslexie; empirische Untersuchung; Grundschüler; Informationsverarbeitung; kognitive Prozesse; Neurobiologie; Phonologie; Schuljahr 03; Testaufgabe
Abstract (english): This study investigates response inhibition and its relationship to phonological processing in third-graders with and without dyslexia. Children with dyslexia (n = 20) and children without dyslexia (n = 16) were administered a stop signal task and a digit span forwards task. Initial analyses revealed phonological processing deficits in terms of a phonological short-term deficit in children with dyslexia but revealed no group differences with regard to performance on the stop signal task. There was no relationship between performance on the stop signal task and phonological short-term capacity for the group of children with dyslexia. In contrast, in the group of children without dyslexia, there was a tendency that better phonological short-term capacity was associated with faster primary reaction times on the stop signal task. Furthermore, better phonological short-term capacity was related to slower inhibitory processes among children without dyslexia. When controlling group specifically for the effects of phonological short-term capacity on the performance on the stop signal task we found slightly faster primary reaction times and significantly slower inhibitory processes in the group of children with dyslexia. Overall, these findings suggest the activation of phonological strategies during performance on the stop signal task in children without dyslexia but not in children with dyslexia. We discuss the possibility that in children without dyslexia, phonological processing strategies might have a beneficial effect on speed of response execution but might slow down response inhibition.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Schuchardt, Kirsten; Mähler, Claudia; Hasselhorn, Marcus
Titel: Functional deficits in phonological working memory in children with intellectual disabilities
In: Research in Developmental Disabilities, 32 (2011) , S. 1934-1940
DOI: 10.1016/j.ridd.2011.03.022
URL: http://dx.doi.org/10.1016/j.ridd.2011.03.022
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Englisch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Experimentelle Untersuchung; Geistig behindertes Kind; Informationsverarbeitung; Kognitive Prozesse; Leistungsfähigkeit; Phonologie
Abstract: Recent studies indicate that children with intellectual disabilities have functional limitations primarily in the phonological loop of working memory (Baddeley, 1986). These findings are indicative of a specific structural deficit. Building on this research, the present study examines whether it is possible to identify specific phonological subfunctions as causal factors in these qualitative deviations from typical development found in children with intellectual disabilities.
In a three-group design, specific subfunctions of phonological working memory were examined in students of the same mental age (one group of 15-year-olds with mild intellectual disability [IQ 50-69], one group of 10-year-olds with borderline intellectual disability [IQ 70-84], and one group of 7-year-olds of average intelligence [IQ 85-115]. The automatic activation of the subvocal rehearsal process was operationalized by the word-length effect; the size of the phonological store, by a task involving repetition of nonwords of differing syllable length; and accuracy of processing, by both the phonological similarity effect and the quality of acoustic presentation of the nonword repetition task (distorted vs. undistorted item presentation).
The results revealed impairment of the phonological store only in terms of reduced storage capacity, and showed that this deficit increased with length of the item sequences to be remembered. However, this deficit was observed only in children with mild intellectual disability; the performance of children with borderline intellectual disability corresponded with that of a control group of 7-year-olds matched for mental age. The findings are discussed in the context of the two-component model of the phonological loop. They indicate that deficits in storage capacity are associated with deficits in language development and thus seem to be one of the causes of cognitive impairment in individuals with mild intellectual disability.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Goldammer, Ariane von; Mähler, Claudia; Hasselhorn, Marcus
Titel: Vorhersage von Lese- und Rechtschreibleistungen durch Kompetenzen der phonologischen Verarbeitung und der Sprache im Vorschulalter
Aus: Hasselhorn, Marcus; Schneider, Wolfgang; Trautwein, Ulrich (Hrsg.): Frühprognose schulischer Kompetenzen, Göttingen: Hogrefe, 2011 (Tests und Trends. N.F., 9), S. 32-50
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Legasthenie; Frühförderung; Vorschule; Wirkung; Schriftsprache; Rechtschreibschwäche; Sprachkompetenz; Schülerleistung; Lesefertigkeit; Lesekompetenz; Informationsverarbeitung; Phonologie; Screening-Verfahren; Empirische Untersuchung; Forschungsstand; Deutschland
Abstract: In den ersten Grundschuljahren bereitet der Erwerb des Lesens und Schreibens vielen Kindern große Mühe. Aus diesem Grund befasst sich die pädagogisch-psychologische Forschung mit der Identifikation von Vorläuferkompetenzen und Risikofaktoren, anhand derer bereits im Vorschulalter diejenigen Kinder erkannt werden können, die voraussichtlich Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten entwickeln werden. Spezifische Risiko- bzw. Verursachungsfaktoren von Problemen beim Schriftspracherwerb werden vor allem im Bereich der phonologischen Informationsverarbeitung vermutet. Gemäß des Zwei-Stränge- Modells der Leseentwicklung nach Lundberg (2002) stellen jedoch phonologische Kompetenzen zwar eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den erfolgreichen Erwerb der Schriftsprache dar. Für das sinnverstehende Lesen von Sätzen und Texten sind darüber hinaus Wortschatz und Grammatikkompetenzen von großer Bedeutung. I m vorliegenden Beitrag werden daher Theorien und Befunde zur Bedeutung dieser vorschulischen Kompetenzen für den Erwerb der Schriftsprache erläutert. Abschließend werden die Implikationen dieser Befunde für die Bewertung bestehend er und die Entwicklung neuer Screening-Instrumente zur Identifikation von Risikokindern im Vorschulalter diskutiert.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus
Titel: Lernen im Vorschul- und frühen Schulalter
Aus: Vogt, Franziska; Leuchter, Miriam; Tettenborn, Annette; Hottinger, Ursula; Jäger, Marianna; Wannack, Evelyne (Hrsg.): Entwicklung und Lernen junger Kinder, Münster: Waxmann, 2011 , S. 11-21
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Deutschland; Empirische Forschung; Entwicklungspsychologie; Grundschulalter; Kind; Kognitive Prozesse; Lernen; Lernerfolg; Lernmotivation; Lernverhalten; Lernvoraussetzungen; Phonologie; Schulanfänger; Veränderung; Vorschulalter
Abstract: Es werden die Besonderheiten des Lernens junger Kinder dargestellt. Ausgehend von der Entwicklung des kindlichen Gehirns werden sowohl kognitive Prozesse beschrieben, welche für das Lernen junger Kinder entscheidend sind, als auch motivationale Aspekte wie etwa der kindliche Überoptimismus. ... Der Beitrag diskutiert die Konsequenzen der Entwicklungsveränderungen für die individuellen Möglichkeiten des Lernens und reflektiert schließlich mögliche Chancen und Gefahren, die sich daraus für das Lernen im Vorschul- und frühen Schulalter ergeben. (DIPF/Orig.)
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Goldammer, Ariane von; Mähler, Claudia; Bockmann, Ann-Katrin; Hasselhorn, Marcus
Titel: Vorhersage früher Schriftsprachleistungen aus vorschulischen Kompetenzen der Sprache und der phonologischen Informationsverarbeitung
In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 42 (2010) 1, S. 48-56
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Aufsatz (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Deutschland; Gedächtnis; Grammatik; Grundschulalter; Informationsverarbeitung; Längsschnittuntersuchung; Leistung; Lesekompetenz; Phonologie; Prognose; Rechtschreibtest; Schriftsprache; Sprache; Spracherwerb; Vorschulalter; Wortschatz
Abstract: Im deutschen Sprachraum werden seit vielen Jahren Kompetenzen im Bereich der phonologischen Informationsverarbeitung im Zusammenhang mit dem Schriftspracherwerb untersucht. Als stärkster Prädiktor von frühen Lese- und Rechtschreibkompetenzen gilt die vorschulische phonologische Bewusstheit. Studien aus dem angloamerikanischen und skandinavischen Sprachraum deuten jedoch darauf hin, dass auch breitere sprachliche Kompetenzen (Wortschatz, Grammatik) den Erwerb der Schriftsprache vorhersagen. An der vorliegenden Längsschnittstudie nahmen 53 Kinder teil, die im Alter von 5 Jahren hinsichtlich ihrer Kompetenzen im Bereich der Sprache und der phonologischen Informationsverarbeitung sowieim Alter von 8 Jahren hinsichtlich ihrer Lese-Rechtschreibleistungen untersucht wurden. Als stärkster Prädiktor der frühen Lese- und Rechtschreibkompetenz konnte dabei die vorschulische Satzgedächtnisleistung identifiziert werden. Diese wiederum lässt sich durch die Größe des Wortschatzes und die Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses erklären. Mit dem Nachsprechen von Sätzen liegt damit ein ökonomisches Maß vor, mit dem bereits im VorschulalterSchriftsprachleistungen vorhergesagt werden können. (DIPF/Orig.)
Abstract (english): Interrelationships between phonological processing and written language acquisition have been examined for many years in the German-language area. Phonological awareness at preschool age is regarded as the strongest predictor of reading and spelling competencies at primary school age. Nevertheless, studies from the Anglo-American and Scandinavian language areas point out that broader linguistic competencies (vocabulary, grammar) also predict the acquisition of written language. In the present study 53 children were examined at the age of 5 years concerning their competencies in language and phonological processing and as at the age of 8 years concerning their reading and spelling achievements. The sentence memory capacity at preschool age was identified as the strongest peculiar of later reading and spelling competencies. Sentence memory, in turn, is determined by the capacity of vocabulary and phonological working memory. Repeating sentences at preschool age is an economic measure that can predict later competencies in the acquisition of written language.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Autor*innen: Hasselhorn, Marcus; Schuchardt, Kirsten; Mähler, Claudia
Titel: Phonologisches Arbeitsgedächtnis bei Kindern mit diagnostizierter Lese- und/oder Rechtschreibstörung
In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 42 (2010) 4, S. 211-216
DOI: 10.1026/0049-8637/a000024
URL: http://dx.doi.org/10.1026/0049-8637/a000024
Dokumenttyp: 3a. Beiträge in begutachteten Zeitschriften; Beitrag in Sonderheft
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Deutschland; Diagnostik; Empirische Untersuchung; Göttingen; Itemanalyse; Legasthenie; Lesestörung; Phonologie; Rechtschreibschwäche; Wort; Wortschatz
Abstract: Kinder mit der Diagnose "Lese-Rechtschreibstörung", die das Diskrepanzkriterium zur Intelligenz über die Leseleistung, die Rechtschreibleistung oder sowohl die Lese- als auch die Rechtschreibleistung erfüllten sowie gleichaltrige unauffällige Kinder des gleichen Intelligenzniveaus bearbeiteten Gedächtnisspannenaufgaben mit einsilbigen und dreisilbigen Wörtern und Kunstwörtern. Neben statistisch bedeutsamen Haupteffekten für die Faktoren Itemlänge (bessere Leistung bei kürzeren Items), Lexikalität (bessere Leistung bei Wörtern im Vergleich zu Kunstwörtern) und Gruppe (schwächere Leistungen bei kombinierter Lese- und Rechtschreibstörung) sowie einem Interaktionseffekt zwischen Itemlä nge und Lexikalität (Itemlängeneffekt bei Kunstwörtern stärker ausgeprägt als bei Wörtern) zeigte sich eine bedeutsame Interaktionen zwischen Gruppe und Lexikalität und eine tendenzielle Interaktion zwischen Gruppe und Itemlänge. Der direkte Vergleich zwischen Kindern mit isolierter Lese- vs. isolierter Rechtschreibstörung ergab als Grund für die beiden letztgenannten Interaktionen eine stärkere Ausprägung des Lexikalitätseffektes bei Kindern mit isolierte r Lesestörung und einen ausgeprägteren Effekt der Itemlänge bei Kindern mit isolierter Rechtschreibstörung. Die Befunde legen nahe, dass zumindest im deutschen Sprachraum den Lese- vs. den Rechtschreibstörungen von Kindern untersc hiedliche phonologische Arbeitsgedächtnisdefizite zugrunde liegen.
Abstract (english): Children with specific developmental disorders of scholastic skills with regard to reading and/or spelling who fulfilled the discrepancy criterion to general intelligence (ICD-10, F81) and inconspicuous children of the same age participated in a memory span experiment whith item materials of one- syllabic and three-syllabic words and nonwords. Data were analyzed within a 4 (isolated reading disorder vs. isolated spelling disorder vs. combined reading and sp elling disorder vs. no learning disorder) by 2 (item length, 1-syllabic vs. 3-syllabic) by 2 (lexicality, words vs. nonwords) ANOVA. Statistically significant main effects of item length (better span for short items), lexicality ( span for words outperformed those for nonwords), and group were found. In addition, the two-way interactions item length by lexicality (more pronounced effect of item lengh with nonword as compared to word material), lexicality by group, and - as a trend - item length by group were revealed to be significant. The two latter interactions were the result of a more pronounced lexicality effect in children with an isolated reading disorder, and the effect of i tem length being more pronounced in children with an isolated spelling disorder. Results are interpreted within the two-component view of the phonological loop. It is suggested that at least in Germany different deficiencies of ph onological working memory are involved in reading disorder vs. spelling disorder in children.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung