Kulturelle Unterschiede im Verständnis für Mengen und Mengenrelationen

In diesem DIPF 2015-Projekt wurde untersucht, inwieweit sich die im internationalen Vergleich der Leistungen von Schüler*innen im Bereich Mathematik festgestellten Kulturunterschiede auch in basisnumerischen Fertigkeiten zeigen.

Projektbeschreibung

In „large-scale assessments“ zum internationalen Vergleich der Leistungen von Schüler*innen im Bereich Mathematik wurden substantielle Kulturunterschiede festgestellt. So zeigen Schüler*innen aus asiatischen Kulturen, insbesondere im chinesischen Shanghai, die weltweit besten Leistungen (siehe PISA 2009). Im Fokus des Projekts stand die Frage, ob entsprechende kulturelle Unterschiede auch in basisnumerischen Fertigkeiten vorliegen.

Die Ergebnisse einer Teststudie zeigten, dass chinesische Studierende nicht nur bessere Leistungen in Rechentests erbringen, sondern auch approximative Mengenvergleiche schneller als deutsche Studierende durchführen können, ohne dabei mehr Fehler zu machen. Es ist allerdings unklar, ob ein solcher Kulturunterschied auch bei der exakten Repräsentation kleiner Mengen vorliegt. Zur Klärung dieser Frage wurden chinesische und deutsche Studierende hinsichtlich ihrer Leistungen im Abruf von exakten Repräsentationen kleiner Mengen verglichen. Eine weitere bisher ungeklärte Frage war, ob die schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit chinesischer Studienteilnehmenden beim approximativen Mengenvergleich durch eine stärkere Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten im Laufe der Beschulung hervorgerufen wird oder ein davon unabhängiger Kulturunterschied besteht. Um dieser Frage nachzugehen, wurden chinesische und deutsche Vorschulkinder in Bezug auf die Abrufgeschwindigkeit von Mengenrepräsentationen verglichen.

Kooperationen

  • Prof. Dr. Song Yan, Jacobs University Bremen; Yunnan Normal University Kunming, China
  • Associate Prof. Dr. Su Li, Institute of Psychology, Chinese Academy of Sciences, Beijing

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Bildung und Entwicklung
Laufzeit:
11/2013 – 12/2015
Finanzierung:
DIPF