In Deutschland herrscht in allen Bildungsbereichen ein Mangel an Fachkräften, der sich in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter verschärfen wird. Wissenschaftler*innen aus dem Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) haben nun in einem Positionspapier konkrete Vorschläge erarbeitet, um dieser Problemlage entgegenzuwirken – in den Bereichen der frühen Bildung, der Schule, der Erwachsenen- und Weiterbildung sowie in Bezug auf das Thema Diversität. Das Forschungsnetzwerk diskutiert den Fachkräftemangel in der Bildung außerdem heute auf dem Bildungspolitischen Forum in Berlin.
Im Rahmen des Forschungsverbunds in der Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark“ (SchuMaS) ist eine erste wissenschaftliche Publikation erschienen. Sie gibt einen detaillierten Überblick über die bisherigen Arbeitsergebnisse und formuliert Empfehlungen für Schulen und Bildungsverwaltungen. Das Förderprogramm unterstützt Schulen in sozial benachteiligten Lagen dabei, Unterrichts- und Schulentwicklungsprozesse zu verbessern. Der Forschungsverbund begleitet das Programm wissenschaftlich und wird vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation koordiniert. Die Veröffentlichung ist frei verfügbar und richtet sich an ein breites Publikum.
Was genau ist Schulentfremdung und was sind die Folgen, wenn Schüler*innen eine negative Einstellung zur Schule entwickeln? Das besprechen wir in der aktuellen Folge unseres Podcasts „Sitzenbleiben“ mit DIPF-Experte Dr. Jan Scharf.
Der Forschungsverbund zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms hat seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, dass die an dem Programm beteiligten Schulen sowie ihr Steuerungs- und Unterstützungssystem umfassend von wissenschaftlicher Expertise profitieren. Das von Bund und Ländern für zehn Jahre mit 20 Milliarden Euro geförderte und am 1. August 2024 gestartete Startchancen-Programm will mit einem wegweisenden Ansatz den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen. Dafür unterstützt es systematisch rund 4000 Schulen in sozial herausfordernden Lagen.
Ein datenschutzkonformer Austausch über die sozialen Medien ist für wissenschaftliche Einrichtungen und Forschende bislang nur schwer möglich. Mit der neuen Mastodon-Instanz eduresearch.social steht nun allen Personen und Einrichtungen, die sich mit Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik befassen, eine Alternative zu den kommerziellen Plattformen zur Verfügung. Betrieben und moderiert wird sie vom „Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung“ am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Mit einem Onboarding-Event für alle Interessierten erfolgt am 23. September der offizielle Start des neuen Netzwerks.
Fernando P. Cardenas-Hernandez und Jan Schneider aus der Abteilung Educational Technologies am DIPF entwickeln eine App, die Sportler*innen mit virtuellen Coaches beim Lauftraining unterstützt.
In der aktuellen Folge unseres Podcasts "Sitzenbleiben" blicken wir gemeinsam mit DIPF-Wissenschaftlerin Dr. Hannah Kleen auf die Einstellungen von Lehrkräften ihren Schüler*innen gegenüber – und welche Rolle dabei die eigenen Vorurteile und die Sprache spielen.
Für eine DIPF-Studie zur Selbsteinschätzung im Umgang mit Kindern aus dem Autismus-Spektrum werden derzeit Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte gesucht.
Bewirken Erinnerungen per Smartphone, dass Schüler*innen sich regelmäßig mit einem Lernstoff auseinandersetzen? Dieser Frage sind Forschende des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation nachgegangen. Ihr Fazit: Einfache Erinnerungen wie Push-Meldungen haben eher negative Effekte auf die Lernzeiten. Zwar würden Schüler*innen an den Tagen, an denen sie erinnert werden, häufiger lernen als an Tagen ohne Erinnerung. Insgesamt jedoch lernte eine Kontrollgruppe, die nie erinnert wurde, an mehr Tagen. Die Studie wurde in der Zeitschrift „Science of Learning“ vorgestellt und ist frei verfügbar.
Das Projekt Hector begleitet außerschulische Förderangebote für besonders begabte Grundschüler*innen wissenschaftlich und unterstützt bei Implementierung, Qualifizierung und Evaluation.
Im Schuljahr 2021/2022 hat das Land Schleswig-Holstein eine neu gestaltete gymnasiale Oberstufe eingeführt. Ein Kernziel: In den Oberstufen der Gymnasien und Gemeinschaftsschulen sollen individuellere Schwerpunkte und neue Lernformen ermöglicht werden. Das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation hat die Umsetzung wissenschaftlich begleitet. Dazu wurden Schulleitungen und Lehrkräfte befragt. Nach den jetzt veröffentlichten Ergebnissen bewerten sie die Reform im Grundsatz mehrheitlich positiv. Zugleich machen die Befragten deutlich, dass die Neuerungen in der Praxis viele Herausforderungen mit sich bringen, wofür sie sich weitere Unterstützung wünschen.
Der Sender radioeins hat bei der Langen Nacht der Wissenschaft am 22. Juni in Berlin live aus dem Haus der Leibniz-Gemeinschaft gesendet. Mit vor Ort waren Kolleg*innen aus der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF).
Bildung und Erziehung, Kindheit und Jugend in der DDR waren und sind bis heute Gegenstand unterschiedlicher Erzählungen und Erinnerungen. Wie war es genau und wie entstand dabei der Stoff für vielfältige Mythen? Mit diesen Fragen befasst sich der bildungshistorische Forschungsverbund „MythErz“. Ergebnisse seiner Arbeit sind nun auf einer digitalen Wissensplattform frei zugänglich – darunter Analysen und viele Quellen wie Aufzeichnungen aus dem Unterricht, Lehrfilme oder Kindheits- und Jugenderzählungen.
Als erstes Leibniz-Institut hat das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation das Audit „berufundfamilie +vielfalt“ durchlaufen. Das entsprechende Zertifikat wurde am 18. Juni überreicht. Es ergänzt das Zertifikat „berufundfamilie“, das dem DIPF bereits fünf Mal verliehen wurde, und bescheinigt dem Institut, dass es bewusst und sensibel mit Fragen von Familienentwicklung, Lebensphasen und Vielfalt umgeht.
Das Projekt alea.schule möchte Lehrkräfte unterstützen, den Lernstand ihrer Lernenden zu erfassen – und mit diesem Wissen im Hintergrund ihren Unterricht zu gestalten.
Wie der aktuelle nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2024“ zeigt, steht das Bildungssystem vor großen Herausforderungen. Dazu zählen der Mangel an Fachpersonal, eine unzureichende Finanzierung, ein hoher Transformationsbedarf durch Zuwanderung und Digitalisierung, stagnierende und zum Teil sogar sinkende Schulleistungen sowie anhaltende soziale Ungleichheiten. Zugleich ist in einigen Bildungsbereichen die Nachfrage höher als das Angebot. Eine stärkere Abstimmung zwischen Politik, Verwaltung, Praxis und Wissenschaft erscheint geboten. Das macht auch das Schwerpunktkapitel des Berichts zur beruflichen Bildung deutlich.
Die Kultusministerkonferenz hat die Wieder- und Neuberufung der Mitglieder der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) für eine zweite Amtszeit beschlossen.
Wegen der rasanten Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und durch die Corona-Lockdowns hat die Digitalisierung einen weiteren Schub erfahren. Das fordert nicht nur die Schulen, sondern auch die Einrichtungen und Beschäftigten in der Sozialen Arbeit und der Jugendarbeit. Ein frei verfügbares Dossier des Deutschen Bildungsservers trägt dem Rechnung und bietet Material zu vielfältigen medienpädagogischen Fragestellungen. Das Informationsangebot richtet sich insbesondere an Fachkräfte in der Sozial- und Jugendarbeit und Multiplikator*innen zu diesen Themen, aber auch an Eltern und allgemein Interessierte.
Schüler*innen können sich in Unterrichtsstunden, die in ihren Augen besonders gut umgesetzt werden, besser selbst regulieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, die im Fachjournal „Learning and Instruction“ vorgestellt wurde. Der Zusammenhang zwischen Unterrichtsqualität und Selbstregulation trifft demnach tendenziell besonders für Schüler*innen zu, die etwa aufgrund einer ADHS-Symptomatik Probleme damit haben, dauerhaft ihr Verhalten zu kontrollieren und dem Unterricht zu folgen.