LEGA – Lesestrategien im Grundschulalter

Das Projekt LEGA untersuchte die Lesestrategieanwendung von Kindern im Grundschulalter. Dabei wurde die Verwendung von Lesestrategien zwischen Klassenstufen verglichen sowie in Beziehung zu vorhandenem Wortschatz und Kontextinformationen gesetzt. Ziel war es, mehr darüber herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen effiziente (Abruf-)Strategien, die für das flüssige Lesen von hoher Bedeutung sind, verwendet werden und wie diese Anwendung unterstützt werden kann.

Projektbeschreibung

Im Fokus des Projekts LEGA stand die Untersuchung der Lesestrategieanwendung von Kindern im Grundschulalter in Abhängigkeit von verfügbarem Wortschatz und Kontextinformationen. Neben verschiedenen wichtigen Prädiktoren für das Lesen von Wörtern (wie z.B. die phonologische Bewusstheit oder das phonologische Arbeitsgedächtnis) hat auch der vorhandene Wortschatz eines Kindes einen Einfluss auf das Wortlesen und das Erkennen von Wörtern. Für das Leseverständnis ist der Wortschatz nur prädiktiv bei Kindern mit mittlerer bis hoher Leseflüssigkeit, d.h. bei Kindern, die vermutlich bereits vermehrt Abrufstrategien verwenden. Zusätzlich zeigt sich ein Wechsel der Prädiktoren für Leseverständnis zwischen der ersten und dritten Klasse: die Bedeutung von Wortschatz nimmt mit der Zeit zu, während die phonologische Bewusstheit an Bedeutung verliert. Im Rahmen dieses Projekts wurde der Frage nachgegangen, ob je nach verwendeten Strategien verschiedene Prädiktoren für das Leseverständnis wichtig sind und ob Kinder mit höherem Wortschatz schneller und öfter Abrufstrategien verwenden als Kinder mit weniger ausgeprägtem Wortschatz. Verschiedene Studien konnten bereits zeigen, dass Kontextinformationen dazu beitragen, dass Kinder Wörter schneller lesen und erkennen können. Es zeigte sich in früheren Studien, dass jüngere und schwächere Lesende stärker von Kontextinformationen profitieren, als ältere und bessere Lesende. Zusätzlich scheinen Kontextinformationen vor allem bei schwierigen (im Vergleich zu leichten) Wörtern zu helfen. Bislang fehlte jedoch eine genauere Betrachtung des Kontexteffekts auf Lesestrategieebene. Mit dem Projekt LEGA wurde untersucht, ob Kontext tatsächlich dazu führt, dass Kinder von basalen Strategien zu effizienteren Strategien wechseln und ob der Effekt des Kontexts je nach bereits vorhandenen Lesestrategiefähigkeiten unterschiedlich ausfällt. In Zusammenarbeit mit kooperierenden Schulen und Eltern haben Kinder der zweiten und vierten Klasse an drei Messzeitpunkten teilgenommen. Neben der Lesestrategieanwendung wurden u.a. der Wortschatz und die Leseleistung und -flüssigkeit erhoben.

Projektziele

Ziel war es, mehr darüber herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen effiziente (Abruf-)Strategien, die für das flüssige Lesen von hoher Bedeutung sind, verwendet werden und wie diese Anwendung unterstützt werden kann. Langfristig sollen die Ergebnisse des Forschungsprojekts dazu dienen, Kindern mit Leseschwierigkeiten in ihrer Strategieentwicklung unterstützen zu können.

Projektleitung

Projektteam

Projektdaten

Status:
Abgeschlossenes Projekt
Abteilung: Bildung und Entwicklung
Bildungsbereiche: Frühe Bildung, Schule
Laufzeit:
01/2020 – 07/2025
Finanzierung:
DIPF
Kontakt: Dr. Fenke Kachisi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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