Wie funktioniert das Willkommen?
Anlass für das Interview mit dem DIPF-Bildungsforscher sind neue Studienbefunde zur Arbeit der Willkommensklassen in verschiedenen Bundesländern. Befragt nach deren Wirkung unterstreicht Prof. Maaz zunächst: „Es gibt nicht DIE Willkommensklasse.“ In Berlin gelte beispielsweise die Schulpflicht, sobald Kinder nach Deutschland geflüchtet sind, während es in anderen Ländern schon einmal ein Jahr dauern könne, bis die Kommunen die Kinder zugewiesen hätten.
Ein finales Urteil über das bessere Modell möchte der Soziologe nicht fällen: „Wir können in Willkommensklassen wie in integrierten Klassen gute Arbeit leisten.“ Wichtig sei eine gute Sprachförderung und hier gelte es, nicht nur auf die Schulen zu schauen. Denn es sei ein Problem, „dass wir keine verbindliche Sprachförderung in den Kitas haben“, so Maaz.
Außerdem weist er darauf hin, dass der Übergang aus den Willkommensklassen heraus besser laufen könnte: „In Berlin ist vorgesehen, dass die Kinder nach einem Jahr in den Regelunterricht überführt werden. Die Praxis zeigt aber, dass nach zwei Jahren immer noch ein substanzieller Teil in den Willkommensklassen ist.“