Kinder mit Bildungsrisiken im Blickpunkt

Kinder mit Bildungsrisiken im Blickpunkt
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22.04.2021
Eine neue öffentliche Vortragsreihe wissenschaftlicher Expert*innen widmet sich Kindern, bei denen erhöhte Risiken für den Bildungserfolg bestehen – etwa aufgrund von Lernstörungen oder einer nicht-deutschen Muttersprache. Die kostenfrei zugänglichen Online-Vorträge beleuchten die große Herausforderung, diese Kinder bestmöglich zu unterstützen. Zugleich zeigen sie Wege auf, wie dies auch unter den derzeit schwierigen Bedingungen gelingen kann. Die Reihe richtet sich an pädagogische Fachkräfte, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit.

„Die Covid-19-Pandemie hat noch einmal besonders deutlich gemacht, welche hohe Bedeutung Schule insbesondere für Kinder mit Bildungsrisiken hat und dass diese Bedeutung auch über den Unterricht hinausgeht“, betont Prof. Dr. Florian Schmiedek vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums „IDeA“ (Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk) in Frankfurt am Main, das die Vortragsreihe gemeinsam mit der Hessischen Lehrkräfteakademie und der Goethe-Universität Frankfurt (Professur für Deutsch als Zweitsprache, Prof. Dr. Petra Schulz, und Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung) ausrichtet. Es besteht ein hoher Handlungsbedarf, diesen Kindern auch unter schwierigen Bedingungen die Teilhabe an Bildung zu ermöglichen. Nur so kann unsere Gesellschaft zeigen, dass sie es mit dem Bekenntnis zu Bildung als notwendige Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit ernst meint“, so Professor Schmiedek.

Die Vortragsreihe soll den Austausch und den Transfer von Fachwissen zu diesen Fragen unterstützen. Alle Beiträge finden virtuell statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, erfordert aber eine Anmeldung über die Website des IDeA-Zentrums. Die Teilnehmenden bekommen dann die Zugangsdaten zugeschickt. Die Vorträge finden immer von 16 bis 18 Uhr statt, im Anschluss bleibt Zeit für Diskussionen. Für Lehrkräfte ist die Veranstaltung als Fortbildung akkreditiert. Zwei Vorträge beginnen schon um 15 Uhr und beinhalten einen Teil, der dem gezielten Transfer von praktisch anwendbarem Fachwissen gewidmet ist.

Die gesamte Reihe „Children at Risk: Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven für die Gestaltung von Bildungsprozessen“ im Überblick:

  • 27. April, 16 Uhr:
    Thema: Lehren aus der Pandemie: Gleiche Chancen für alle Schüler*innen sichern
    Referent: Prof. Dr. Kai Maaz (Direktor der Abteilung „Struktur und Steuerung des Bildungswesens“ des DIPF)
  • 11. Mai, 16 Uhr:
    Thema: „Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen.“ Perspektiven auf Erleben und soziale Position von Kindern und Jugendlichen
    Referentin: Prof. Dr. Sabine Andresen (Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik und Familienforschung, Goethe-Universität Frankfurt)
  • 27. Mai, 15 Uhr:
    Thema: Lernstörungen: Ein unvermeidbares Schicksal?
    Praxistransfer: Exemplarische Darstellung der Konzeption einer Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen
    Referent: Prof. Dr. Marcus Hasselhorn (Direktor der Abteilung „Bildung und Entwicklung“ des DIPF
  • 8. Juni, 16 Uhr:
    Thema: Mehrsprachige Lernumgebungen im Fremdsprachenunterricht: Didaktische Überlegungen zu deren Nutzen, Nutzung und Gestaltung
    Referentin: Prof. Dr. Daniela Elsner (Professorin für Didaktik und Sprachlehr-/lernforschung, Goethe-Universität Frankfurt)
  • 23. Juni, 15 Uhr:
    Thema: Professionalisierung von Sprachförderkräften unter Pandemiebedingungen am Beispiel des Projekts „Sprachförderprofis“
    Praxistransfer: „Kerninhalte der Fortbildung Sprachförderprofis praxiswirksam erleben“
    Referentin: Alina Lausecker (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl „Deutsch als Zweitsprache“, Goethe-Universität Frankfurt)

Die Vortragsreihe schließt mit einer Panel-Diskussion am 7. Juli, die Expert*innen aus unterschiedlichsten mit Bildung befassten Bereichen zusammenbringt. Teilnehmende sind:

  • Kati Ahl (Beraterin für Schulentwicklung und Autorin des Buchs „Schule verändern – jetzt!“)
  • Prof. Dr. Ilonca Hardy (Grundschulpädagogin und Bildungsforscherin, Goethe-Universität Frankfurt)
  • Frank Holzamer (Hessische Lehrkräfteakademie)
  • Jürgen Kaube (Herausgeber der FAZ und Autor des Buches „Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?“)
  • Prof. Dr. Dominique Rauch (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg)
  • Martin Spiewak (Wissenschaftsjournalist; Schwerpunkte: Bildungspolitik, Wissenschaft und Forschung)
  • Andrea Zimmermann (Leiterin der Gesamtschule Geistal, Bad Hersfeld).

Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dr. Marcus Hasselhorn vom DIPF.

Alle Informationen zu der Veranstaltung und die Anmeldemöglichkeiten:

www.idea-frankfurt.eu/vortragsreihe

Kontakt:

Vortragsreihe: Prof. Dr. Florian Schmiedek, +49 (0)69-24708-820
Presse: Philip Stirm, DIPF, +49 (0)69 24708-824, www.dipf.de

Über IDeA:

Das vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation koordinierte Forschungszentrum „IDeA“ (Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk) in Frankfurt am Main untersucht Entwicklungs- und Lernprozesse in den ersten zwölf Lebensjahren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von Kindern, deren Bildungserfolg aufgrund von bestimmten Risikofaktoren gefährdet ist. An dem Zentrum arbeiten Forscher*innen des DIPF, der Goethe-Universität Frankfurt und des Sigmund-Freud-Instituts eng zusammen. Sie verfügen über Fachwissen aus zahlreichen Forschungsfeldern mit Bezug zur Bildung.