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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Kontextualisierung moralischer Urteile - etwas anderes als moralische Urteile plus Kontextvariablen
Aus: Latzko, Brigitte; Malti, Tina (Hrsg.): Moralische Entwicklung und Erziehung in Kindheit und Adoleszenz, Göttingen: Hogrefe, 2010 , S. 13-41
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sonstiges
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Diskurs; Forschung; Handlungstheorie; Kohlberg; Lawrence; Kultur; Menschenbild; Methodologie; Moral; Psychologie; Struktur; Typologie; Urteil; Urteilsbildung
Abstract: Das Buch gibt einen Überblick über die wesentlichen theoretischen und empirischen Beiträge zur deutschen Kohlberg-Forschung der letzten 20 Jahre. Das Kapitel fasst die Forschung zusammen, die der Autor und seine Mitarbeiter erst in Saarbrücken, dann in Frankfurt verfolgt haben. Diese bestand zunächst in einer handlungstheoretischen Rekonstruktion der Stufenstrukturen (vom role taking zum goal taking), dann in der Anwendung dieser entwicklungspsychologischen Theorie auf Urteile Erwachsener im ökonomisch-ökologischen Kontext. Dieser Schritt geht notwendig mit einer Veränderung der Theorie und Methode Kohlbergs einher, weil dessen Moralverständnis dekontextualisiert (kantisch) ist und auch seine Methode deshalb konsequent auf hypothetischen Dilemmata beruht. Unter Kontext wird Umgebung und Zusammenhang verstanden, damit ist Kontext ganzheitlich zu verstehen und erfordert letztlich eine Methode, die den Zusammenhang zwischen Urteilen, Wissen und Handeln nicht in einzelne Variable zerlegt und deren Zusammenhang untersucht, sondern im Lebenszusammenhang erfasst. Die Schritte dieser Forschung werden rekonstruiert und es werden schließlich Typen alltagsweltlicher Moral vorgestellt, die keinem strengen Stufenkonzept folgen. Letztlich wird gezeigt, dass eine derartige Forschung zu einer generellen Reflektion auf das Fach Psychologie zwingt.
DIPF-Abteilung: Bildung und Entwicklung
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Herausgeber*innen: Reichenbach, Roland; Breit, Heiko
Titel: Skandal und politische Bildung. Aspekte zu einer Theorie des politischen Gefühls
Erscheinungsvermerk: Berlin: Logos, 2005
Dokumenttyp: 2. Herausgeberschaft; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Politische Bildung; Gefühl; Kognitive Prozesse; Moral; Urteilsbildung; Gesellschaft
Abstract: Das Thema dieses Sammelbandes, der Beiträge einer 2003 in Münster durchgeführten Tagung enthält, bildet das Verhältnis von Emotionen und Kognitionen. Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen für politische Bildung bedeutsamen Disziplinen (Allgemeine Pädagogik, entwicklungsorientierte Erziehungswissenschaft, Politikdidaktik, aber auch Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft) setzen sich hauptsächlich mit der Frage auseinander, ob und inwieweit die Emotionalisierung und Moralisierung von öffentlichen Themen Gegenstand von politischer Bildung sein kann. Dass Skandale ambivalent sind und sowohl Lernprozesse gestattenals auch blockieren mögen, war unter den Teilnehmern unbestritten. Allerdings unterschieden sich die Auffassungen über die Grenzziehungen, alsodarüber, inwieweit Emotionalisierung von politischer Bildung alsBildungsimpuls durch praxisnahes Involviertsein fruchtbar gemacht werdenkann oder als unvermeidlicher Differenzierungsverlust durch fehlendeUrteilsdistanz auszuschließen ist. Allgemeine Fragen der Beziehung undEntwicklung von moralischen Emotionen und Urteilen und ihrergesellschaftlichen Funktion kommen dabei ebenso zur Sprache wie konkretedidaktische Umsetzungsstrategien und -schwierigkeiten.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Döring, Thomas
Titel: Handlungspotentialität und Gerechtigkeit. Ein kulturpsychologischer Zugang
Erscheinungsvermerk: Saarbrücken: Conte, 2003
Dokumenttyp: 1. Monographien (Autorenschaft); Monographie (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Gerechtigkeit; Moral; Urteilsbildung; Handlungstheorie; Empirische Untersuchung; Deutschland
Abstract: "Kontrolle" wird als "Handlungspotentialität" in weiten Teilen der Psychologie nur als Kontrolle der objektiven Umwelt entworfen, die ein rein instrumentell-beherrschendes Verständnis der Einflussnahme impliziert. Diese Sicht erscheint aus einer handlungstheoretischen Perspektive als sehr eingeengt, da alternative Formen von Handlungsmöglichkeiten nicht in den Blickpunkt geraten. Diese Alternativen werden hier durch die Analyse des Zusammenhangs von Gerechtigkeitsurteilen und der Einschätzung gesellschaftlicher Gestaltungsmöglichkeiten, die zu einer Lösung bzw. Verminderung von Umweltproblemen führen können, dargestellt. Die Basis für diese Untersuchung bilden 180 leitfadenorientierte Interviews mit Erwachsenen, die im Rahmen eines mehrjährigen DFG-Projekts zur Kontextualisierung moralischer Urteile durchgeführt wurden. Idealtypisch lässt sich ein systematischer Zusammenhang zwischen Gerechtigkeitsurteilen und Einschätzungen der Handlungspotentialität personaler und gesellschaftlicher Instanzen formulieren, der sich auch empirisch bestätigt: Moralische Urteile, die stufenweise komplexer und formaler werden, gehen einher mit einer differenzierter werdenden Sicht auf Handlungsmöglichkeiten. Durch den Bezug der Kontrolle zur kontextualisierten Moral kommen vor allem Möglichkeiten individueller und kollektiver Einflussnahme in den Blick. Durch die Arbeit wird gezeigt, dass die moralische Urteilskompetenz einen zentralen Stellenwert einnimmt, wenn personale und gesellschaftliche Handlungsstrategien fürKonfliktlösungen aufgezeigt und "eingeübt" werden sollen. Dies ist auch ein wesentliches Ziel von Bildung, die Wissen und Strategien vermittelt, um handlungsfähige Subjekte in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Abstract (english): {Abstract_englisch}
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.
Titel: Anmerkungen zur Beziehung zwischen Recht und Moral aus entwicklungspsychologischer Sicht
Aus: Jung, Heide; Neumann, Ulfried (Hrsg.): Rechtsbegründung - Rechtsbegründungen.Günter Ellscheid zum 65. Geburtstag, Baden-Baden: Nomos, 1999 , S. 19-55
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Moral; Urteilsbildung; Strafe
Abstract: Es handelt sich um ein Kapitel für eine Festschrift für Günter Ellscheids 65 Geburtstag. Insofern greift sie ein entwicklungspsychologisches Thema auf, das dieser einmal aus rechtlicher Perspektive diskutiert hat: Die wechselnde Rolle der Strafe in der Rechtsgeschichte, die er in Beziehung setzt zur Theorie der Entwicklung moralischer Urteile, die der Schweizer Biologe, Psychologe und Philosoph Jean Piaget bereits 1932 vorgelegt hat. Das Kapitel greift Ellscheids Argumente auf und diskutiert diese vor dem Hintergrund der gegenwärtigen entwicklungspsychologischen Theoriebildung und Forschung zur Moralentwicklung.
Abstract (english): The chapter is part of a festschrift in honour of Günter Ellscheid's 65th birthday. It takes up a topic which is of developmental psychological origin and which he applied to a legal perspective: the changing role of punishment in the history of law, which he relates to the ontogenetic theory of moral judgment presented by the Swiss biologist, philosopher and psychologist Jean Piaget in 1932. In the chapter Ellscheid's arguments are used as a starting point for a discussion of this topic in light of present research and theorizing on the development of moral judgments.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur
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Autor*innen: Eckensberger, Lutz H.; Breit, Heiko; Döring, Thomas
Titel: Ethik und Barrieren in umweltbezogenen Entscheidungen. Eine entwicklungspsychologischje Perspektive
Aus: Linneweber, Volker; Kals, Elisabeth (Hrsg.): Umweltgerechtes Handeln: Barrieren und Brücken, Berlin: Barriere und Brücken, 1999 , S. 165-190
Dokumenttyp: 4. Beiträge in Sammelwerken; Sammelband (keine besondere Kategorie)
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie; Urteilsbildung; Moral; Ethik; Umweltschutz
Abstract: In dem Buchkapitel wird die Theorie der (ontogenetischen) Entwicklung moralischer Urteile mit Fragen der Bewertung von unterschiedlichen Umweltproblemen verknüpft. Aus dieser Perspektive stellen sich Barrieren als wichtige Anregungsbedingungen heraus. Zudem wird eine handlungstheoretische Perspektive eingenommen. Aus dieser wird zunächst die generelle Beziehung zwischen ökonomischem und ethischem Denken diskutiert und herausgearbeitet, dass sich diese "De nktypen" gerade über die in ihnen enthaltenen Barrieren komplementär zueinander verhalten. Dann werden im Rahmen einer handlungstheoretischen Rekonstruktion moralischer Urteile vier "Typen alltagsweltlicher Moral" unterschieden und ihre je spezifische Beziehung zur Umwelt durch thematisch relevante Konzepte wie Emotionen, Faktenwissen, Risikoauffassung, Verantwortung, Kontrolle, Solidarität und Identitätsbezug expliziert.
Abstract (english): The main goal of the chapter is to combine the (ontogenetic) theory on the development of moral judgments with environmental issues. From this developmental perspective barriers turn out to be fertile incitement conditions. Additionally, an action theory perspective is taken, which allows one to determine the relationship between economical and ecological "types" of reasoning quite generally on the basis of the barriers involved. Finally four "types of everyday morality" are distinguished empirically and elaborated in terms of their relationship to environmental issues. This is realized by means of concepts like emotions, propositional knowledge, risk, responsibility, control, solidarity and identity formation which are all discussed in terms of their relevance for environmental decisions and their evaluation.
DIPF-Abteilung: Bildung und Kultur