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Autor*innen: Steinert, Brigitte
Titel: Die Relevanz der PISA-Studie für die Konzepte lebenslangen Lernens
In: Hessische Blätter für Volksbildung, 53 (2003) 1, S. 47-57
Dokumenttyp: 3b. Beiträge in weiteren Zeitschriften; wissenschaftsorientiert
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Schülerleistung; Internationaler Vergleich; PISA; Lebenslanges Lernen; Lernbedingungen
Abstract: Die Relevanz der PISA-Studie für Konzepte lebenslangen Lernens wird auf der Basis einer Aufarbeitung der theoretischen Grundkonzeption, der empirischen Ergebnisse zu den Kompetenzen 15-jähriger Schülerinnen und Schüler sowie den Zusammenhängen mit schulischen und außerschulischen Lernbedingungen aufgezeigt. Im Vergleich mit analogen internationalen Untersuchungen in der erwachsenen Bevölkerung zeigen sich Parallelen, aber auch Unterschiede im Profil der Grundkompetenzen und im Zusammenhang mit externen Faktoren. PISA-Studie knüpft mit der Untersuchung von Schülerleistungen in zentralen Kernbereichen schulischen Lernens an die Tradition internationaler Schulleistungsvergleiche an. Ihre Konzeption von Lesekompetenz, mathematischer und naturwissenschaftlicher Grundbildung sowie selbstreguliertem Lernen geht jedoch über die Erfassung der Beherrschung curricular verankerter Lehrstoffe hinaus. Zentral für die Grundkonzeption von PISA ist ihr funktionaler Charakter: PISA untersucht Basiskompetenzen für das lebenslange Lernen bzw. Kulturwerkzeuge für die Aneignung von Wissen und für die aktive Teilnahme an der Gesellschaft. Am Beispiel der Lesekompetenz wird das Kompetenzprofil deutscher Schülerinnen und Schüler dargestellt. Aus der Analyse lernförderlicher Bedingungen in Schule, Freizeit und Elternhaus lassen sich Ansatzpunkte für eine Verringerung der Kompetenzdefizite herausarbeiten. Ebenso wie PISA unterstreichen internationale Studien zur den Grundkompetenzen Erwachsener wie IALS die Notwendigkeit und Nützlichkeit lebenslangen Lernens. Sie zeigen aber auch die Barrieren auf, dieeinem kontinuierlichen Weiterlernen im Lebensverlauf im Wege stehen. Folgerungen für die Weiterbildung und die Weiterbildungsforschung können aus den gefundenen Defiziten und Zusammenhängen mit dem lebenslangen Lernen entwickelt werden.
Abstract (english): The relevance of the PISA-Study for the conception of lifelong learning is presented on the basis of the theoretical framework, the empirical results and the relationship between the learning environment and the competencies of 15-year-old students. The comparison with similar international studies of populations comprising the 16 up to the 65 year olds gives an impression of patterns that can be found in the competencies of different populations. Comparative surveys of student achievement have a long tradition. PISA also assessed core competencies, but on a regular and broader basis of partici- pating countries. The framework and definition of reading literacy, mathematic literacyand scientific literacy do not focus on the curriculum directly. Rather emphasis placed on functional knowledge and skills for lifelong learning and the degree of young people's preparedness to acquire knowledge and to actively take part in societal life as adults. The distinctive structure of German students' reading literacy skills is exemplified for one domain. Evidence can be gained from the analysis of the learning environment characteristics of school, peers and family to identify measures that can be instrumental in reducing deficiencies. The International Adult Literacy Study also focuses on the need and utility of lifelong learning. Factors that hinder continuous learningin adult life have also been shown. By taking the deficiencies into account as well as the relationship between lifelong learning and conditioning factors conclusions can be drawn concerning research on and practice in further education.
DIPF-Abteilung: Bildungsqualität und Evaluation