Neue Qualifikationsprofessur erforscht die Rolle von Herkunft und Geschlecht für die Bildung

07.09.2022
Der soziale und kulturelle Hintergrund sowie das Geschlecht üben einen starken Einfluss auf die Bildungschancen und Bildungswege von Kindern und Jugendlichen aus. Mit einer gemeinsamen Berufung stärken das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und die Goethe-Universität Frankfurt am Main die Forschung in diesem Feld: Die Qualifikationsprofessur für „Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Unterricht und Heterogenität" wurde jetzt mit Dr. Hanna Beißert besetzt.

„Im Rahmen der Professur werde ich mich intensiv mit der Rolle von Geschlecht und Herkunft im Bildungssystem befassen – und mit der Frage, wie man deren Einfluss auf Bildungsentscheidungen und Bildungschancen reduzieren kann", erläutert Professorin Beißert. Insbesondere möchte die Wissenschaftlerin zwei Forschungsfelder in den Blick nehmen: (1.) die kognitive Entwicklung und Begabtenförderung in der Grundschule sowie geschlechts- und herkunftsbezogene Ungleichheiten im MINT-Bereich sowie (2.) die sozio-moralische Entwicklung von Kindern mit einem starken Fokus auf soziale Ausgrenzung in heterogenen Bildungskontexten. „Es ist mir zudem ein zentrales Anliegen, dass die Ergebnisse meiner Forschung auch in der pädagogischen Praxis ankommen. Diesen Austausch werde ich gezielt unterstützen", betont die Bildungsforscherin.

Am DIPF wird Professorin Beißert in der Abteilung „Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen" tätig sein. An der Goethe-Universität gehört die Professur zum Fachbereich Erziehungswissenschaften. Sie ist zudem im vom DIPF koordinierten interdisziplinären Forschungszentrum „Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk" (IDeA) angesiedelt, zu dessen Gründungsinstitutionen auch die Goethe-Universität zählt. IDeA erforscht Entwicklungs- und Lernprozesse von Kindern und Möglichkeiten, sie gezielt zu fördern.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Hanna Beißert eine ausgezeichnete Wissenschaftlerin als neue Professorin gewinnen konnten. Die Professur ergänzt hervorragend die inhaltliche Bandbreite der am DIPF behandelten Themen. Denn als einen Schwerpunkt will das Institut die verschiedenen Voraussetzungen und Verläufe von Bildungsprozessen erforschen und so zu gerechteren Bildungschancen beitragen", sagt Prof. Dr. Kai Maaz, Geschäftsführender Direktor des DIPF. Prof. Dr. Christiane Thompson, Vizepräsidentin der Goethe-Universität, ergänzt: „Die Goethe-Universität und das DIPF arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen, um das Wissen über gute Bildung mit exzellenter Forschung zu erweitern. Die Berufung von Hanna Beißert, zu der wir ihr herzlich gratulieren, ist ein weiterer Baustein, um diese wichtige Kooperation zu vertiefen."

Hanna Beißert arbeitet bereits seit längerer Zeit als Wissenschaftlerin am DIPF. Dort leitet sie unter anderem mehrere Projekte zu den bereits genannten Schwerpunkten der Professur, die sie im Rahmen ihrer neuen Tätigkeit fortführen und weiterentwickeln wird. Die Forscherin hat Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie an der Universität Mannheim studiert und wurde an der Goethe-Universität in Psychologie promoviert. Zuletzt vertrat sie eine Juniorprofessur für empirische Bildungsforschung an der Universität Konstanz.

Kontakt

Prof. Dr. Hanna-Beißert, +49 (0)69-24708-239

Presse

Philip Stirm, UHJAZGlwZi5kZQ==

Über die Goethe Universität Frankfurt

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